Synegoismus – Denken und Handeln mit kooperativen Gedanken

Die kleinen Situationen im Leben Part ll

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„Ich vertraue auf meinen Willen und meine Intelligenz um die schönsten Orte und Erfahrungen zu erleben.“ Der Spruch hing an meinem Armaturenbrett des Toyota Camrys, mit dem ich mich von Adelaide Richtung Westen auf machte. Das Ziel hieß Margaret River 300km südlich von Perth. Eine Strecke von über 3000km mit geplanten Zwischenstopps durch die 2000km lange Nullarbor Wüste entlang der Australian Bright.

Nach gut 7 Monaten, 3 Monate hat mich diese eine Vorstellung durch die herausfordernden Situationen gebracht. 18h Schichten hinter der Erntemaschine, Verfahren, stecken geblieben, Einsamkeit, Ranger-Danger und noch einiges mehr. Aber mit einem Ziel im Kopf – Orcas sehen. Ich machte mich auf den Weg zur Bremer Bay. BB stand auf den Schildern. Wie meine Namensanfangsbuchstaben. Ich fuhr in die Hauptbucht und sah das kleine Fischerdörfchen und fühlte mich wohl. Danach machte ich mich auf die Rückseite der Bucht auf und fühlte mich ein wenig wie in einem urigen Deutschland. Die Architektur ähnelte den Huf-Häusern, in welchem ich als Kind wohnte, und diese waren auf dem Hang vereinzelt platziert. Ich fuhr zum Blossoms Beach der Bremer Bay. Stieg aus, sah das Meer, spürte die Sonne, ging Richtung Ufer und brach in Tränen zusammen. 

Ich dachte mir nur … WTF Basti … wo bist du? Was hast du getan? Warum bist du hier? Wie blöd bist du eigentlich … weiter weg von zu Hause geht es eigentlich nicht. 3 Wochen nicht geduscht, 3 Wochen nichts Gescheites mehr gegessen, immer auf der Flucht … Alles Beschwerliche der letzten Monate prasselte plötzlich auf mich nieder. Ich vermisste meine Familie, meine Freunde, den Geruch nach Wald und die grauen nassen kalten Tage in Deutschland. Ein Büro, einen sinnstiftenden Job

Ich konnte nicht mehr. Ich war mal wieder am Ende. Und wie so oft war ich alleine und es war mitten in der Nacht in Deutschland. Also blieb mir wieder nichts Anderes übrig, als für einige Stunden zu warten, um mit meinen engsten Kontakt aufzunehmen. Ich ging etwas über die Felsen auf den östlichsten Rand der Bucht und hielt Ausschau nach den Orcas. Nichts. Dann rief ich bei Familie und Freunden an und bekam Zuspruch für meine Situation und irgendwie wussten wir alle, dass dieser Moment kommt.

Später als erwartet, bekam ich zu hören und mir wurde klar was ich alles erreicht habe. Im Kopf endete die Reise nun mehr oder weniger, denn ich sah ein Ende in wenigen Monaten. Ich schöpfte neue Energie, um auf die Orcas zu warten, egal wie lange es dauert. Den zweiten Tag ging ich den Mittelteil der Bucht ab und baute den ersten von vier monumentalen Steinmenschen. Am dritten Tag ging ich auf die Ost-Seite der Bucht und baute den zweiten Steinmenschen. Keine Orcas, Delphine oder Haie … Ich musste in die Stadt, um meine Vorräte aufzufüllen und fragt, wann und wo ich denn die Orcas sehen kann. Mit dem Charterer 70km auf dem Meer war die Antwort …

Also fuhr ich in den Hafen und wartete auf die Rückkehr des Schiffes. Einige Stunden später lief der Katamaran in den Hafen. Die Gäste kamen mit weißem Gesicht von Board aber ihre Freude war nicht zu übersehen. Ich sprach mit der Crew und das Tickt wurde für mich von zu Hause gebucht. Zwei Tage später ging es dann auf See. Lange nicht mehr mit einem Boot so lange unterwegs gewesen … da war ich nicht der einzige und der Mülleimer füllte sich recht schnell mit dem Frühstück der Touristen auf. Es war ein besonderer Tag, denn für 8h zeigte sich nichts. Nicht mal Seevögel, sodass wir uns auf den Rückweg machten. Doch dann tauchte eine Orca Familie auf, die den Trip auf See lohnenswert machten.

Ich entschied mich noch 2 Nächte in der Bremer Bay zu verbringen, denn ich war noch nicht fertig mit ihr und mir. Ein ultimativer Steinmensch, der zur Vollendung der Rätsel benötigt wurde, wurde erbaut. Meine Erfahrungen und Erlebnisse schrieb ich nieder und habe sie schützend in die Steinmenschen gelegt. Zusätzlich baute ich ein kleines Rätsel in die Texte ein. Falls ich jemals zurückkehre wird es mich definitiv dahinziehen. 

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Bastian Fröhlich ist daran interessiert, dem Menschen sich selber näher zu bringen. Als Student des Lebens nutzt er die Möglichkeit sich zielgerichtet an den einzelnen Menschen zu richten, damit wir uns besser verstehen zu lernen. Das Studium schloss er 2017 in Wirtschaftspsychologie und Finanzierung ab, wo er sich intensiv mit dem Thema Kreativität und der Ideenfindung beschäftigte. Ob Konzerne, KMUs oder in naturbezogenen Kontexten, kann er die inneren Strukturen der Menschen nutzen, um ganzheitliche Lösungen anzustreben. Diese Ansichten können nun mit der Methode TwentyFive untermauert werden.