Flexibilität: Der Schlüssel zum Glück?

Wie Du dein Glück und deine emotionale Intelligenz erhöhen kannst!

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Flexibilität

Was haben Menschen aus wirtschaftlich schlechter gestellten Teilen der Erde mit praktizierenden Yoginis gemeinsam? In beiden Köpfen herrscht der Gedanke, dass alles so kommt, wie es kommen muss. Somit hat alles, was passiert, seinen Sinn, und es wird sich damit arrangiert, so blöd es sich anfühlen mag. Das schafft Raum für Flexibilität und Akzeptanz. Dieser Grundsatz ist übrigens auch Bestandteil vieler Weltreligionen. Sie glauben, dass ihre Gottheit ihren Lebensweg schon geplant hat. Egal, was sie selbst tun – es wird kommen, wie es von ihrem Gott gewollt ist. Auch bei Gruppierungen wie den Anonymen Alkoholikern taucht er auf, und zwar in Form des bekannten Spruchs: „Gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden“.

Was steckt also hinter diesem Grundsatz, den Weltreligionen, Selbsthilfegruppen und so viele Menschen weltweit als ihren eigenen angenommen haben?

Der Schlüssel ist Flexibilität.

Wenn dir im Leben etwas passiert, kannst du das gut oder schlecht finden. Es passiert dir trotzdem und nimmt keine Rücksicht darauf, wie du es findest. Die Realität kannst du nicht in der Zeit zurückdrehen und sie so anpassen, wie du sie gern hättest. Sie wird deine Pläne manchmal verändern. Dinge kommen anders, als du sie ursprünglich vorgesehen hast.

Was kannst du also tun? Flexibel auf sie reagieren?

Menschen, die glücklich sind, besitzen diese Fähigkeit. Sie können von ihren Plänen abweichen, sie an die Realität und ihre Entwicklungen und Veränderungen anpassen. Sie finden für sich selbst neue Wege, die genauso gut sind. Wer jedoch krampfhaft an einem ursprünglichen Vorhaben festhält und gar nicht zulassen kann, dass dieses anders kommt als gedacht, wird damit nicht glücklich. Das ist wie der sprichwörtliche Kampf gegen Windmühlen. Du kannst nicht gewinnen.

Das zu erkennen und zu praktizieren, ist ein gewaltiger persönlicher Meilenstein auf dem Weg zu höherer emotionaler Intelligenz.

Beispiel:

Markus hat BWL studiert mit dem Ziel, irgendwann sein eigenes Unternehmen zu gründen. Er sah sich selbst immer als Geschäftsführer. Bereits im Studium gründete er eine studentische Managementberatung und war damit sogar erfolgreich.

Dann aber kam die Diagnose multiple Sklerose.

Ihm ging es so schlecht, dass er sein Studium abbrechen musste. Er konnte weder körperlich noch geistig mithalten, während seine Medikamente eingestellt wurden. Diese Entscheidung machte ihn zunächst sehr unglücklich, denn sie bedeutete einen heftigen Einschnitt in seine Lebensplanung. Er wusste nicht mehr, was er mit sich selbst und seinem Leben anfangen sollte.

Dann aber lernte er während der Behandlung andere MS-Patienten kennen und spürte, dass alle die gleichen Sorgen und Nöte haben. Nur eine zentrale Anlaufstelle dafür, die hatten sie nicht.

Markus hatte im fünften Semester abbrechen müssen und hatte damit schon viel Fachwissen angesammelt. Er nutzte das und gründete ein Online-Beraternetzwerk aus Ärzten und MS-Patienten. Hier konnte sich über Therapien, Möglichkeiten und Unterstützung ausgetauscht werden. Sein Projekt gewann im Laufe der Zeit sogar einen Innovationspreis und Markus ging darin persönlich auf. Er war vielleicht nicht der Geschäftsführer eines internationalen Konzerns geworden, wie er ursprünglich wollte. Jedoch hatte er seine Berufung in einer ähnlichen Rolle gefunden und Limonade aus den Zitronen gemacht, die ihm das Leben hingeworfen hatte. Das macht wahre Flexibilität aus.