Wie kann man fit sein? Was essen um sich fit zu fühlen?

Was „fit sein“ bedeutet und wie du wirklich fit wirst

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fit sein
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Fitness ist keine Saisonarbeit, sondern eine Lebenseinstellung! Sehr viele Menschen wünschen sich topfit zu sein, eine schlanke Figur zu haben und gesund und vital das Leben zu genießen, wäre da nur nicht der innere Schweinehund, der uns jeden Tag im Weg steht und wie ein Endgegner uns immer wieder vor Herausforderungen stellt. In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, was es bedeutet fit zu sein, was du essen kannst, um möglichst leistungsfähig zu sein und natürlich was der Begriff „fit“ überhaupt bedeutet. 

Bedeutung Fit sein

Den Begriff „fit“ kennt jeder, allerdings ist die Auffassung dazu gänzlich unterschiedlich. Stell dir selbst folgende Frage: Welche von beiden Personen würdest du als fitter bezeichnen? Den Olympischen Gewichtheber, der immense Kräfte besitzt, dafür bei jedem 5 Km wahrscheinlich recht schlecht abschneidet oder den Marathonläufer, der 42 km in unglaublicher Geschwindigkeit absolviert, beim Krafttraining wahrscheinlich nicht mal das Aufwärmgewicht des Gewichthebers stemmen könnte? Die Meinungen werden hier stark auseinanderdriften, weil jeder hinter dem Begriff etwas anderes versteht.

Wenn wir uns der Begrifflichkeit wissenschaftlich nähern, werden fitte Personen als solche definiert, die in einer angepassten Häufigkeit, mit einer angemessenen Intensität und Dauer trainieren. Das ist ehrlich gesagt sehr vage formuliert, weil jeder selbst entscheiden kann, wie umfangreich und intensiv trainiert wird. Machen wir uns hingegen im Internet schlau, finden wir Formulierungen, wie „in guter körperlicher Verfassung“, „vital und leistungsfähig“ oder „geistiges und körperliches Wohlbefinden“. Das sind für mich alles Adjektive, die den Begriff umschreiben, aber eigentlich keine genaue Definition hergeben. 

Aus meiner Studienzeit habe ich noch eine Definition im Kopf, die den Begriff recht genau erfasst: Fit sein bedeutet, alle fünf motorischen Grundeigenschaften (Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit, Schnelligkeit und Koordination) überdurchschnittlich ausgeprägt zu haben. Zugegeben, das ist sehr verwissenschaftlicht, aber es beschreibt genau die fünf Faktoren, die für eine gute Fitness von Bedeutung sind. Denn über die Jahre hat die Sportwissenschaft genügend Daten gesammelt, um daraus Mittelwerte für den Durchschnitt der motorischen Grundeigenschaften abzuleiten. Das bedeutet für dein Training, wenn du alle fünf Faktoren integrierst und verbesserst, wirst du sehr wahrscheinlich eine gute Fitness aufbauen. Ich gebe aber zu, dass mir bei dieser Definition auch die mentale Einstellung fehlt. Denn wenn du so viel trainierst, musst du dich immerhin auch fit fühlen. Es kann passieren, dass du fünf Mal die Woche ins Fitnessstudio rennst und dich auspowerst, dein Empfinden aber alles andere als topfit ist, weil du ausgelaugt bist. Dann fehlt dir ausreichende Regeneration. 

Wie du fit wirst

Die Definition haben wir geklärt, aber was kannst du jetzt tun, um fit zu werden. Ich kann es dir einfach machen und sagen, gehe dreimal die Woche ins Fitnessstudio und in 6 Monaten bist du fit. Ganz so einfach ist das allerdings nicht. Wie eben gelesen, gehört auch das Training mit einer angepassten Intensität und Dauer dazu. Was heißt das konkret? Ich empfehle meinen Klienten zwei bis drei Sporteinheiten pro Woche mit einem Gesamtumfang von wenigstens zwei Stunden, mit einer moderaten bis intensiven Belastung. Du kannst auch drei bis fünf kurze knackige Trainingseinheiten durchführen und damit topfit werden. Aber zwei Stunden in der Woche auf einem Fahrradergometer mit einem Buch in der Hand, dass du ganz gemütlich liest, wird dich nicht fit machen. Versteh mich nicht falsch, dass ist immer noch besser, als auf der Couch zu liegen, aber wirklich fit wirst du so nicht. 

Im Idealfall baust du dein Training so auf, dass du die fünf angesprochenen Grundeigenschaften regelmäßig trainierst. Kraft, Ausdauer und Koordination lassen sich super kombinieren, zum Beispiel beim Training mit der Kettlebell oder am TRX-Band. Auch die Beweglichkeit lässt mit ein paar wenigen Mobilisationsübungen deutlich verbessern, und wenn du Kraftübungen mit dem vollen Bewegungsumfang des Gelenks ausführst, wirst du automatisch beweglicher. Die Schnelligkeit muss schon spezifischer trainiert werden, hierauf würde ich persönlich aber keinen allzu großen Wert legen, wenn es deine Sportart oder Alltagsbelastung nicht unbedingt erfordert. 

Was essen, um dich fit zu fühlen

Du hast es eben beim Lesen schon erahnt, die Ernährung spielt auch wieder eine Rolle. Für den Profisportler ist sie sogar essenziell, um das hohe Niveau halten zu können, für den Hobbysportler immer noch eine gute Ergänzung, um gesund und leistungsfähig zu bleiben. Generell unterscheide ich zwischen zwei Faktoren: Die Ernährung vor und nach dem Training und die allgemeine Ernährung zwischen den Trainingseinheiten. 

Die allgemeine gesunde Ernährung gestaltet sich wie immer recht ähnlich: Nimm Lebensmittel zu dir, die keine Zutatenliste brauchen: Jeden Tag frisches Obst und Gemüse essen, Fleisch auf ein- bis zweimal pro Woche reduzieren oder ganz weglassen, möglichst viele Ballaststoffe durch z.B. Vollkornprodukte verzehren und so wenig industriellen Zucker wie möglich zu sich nehmen. Wenn du das beherzigst, hast du eine sehr gute Ernährungsweise, um fit zu sein. 

Bei ambitionierten Sportlern kommen häufig noch Nahrungsergänzungsmittel zu Einsatz, um noch mehr Muskeln aufzubauen oder das Abnehmen zu erleichtern. Die Wirkungen der Hersteller versprechen bahnbrechende Ergebnisse, die allerdings kaum ein Produkt halten kann. Hobbysportler, die ein bis drei Trainingseinheiten in der Woche absolvieren, können sich das Geld getrost sparen und lieber auf echte Lebensmittel setzen. Bei vier oder mehr Trainingseinheiten mit ambitionierten Zielen kann eine zusätzliche Versorgung Sinn machen. Ich persönlich nehme nur Proteinshakes nach dem Training zu mir, wenn ich weiß, dass ich noch länger unterwegs bin und nicht so viel zu essen mitnehmen möchte.

Fazit zum Thema „fit sein

Auf den Punkt gebracht: Fit sein bedeutet, dass deine motorischen Fähigkeiten gut trainiert sind und du dich vital und leistungsfähig fühlst. Kombiniert mit einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und genügend Regeneration, steht einer guten Fitness nichts im Weg, außer deiner eigenen Einstellung. Denn „Fit sein“, beginnt im Kopf und nicht erst im Training.