Fake it till you make it

Warum es sehr hilfreich sein kann, dir etwas vorzumachen

0
1124
Fake it until you make it
Fake it until you make it

Etwas vorzutäuschen, was nicht der Wahrheit entspricht, wir oft als sehr negativ angesehen. Ganz abgesehen davon, dass es in manchen Situationen gesetzeswidrig sein kann, gehört sich so etwas einfach nicht. Wenn es dabei um andere geht, dann bin ich da durchaus deiner Meinung. Wenn es dabei allerdings um dich selbst geht, dann kann es sehr nützlich sein, dich selbst zu täuschen, dir etwas vorzumachen und dich so auszutricksen. Diese Vorgehensweise kann dich sehr viel rascher zu deinen Zielen bringen.

Negative Glaubenssätze als Erfolgsblockade

Worum es dabei geht, sind die negativen Glaubenssätze, die uns in vielen Bereichen unser Leben schwer machen. Meist begegnen sie dir in Formen wie …

  • „Immer wenn ich mich so verhalte, dann …“
  • „Das kann ich nicht, weil …“
  • „Das ist nur etwas für …“

Sie sind vielfältig und zahlreich und finden sich in allen möglichen Lebens- und Themenbereichen – Geld, Beziehung und Partnerschaft, Karriere – und blockieren und hindern uns daran, erfolgreich zu sein. Manchmal auch so sehr, dass wir Dinge gar nicht erst versuchen.

Doch dagegen gibt es eine Reihe von Strategien und Techniken. Eine davon, eine sehr wirksame und gleichzeitig ungewöhnliche, möchte ich dir hier vorstellen: „Fake it till you make it!“ oder auch, frei übersetzt auch „Täusche es vor, bis du es tatsächlich kannst.“ Moralisch ist die Strategie übrigens unbedenklich, da es nicht darum geht, anderen etwas vorzumachen, sondern nur dich selbst auszutricksen … und das in bester Absicht.

Erfolgreiche sind anders

Erfolgreiche Menschen denken anders. Sie haben andere Glaubenssätze als weniger erfolgreiche Menschen. Sie haben einige der hinderlichen bereits überwunden. Es liegt auf der Hand, dass jemand, der noch nicht so erfolgreich ist, in einem Bereich ganz rasch deutlich erfolgreicher sein würde, wenn er die Denkmuster der Erfolgreichsten übernehmen könnte.

Und weil Erfolgreiche anders denken, verhalten sie sich auch anders. Sie gehen anders, sprechen anders, kleiden sich anders, treffen andere Entscheidungen, umgeben sich mit anderen Menschen, essen etwas anderes, besitzen andere Dinge, machen anders Urlaub … je nachdem worum es geht, könnte man diese Liste noch nahezu endlos fortsetzen.

Auch das ist logisch, weil das Denken natürlich eine Auswirkung auf unser Verhalten hat. Und genau hier setzt die Methode, um die es hier geht, an. Diese Auswirkung gibt es nämlich nicht nur in der einen, sondern auch in der anderen Richtung.

Verhalten beeinflusst Denken

Nicht nur dein Denken beeinflusst dein Verhalten, sondern auch dein Verhalten und deine Umgebung beeinflussen dein Denken und deine Emotionen. Ein einfaches Beispiel, das jeder schon am eigenen Leib erlebt hat, hat mit Kleidung zu tun.

Sag dem Leben was du von ihm haben willst

Wir fühlen uns sportlicher im neuen, coolen Sportoutfit und laufen dadurch vielleicht sogar unmittelbar schneller. Wir fühlen uns aber auch selbstbewusster, wenn wir einen neuen, perfekt sitzenden (vielleicht sogar maßgeschneiderten) Anzug (bzw. ein ebensolches Kostüm) tragen und treten dadurch ganz anders auf. Du hast das wahrscheinlich selbst bereits erlebt.

Dazu gibt es viele Studien, die das belegen, mit teilweise echt schrägen Erkenntnissen. So werden etwa in den oberen Stockwerken von Bürotürmen riskantere Entscheidungen getroffen, als in den unteren. Wir verhandeln weniger hart, wenn wir auf einer weichen Unterlage sitzen. Wir sind schmerzunempfindlicher, nachdem wir Geldscheine gezählt haben, als nachdem wir einfach nur irgendetwas anderes gezählt haben. Sehr seltsam … und das ist stark untertrieben.

 Im Buch „Sag dem Leben, was du von ihm haben willst“ findest du 12 Regeln (im Sinne von Leitlinien), die dir auch dabei helfen, deine hinderlichen Glaubenssätze zu überwinden. Diese Regeln unterstützen dich, deine Potenziale zu nutzen und aus deinem Leben das Meisterwerk zu machen, das es sein könnte. Lass dich überraschen, was es für dich bereithält.

Die „Fake it till you make it Strategie”

Doch genau das kannst du nutzen, um deine hinderlichen Glaubenssätze – einige davon zumindest – zu überwinden. Auf den Punkt gebracht könnte man die Strategie so zusammenfassen: Tu so als ob du schon dort wärst, wo du hinkommen möchtest. Nachdem es – wie soeben erklärt – dieses Wechselspiel zwischen Innen und Außen, zwischen Geist und Körper bzw. Umgebung gibt, wirkt sich das auf dein Denken und deine Glaubenssätze aus.

Dazu gibt es die folgende 3-Schritte-Strategie:

Schritt 1: Hindernde Glaubenssätze erkennen

Wenn du etwas ändern willst, musst du zuerst wissen was. Wie lauten die Glaubenssätze, die dich hindern, in Bezug auf den Bereich, in dem du erfolgreicher werden willst? Denke darüber nach und schreibe alle auf, die dir einfallen. Sei dabei ehrlich zu dir, auch wenn das, was du aufschreibst seltsam oder sogar etwas peinlich ist. Das ist ein wichtiger erster Schritt.

Du kannst ihnen übrigens auf die Schliche kommen, indem du Sätze spontan vollendest. Wenn es z.B. um Geld geht, dann vollende folgende Sätze und schreib je 1 Minute lang, ganz spontan und ohne darüber nachzudenken auf, was immer dir dazu einfällt:

  • Geld ist …
  • Reiche Menschen sind …
  • Viel Geld verdient man, indem …

Du kannst dir auch noch ein paar eigene Satzanfänge ausdenken. Unter den komplettierten Sätzen findest du dann üblicherweise auch ein paar negative Glaubenssätze, wie z.B.:

  • Geld ist die Wurzel allen Übels.
  • Reiche Menschen sind nicht vertrauenswürdig.
  • Viel Geld verdient man, indem man es anderen wegnimmt.

Wenn du z.B. unbewusst denkst, dass reiche Menschen nicht vertrauenswürdig sind und Vertrauenswürdigkeit ein wichtiger Wert für dich ist, dann wirst du dich dadurch selbst daran hindern, reich zu werden.

Alleine diese Erkenntnis, das Aufschreiben dieser hindernden Glaubenssätze, schwächt sie bereits. Manche verschwinden dadurch vielleicht sogar ganz, weil sie so wie sie jetzt auf dem Papier stehen, nur lächerlich und überhaupt nicht glaubwürdig wirken.

Schritt 2: Dein zukünftiges Ich gestalten

Geh nun daran, dein künftiges, erfolgreiches Ich zu definieren. Stell dir vor, wie du dich verhalten wirst, wie du aussehen wirst, wie du sein wirst, wenn du dein Ziel in dem Bereich erreicht hast. Beantworte dir Fragen wie:

  • Was wirst du denken und was nicht mehr?
  • Mit welchen Menschen wirst du dich umgeben und mit welchen nicht mehr?
  • Wo wirst du deinen Urlaub verbringen?
  • Wie wirst du dich kleiden?
  • Was wirst du lesen und wieviel?
  • Wie wird dein typischer Tag ablaufen?

Erweitere die Liste dieser Fragen selbst und beantworte sie dann für dich. Damit hast du dein zukünftiges Ich erschaffen, jenes, das die Ziele, die du jetzt noch anstrebst, bereits erreicht hat.

Schritt 3: Fake it, till you make it

Als dritter und letzter Schritt bleibt nur noch eines zu tun: Setze all das, was du notiert hast bereits jetzt um – soweit es dir möglich ist. Manche Dinge werden ganz einfach sein, andere schwieriger. Natürlich wirst du dir nicht sofort einen Sportwagen kaufen und dich dafür hoch verschulden, nur weil dein zukünftiges Ich dieses Modell fährt. Was du aber sehr wohl machen kannst ist, dieses Modell für einen Tag oder ein Wochenende zu mieten. Warum?

Verhalten und Umgebung wirken auf dein Denken, wie wir besprochen haben. In deinem Traumsportwagen zu fahren – und sei es nur für einen Tag – verändert dein Denken und deine Emotionen. Es vermittelt deinem Gehirn den Eindruck, dass du das, was du erreichen möchtest, bereits vollbracht hast und es beginnt andere Gedanken zu produzieren. Diese verändern wiederum dein Handeln in eine positive Richtung, in Richtung einer Ziele. So setzt du einen positiven Kreislauf in Gang. 

Und das schönste an dieser Strategie ist: Du kannst und wirst dabei auch jede Menge Spaß haben.

Viel Erfolg damit!