Teamrollen: Welche Rollen gibt es im Team?

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Agiles Projektmanagement

In jedem Team gibt es ähnliche Rollen. Diese ergeben sich bereits daraus, dass manche Mitglieder sehr lange dabei sind und andere erst neu dazu gekommen sind. Die ältesten Mitglieder eines Teams wissen natürlich auch am genausten, wie dieses funktioniert und wie auch die Prozesse im Unternehmen ablaufen. Neue Mitglieder des Teams dagegen müssen sich erst einarbeiten und die Dynamik und die Strukturen des Teams verstehen sowie das Unternehmen selbst kennen lernen. Darüber hinaus gibt es aber auch noch drei weitere wesentliche Teamrollen, die du kennen solltest.

Anderseits kannst du dann selbst erkennen, in welcher Rolle du dich selbst siehst. Andererseits ist es für Führungskräfte auch wichtig, die Rollen innerhalb eines Teams zu erkennen, um Aufgaben und Verantwortung im Team entsprechend zu verteilen.

Teamrolle – Der Macher

Die Macher in einem Team sind diejenigen Personen, die gerne in die Umsetzung gehen. In Meetings, die strategisch ausgerichtet sind, werden sie sehr schnell unruhig, da sie sehen wollen, wie das Projekt in die Umsetzung geht. Wenn es um Organisatorisches geht, dann sind anpackende Persönlichkeiten diejenigen, die freiwillig die Verantwortung dafür übernehmen.

Macher sind deswegen so wertvoll fürs Team, dass sie stark in der Umsetzung sind. Ihnen kannst du beispielsweise auftragen, ein Team-Event zu organisieren, aber auch Verantwortung zu übernehmen. Häufig sind sie auch sehr gut darin, zu planen und organisatorische Aufgaben zu übernehmen. Projektmanagement ist allerdings nicht ihre Leidenschaft. Diese Persönlichkeiten sind dann am glücklichsten, wenn sie sehen, dass es vorangeht. Einen Macher kannst du trotzdem zum Projektleiter erklären, denn du kannst dir bei ihm sicher sein, dass er das Projekt auch vorantreiben wird. Treiben ist eine Stärke dieser Persönlichkeiten. Sie eignet sich auch, um die Verantwortung für schwierige Projekte zu übernehmen, die nur schleppend vorangehen oder von anderen Abteilungen des Unternehmens blockiert werden.

Besonders wohl fühlen sich Macher in Rollen, in denen sie Dinge abarbeiten können. Sie funktionieren am besten, wenn Sie eine klar definierte To-Do-Liste bekommen und diese abarbeiten sollen. Darin sind sie sehr strukturiert und gewissenhaft. Du kannst dich darauf verlassen, dass Teammitglieder in dieser Rolle dir zuverlässig kommunizieren werden, wie es vorangeht. Auch für arbeitsintensive Themen sind diese Persönlichkeiten genau die richtige Besetzung, dass sie sich nicht vor viel Arbeit scheuen und sich sogar freuen, die Grenzen ihrer Belastbarkeit immer wieder aufs Neue auszutesten und diese zu erweitern.

Die Schwächen der Macher liegen allerdings darin, dass sie oft wenig Lust auf intensive Kommunikation haben und auch nicht immer die Fachkompetenz eines Experten mitbringen. Ausnahmen bestätigen die Regel und beide Bereiche sind unterschiedlich ausgeprägt. Häufig wollen diese Persönlichkeiten etwas zu schnell in die Umsetzung gehen und vergessen dabei, dass Kommunikation mit anderen Beteiligten sinnvoll gewesen wäre. Dadurch können sich die betreffenden Beteiligten übergangen fühlen, was ebenfalls wieder zu Konflikten führen kann. Je nach Situation sollte eine solche Persönlichkeit daher mit einem Kommunikationsexperten oder einem Team Mitglied kombiniert werden, welches große Fachkompetenz mitbringt und als Berater fungieren kann.

Teamrolle – Die Kommunikativen

Kommunikative Teammitglieder gelten als die gute Seele des Teams. Das liegt daran, dass sie häufig sehr empathisch sind und genau erkennen, wer von welchen Motivationen angetrieben wird und wem es vielleicht gerade nicht so gut geht. Ihre Stärke ist eindeutig die Kommunikation. Sie wissen, mit welchen Beteiligten sie wann das Gespräch suchen müssen. Häufig sind es auch sie, die bei Problemen im Team oder im Projekt auf den Vorgesetzten zugehen und eine zufriedenstellende Lösung für alle erwirken. Sie fühlen sich am wohlsten, wenn sie das Gefühl haben, in ihrer Teamrolle das Team zusammenschmeißen zu dürfen.

Kommunikative Teammitglieder sind die optimale Ergänzung für Macher. Denn eine ihre Schwächen kann es sein, dass sie selbst in der Umsetzung schwach sind und das auch gar nicht gerne machen. Projekte vorantreiben ist nicht ihre Stärke. Sie können allerdings gut jemanden begleiten, der das Projekt treibt, während sie die Kommunikation zu den anderen Teammitgliedern und Beteiligten aus anderen Abteilungen aufrecht erhalten und den Bedarf an Kommunikation auch erkennen.

Experten in der Kommunikation können auch gut mit fachlich fitten Kollegen zusammenarbeiten, die eher für sich arbeiten wollen. In dieser Rolle übernehmen sie die Kommunikation nach außen und halten dem Experten damit den Rücken frei, damit er sich in Ruhe seiner Kernkompetenz widmen kann. Mit einer solchen Konstellation fühlen sich beide Beteiligten am wohlsten.

Natürlich gibt es auch kommunikationsstarke Teammitglieder, die gut darin sind, Projekte voranzutreiben oder die ein großes Fachwissen mitbringen. Dementsprechend sollten ihre Aufgaben im Team auch aufgeteilt werden.

Teamrolle – Die Experten

Experten im Team sind Mitglieder, die über ein großes Fachwissen und wertvolle Erfahrungen verfügen die auf dem Arbeitsmarkt womöglich schwer zu bekommen sind. Häufig handelt es sich bei Experten um ältere oder sehr berufserfahrene Angestellte. Es gibt fast nichts, was der Experte in seinem Berufsleben noch nicht gesehen hat. Er hat für alles eine Lösung und wird dadurch zum Ansprechpartner für alle anderen Teammitglieder, wenn sie auf Fragen und Probleme stoßen oder fachlich nicht mehr weiter wissen. In dieser Rolle sind Experten im Team schwer zu ersetzen.

Der Experte kann natürlich auch ein junger Mensch sein, der beispielsweise durch ein neues Studienfach glänzt. Im Marketing etwa sind Datenwissenschaftler oft schon in ihrer ersten beruflichen Stationen in einer Expertenrolle. Denn sie verfügen über Wissen und Fähigkeiten, die die anderen gar nicht haben können, da der Studiengang noch so neu ist.

Ein Team, welches einen Experten in der Hinterhand hat, kann sich auf der fachlichen Seite glücklich schätzen. Allerdings weisen Experten häufig die Schwäche auf, dass sie gerne für sich arbeiten. Oft wollen sie gar keinen engeren Kontakt mit den anderen Mitgliedern des Teams und tun sich schwer damit, interdisziplinär zusammen zu arbeiten. Zudem brauchen sie den Austausch zu anderen Experten, den sie innerhalb des Teams oft nicht bekommen, um weiterhin gut zu bleiben. Wichtig für sie ist deswegen die ständige fachliche Weiterbildung.

Dennoch solltest du als Führungskraft nicht versuchen, einem Experten beizubringen, offener mit den anderen Teammitgliedern zu kommunizieren, wenn er das nicht freiwillig tut. Ausnahmen bestätigen auch hier wieder die Regel. Wenn du allerdings einen Experten im Team hast, dann richte ihm seine Rolle so ein, dass er ohne Behinderungen seiner Arbeit nachgehen kann. So bringt er die beste Leistung. Stelle ihm jedoch eine kommunikationsstarke Person zur Seite. Diese kann dafür sorgen, dass er den Kontakt zu den anderen Teammitgliedern nicht verliert. Das kann beispielsweise ein Assistent sein, der in dieser Rolle zusätzlich noch von seiner großen Erfahrung profitiert. Auf diese Weise schaffst du es nicht nur, deinem Experten zu besserer Kommunikation zu verhelfen. Die Person in der Teamrolle des Assistenten kann zusätzlich vom Experten lernen und dafür sorgen, dass das Wissen ins Team getragen wird.