Menschen zurückgewinnen

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Menschen begeistern
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So schaffst Du es in 10 Schritten

Du hast gerade die beste Nacht Deines Lebens hinter Dir und wachst neben einer bezaubernden Frau auf – aber die Schönheit ist leider nicht Deine Ehefrau? Du hast Deinen besten Mitarbeiter vor versammelter Mannschaft des Diebstahls bezichtigt – und später festgestellt, dass Dein schmerzlich vermisstes 1.000-Euro-Handy in Deiner Tasche liegt? Aus reiner Unachtsamkeit hast Du Deinem Topkunden das falsche Angebot geschickt – und jetzt weiß er, dass er bei Dir 30 Prozent mehr bezahlt als alle anderen Käufer?
In allen drei Situationen willst Du vermutlich vor Scham im Boden versinken! Schlimmer noch – jetzt sind effektive Methoden zur Schadensbegrenzung gefragt. Weder willst Du Dich von Deiner Frau scheiden lassen, noch bist Du an einer Anzeige wegen Rufmord interessiert, und auf den Umsatz Deines besten Kunden willst Du in Zukunft auch nicht verzichten.
Allerdings musst Du Dir klar machen: Das Vertrauen anderer zu Dir ist jetzt erst einmal grundlegend gestört. Du hast Dich falsch verhalten, daran führt kein Weg vorbei. Eine bloße Entschuldigung reicht nicht mehr aus, um den anderen wieder für Dich zu gewinnen. Trotzdem kannst Du es schaffen, die von Dir verprellten Menschen zurückzugewinnen. Folgende zehn Schritte zeigen Dir, wie Du vorgehst, um zerstörtes Vertrauen wieder aufzubauen.

1. Kümmere Dich zuerst nur um Dich!

Ja, Du hast richtig gehört! Du hast an diesem einen Tag Anfang November 2016 in München alles falsch gemacht. Mit einem einzigen Satz hast Du die Beziehung zu Deinem besten Mitarbeiter zerstört. Schlimmer noch – er ist bei seinen Kollegen und bei Eurem gemeinsamen Vorgesetzten in Misskredit geraten. Sein Vertrauen zu Dir ist unwiederbringlich verloren. Er droht Dir sogar mit einer Anzeige wegen Rufschädigung! In dieser Situation sollst Du nun an Dich selbst denken? Schau Dir einmal an, was Experten zum Stichwort „Vertrauen aufbauen“ empfehlen!
Sie raten Dir, Dich in Deiner großen Verzweiflung erst einmal auf Dich zu besinnen. Versuche, Abstand zu den Ereignissen zu gewinnen. Das gelingt Dir leichter, wenn Du Dich für ein paar Tage vollständig auf etwas anderes konzentrierst. Fahre mit Freunden weg, unternimm eine Städtetour, gehe in die Natur oder treibe exzessiv Sport. Wichtig ist, dass Du ein paar Tage lang nicht mehr an das denkst, was Du verbockt hast. Sprich mit einer Person Deines Vertrauens über das, was Du getan hast. Zwar darfst Du nicht erwarten, dass sie Dich unterstützt, aber es tut Dir gut, Dich mit jemandem auszutauschen, der eine objektive Sicht auf die Dinge hat.

2. Sieh Dich nicht selbst als Opfer

Die Tage Anfang November scheinen kaum zu vergehen. Langsam beginnst Du, Dich als Opfer zu fühlen. Du bist wütend auf Deinen Mitarbeiter, denn er hat Dich dazu verleitet, schlecht über ihn zu reden. Wenn er doch nur von Anfang an widersprochen hätte… Wahrscheinlich fühlst Du Dich in Deiner Rolle als Opfer sehr wohl, denn sie hindert Dich daran, nach vorne zu schauen und selbst aktiv zu werden.
Lenke Deine Gedanken ganz bewusst in eine positive Richtung! Überlege, welche schönen Dinge es in Deinem Leben gibt. Denke an Deine Familie, an Freunde, an Dein Haustier. Sie alle lieben und brauchen Dich. Sei froh und glücklich, dass Du diese angenehmen Seiten des Lebens Tag für Tag erleben darfst. Ganz wichtig – sei dankbar für alles, was Du schon in Deinem Leben erreicht hast! In dieser Phase legst Du den Grundstein, an dem zerstörten Vertrauensverhältnis zu arbeiten. Dazu musst Du Dich zuerst einmal gut fühlen und die Vergangenheit so akzeptieren, wie sie ist.

3. Denke an die positiven Seiten

Ein paar Tage sind nun ins Land gegangen. Die erste Woche im November 2016 ist vorüber. Zum ersten Mal kommen Dir Gedanken, dass Dein Vertrauensbruch vielleicht auch etwas Gutes haben könnte. Das ist ein großer Fortschritt! Du beginnst nun langsam, in die Zukunft zu schauen. Schon bald kannst Du darüber nachdenken, wie Du das Vertrauen Deines Mitarbeiters zurückgewinnst. Jetzt aber denke kurz darüber nach, wo Du von den Geschehnissen profitieren kannst. Vielleicht gehst Du selbst gestärkt aus der Sache hervor? Vielleicht wandelt sich auch Dein Mitarbeiter noch mehr zum Positiven, wenn er diese Krise überstanden hat? Vielleicht gelingt es Euch sogar, Eure Differenzen auszudiskutieren. Im besten Fall schafft Ihr es beide, die Krise gestärkt zu überstehen, so dass Ihr in Zukunft auf Augenhöhe miteinander arbeiten könnt. Das wäre eine wirkliche Bereicherung für Euch beide! Und schließlich hast Du aus der Sache eine Menge gelernt, so dass Du den gleichen Fehler sicher nicht noch einmal machst.

4. Zeit für eine Bestandsaufnahme

Jetzt ist es langsam an der Zeit, nach vorne zu blicken. Die zweite Woche im November 2016 beginnt. Frage Dich jetzt ganz ehrlich, wie es zu dem Vertrauensbruch von Deiner Seite aus kommen konnte! Was ist passiert, dass Du Deinen Topmann so in Verruf gebracht hast? Warst Du neidisch auf seinen Erfolg? Fürchtest Du seine Konkurrenz? Hast Du Angst, er könnte auf der Karriereleiter an Dir vorbei ziehen? Oder wolltest Du ihm eins auswischen, weil er die letzte Präsentation vor der gesamten Geschäftsführung mit Bravour absolviert hat?

Was auch immer Deine Gründe waren – jetzt musst Du ehrlich zu Dir sein. Das tut wahrscheinlich weh! Doch es bringt Dich weiter, denn es zeigt Dir, warum Du diesen Fehler überhaupt gemacht hast. 
Übrigens – die Schritte 1 bis 4 wendest Du selbstverständlich auch an, wenn Du das Vertrauen eines anderen Menschen aus anderen Gründen zerstört hast! Wenn Du Deine Partnerin mit einer anderen Frau betrogen hast, musst Du ebenfalls den Weg zu einer ehrlichen Bestandsaufnahme schaffen. Kümmere Dich ein paar Tage um Dich selbst und höre auf, Dich als Opfer zu sehen. Überlege Dir, ob Dein Seitensprung Dir nicht auch positive Einsichten in den Stand Eurer Beziehung gewährt hat. Eine schonungslose Bestandsaufnahme ist in dieser Situation ganz wichtig, damit Dir klar wird, wie es so weit kommen konnte!
Selbst wenn Du Deinem Topkunden versehentlich ein falsch kalkuliertes Angebot geschickt hast, findest Du mit diesen vier Schritten den Weg zu einer Lösung. Vielleicht warst Du einfach unaufmerksam. Vielleicht war Dir die Geschäftsbeziehung nicht wichtig genug. Vielleicht warst Du in der letzten Zeit recht erfolgreich, und es hat sich das Gefühl eingeschlichen, dass Du Deinen besten Abnehmer nicht mehr brauchst.
Wie auch immer Du in Schwierigkeiten geraten bist – nach einer guten Woche solltest Du die Phasen 1 bis 4 durchlaufen haben. Du solltest Bilanz gezogen haben, wie die in diese Situation kommen konntest. Je schneller Du diese Schritte hinter Dich gebracht hast, desto zügiger kannst Du daran arbeiten, das zerstörte Vertrauensverhältnis wieder aufzubauen. Darum geht es im nächsten Schritt!

5. Suche das Gespräch mit dem anderen

Ein paar Tage lang hast Du Dich nun eingehend mit Dir und Deiner Beziehung beschäftigt. Die zweite Woche im November 2016 ist fast vergangen. Du hast Dich entschieden, das zerstörte Vertrauensverhältnis wieder aufzubauen und Deinen wütenden Mitarbeiter für Dich zu gewinnen. Jetzt ist es an der Zeit, aktiv zu werden! Versetze Dich dazu zuerst in die Lage des anderen. Das ist sicher schwierig! Es erfordert eine gewisse Empathie, denn Du musst verstehen, wie er sich wahrscheinlich gefühlt hat. Ziehe dazu auch seinen Charakter und sein Temperament in Betracht. Ist er ein ruhiger Typ, hat ihn der Vorfall vermutlich verunsichert. Er zieht sich noch stärker zurück. Ist er eine dominante Persönlichkeit, ist er immer noch wütend und sinnt vielleicht auf Rache.
Erst danach kommt der vielleicht schwerste Schritt, auf den Du schon lange wartest: Du musst mit dem anderen ins Gespräch kommen! Schau Dir an, wie FBI-Agenten Vertrauen zu anderen aufbauen! Sie geben Dir wertvolle Tipps aus der Praxis, die sicher funktionieren. Drei Punkte solltest Du in dem Gespräch besonders beherzigen:

  • Aktives Zuhören schafft Verbundenheit!
  • Vermeide es, den Partner irgendwie zu bewerten!
  • Halte Blickkontakt, ohne aufdringlich zu sein!

Doch warum ist das so wichtig?
Gib Deinem Gesprächspartner die Gelegenheit, seine Sicht der Dinge zu erklären. Er ist verletzt, er ist wütend, er ist enttäuscht. Das musst Du zulassen und aushalten. Aktives Zuhören bedeutet, dass Du genau hinhörst, was Dein Partner sagt. Gib ihm das Gefühl, seine Aussagen und Emotionen zu verstehen. Aktives Zuhören signalisierst Du mit dem gesprochenen Wort, aber auch mit Gesten und mit Deiner Körpersprache. Ein zustimmendes Nicken ist ebenso wertvoll und eindeutig wie ein „Ja, das verstehe ich.“ Achte aber darauf, dass Du Dich angemessen und nicht übertrieben ausdrückst. Du musst unbedingt glaubwürdig bleiben, sonst wirken Deine Bemühungen nicht aufrichtig und ehrlich.
Versuche aber, bei Deinen Äußerungen objektiv zu bleiben. Bemühe Dich, die Aussagen Deines Partners nicht zu bewerten. Das gilt vor allem bei negativen Anmerkungen über Dich und Dein Verhalten. Unterlasse es auch, ihn zu kritisieren, denn schließlich hat nicht er den Fehler gemacht.
Halte während des gesamten Gesprächs Blickkontakt. Schaue Deinen Gesprächspartner in die Augen, ohne dabei angriffslustig oder aufdringlich zu wirken. Vermeide es, ihn anzustarren oder zu fixieren, denn es macht schnell einen aggressiven Eindruck.
Wenn es Dir gelingt, diese drei Punkte im Gespräch zu beachten, hast Du schon eine ganze Menge richtig gemacht auf Deinen Weg, Vertrauen zu schaffen. Ziel Eurer Unterredung sollte sein, Deinem Gesprächspartner die Chance zu geben, seine Sicht der Dinge zu erläutern.

6. Vertrauen erfordert zwei Voraussetzungen

Kommen wir noch einmal zurück auf das eigentliche Thema – Du willst verlorenes Vertrauen aufbauen. Nun sind rund zwei Wochen nach Deinem großen Vertrauensmissbrauch vergangen. Du hast Deinem Partner die Gelegenheit gegeben, sich zu seinen verletzten Gefühlen zu äußern. Um sein Vertrauen wieder zu gewinnen, sind zwei wesentliche Voraussetzungen zu erfüllen: Du musst authentisch wirken, und Du solltest Verbindlichkeit ausstrahlen. Um das zu verstehen, musst Du begreifen, wie Vertrauen entsteht.
Psychologen gehen davon aus, dass Vertrauen aus einem unterbewussten Denk- und Verhaltensmuster entsteht. Damit dieses Muster greift, musst Du dem anderen Menschen zuerst ein paar Schritte entgegenkommen. Du musst ihm die Gelegenheit geben, sich Dir zu öffnen. Das gelingt nur, wenn Du ihm zeigst, was für Dich wichtig ist. So schaffst Du eine gewisse Stabilität, die ihm die Sicherheit gibt, sich unbeschadet öffnen zu können. Sicherheit ist eines der wichtigsten menschlichen Grundbedürfnisse. Dieses Grundbedürfnis musst Du erfüllen, damit sich Dein Partner wieder öffnet. Da Du mit Deinem Verhalten genau dieses Bedürfnis gerade erst empfindlich gestört hast, musst Du diesmal vermutlich besonders hart daran arbeiten. Es kann sein, dass es eine Weile dauert, bis sich Dein Gesprächspartner wieder sicher im Gespräch fühlt. Du unterstützt das, indem Du mit ihm aufrichtiger Sympathie und mit einer großen Portion Einführungsvermögen begegnest. Bedenke auch, dass Dein Gesprächspartner die Chance haben muss, von sich aus auf Dich zuzugehen und Dir Vertrauen entgegenzubringen. Vielleicht musst Du mehrere Versuche unternehmen, aber die Mühe ist es sicher wert.

7. Insidertipps für schwierige Fälle

Bis hierhin bist Du gut vorangekommen bei Deinem Ziel, Deinen Mitarbeiter wieder für Dich zu gewinnen. Vielleicht hast Du Dich auch mit Deiner Frau ausgesprochen. Doch noch einem klärenden Gespräch bemerkst Du: Es geht nicht weiter. Deinem Gesprächspartner gelingt es doch nicht wie gewünscht, unvoreingenommen auf Dich zuzugehen. Nach einem guten Start verschließt er sich. Vielleicht reagiert er sogar feindselig und sehr abweisend. Was ist dann passiert? Und was kannst Du tun?
Vermutlich hatte Dein Partner das Gefühl, er muss sich rechtfertigen. Hast Du noch in Erinnerung, was Du unter Punkt 5 vermeiden sollst? Du sollst seine Aussagen nicht bewerten. Vielleicht ist Dir das noch nicht ganz gelungen. Dann ist es ganz natürlich, dass sich der Angesprochene abweisend verhält, denn seine Verletzungen sind noch nicht ganz verheilt. Erfahrene FBI-Agenten setzen jetzt noch einmal an den Stichworten „Interesse“ und „Bewertung“ an. Interessiere Dich für Dein Gegenüber ohne ihn zu bewerten! Kein Mensch möchte gerne für sein Verhalten oder seine Gedanken bewertet werden. Wenn das trotzdem passiert, hat er das Gefühl, sich rechtfertigen zu müssen. Genau das ist Dir in dieser Situation passiert. Bewertungen mögen noch so subtil sein, doch sie schaffen immer eine Distanz zwischen Dir und der bewerteten Person. Deshalb reagiert Dein Gesprächspartner auf Deine Annäherung verschlossen, abweisend oder aggressiv.

FBI-Agenten gehen in dieser Lage sehr clever vor – sie stellen weiterhin Fragen und hören zu! In der Praxis sieht das so aus:
Dein misstrauischer Mitarbeiter sagt zur Dir: „Sie haben meinen Ruf in der Firma zerstört. Durch Sie habe ich keine Chancen mehr auf eine Karriere!“. Du antwortest: „Hilf mir, Dich besser zu verstehen. Wie kommst Du zu dieser Meinung?“. Vermutlich wird der andere Dir auf Deine Frage antworten. Und bedenke: Bei diesem Gespräch geht es nicht um Wahrheit oder Lüge. Es geht darum, dass der andere wieder Vertrauen zu Dir fasst!

Hier noch ein Geheimtipp, wenn Du lernen willst, besser zuzuhören: 
Denke nicht an das, was Du als nächstes sagst. Konzentriere Dich auf das, was Dein Gegenüber Dir gerade erzählt. Zuhören heißt also auch, einmal nichts zu sagen, sondern schlicht den Mund zu halten.
Im optimalen Fall unterstützt Du Dein Verhalten durch verbale Signale. Ein zustimmendes „Ja!“ oder ein „Ich verstehe.“ kommt sicher gut an. Auch ein Nachfragen wie „Kannst Du mir das noch einmal genauer erläutern?“ kommt gut an. Wiederhole das, was Dein Gesprächspartner sagt, noch einmal mit eigenen Worten. Das schafft noch mehr Verbundenheit.
Auch mit Deiner nonverbalen Kommunikation verstärkst Du Dein aktives Zuhören. Ein offener Blick, ein Kopfnicken, den Blickkontakt zu halten und Notizen zu machen sind unverkennbare Anzeichen, das Du genau zuhörst.
Selbstverständlich wendest Du diese Tipps auch Deiner Frau gegenüber an, wenn Du sie wieder erobern willst oder wenn Du einen verärgerten Kunden zurückgewinnen willst!

8. Mit dieser Frage gewinnst Du alle Menschen

Du befindest Dich immer noch in der dritten Woche nach Deinem Fehlverhalten. Irgendwie hast Du das Gefühl, dass einfach nichts richtig läuft. Dein ehemaliger Mitarbeiter oder Deine Ehefrau wollen schlicht nichts mehr mit Dir zu tun haben. Selbst mit Deiner Fragetechnik bist Du auf Granit gestoßen. Du suchst also den ultimativen Tipp, wie Du die verletzte Person endlich auf Deine Seite ziehst. Oder sollst Du tatsächlich alles aufgeben?
Versuche es ein letztes Mal mit einer ganz besonderen Technik. Sage dieser Person, dass Du nur eine einige Minute Zeit hast, weil Du sofort wieder weg musst. Wenn Dir jemand aus dem Weg gehen will und erfährt, dass Du sofort wieder weg bist, entspannt er sich automatisch! Damit sich Dein misstrauischer Gesprächspartner öffnet, muss er das Gefühl haben, die Situation unter Kontrolle zu haben. Das ist umso wichtiger, wenn Du ihn gerade bitter enttäuscht hast.
Vergiss übrigens Deine Körpersprache nicht in dieser einen Minute, sonst zerstörst Du mit einer einzigen Geste, was Du gerade so mühsam aufgebaut hast. Beachte also die folgenden Tipps:

  • Lächele die Person an – das erhöht das Vertrauen.
  • Neige den Kopf ein wenig, damit Du nicht arrogant wirkst.
  • Stehe nicht frontal zu der angesprochenen Person, denn das wirkt wie ein direkter Angriff. Stelle Dich besser in einem Winkel zu Deinem Gesprächspartner.
  • Zeige Deine offenen Handflächen. Das signalisiert, dass Du nichts zu verbergen hast.

Mache durch Deine Mimik deutlich, dass Du aufmerksam zuhörst – und vergiss nie, dass wir Menschen auf diese nonverbalen Signale stark reagieren.
Noch mehr ultimative Tipps für schwere Fälle findest Du hier.

9. Wie Dir NLP hilft, Vertrauen zu gewinnen

Etwa vier Wochen sind nun vergangen, seit Du Deine Frau betrogen oder Deinen Mitarbeiter des Diebstahls bezichtigt hast. Endlich hast Du das Gefühl, dass das Schwierigste hinter Dir liegt. Du hast an Dir gearbeitet, Du hast Dich selbst aus der Opferrolle befreit, und Du hast gelernt, wie wichtig aktives Zuhören für eine gute Beziehung ist. Jetzt möchtest Du noch etwas mehr wissen, wie Du die neue Verbindung festigst und fit für die Zukunft machst. Versuche es einmal mit einem Ausflug in die Wissenschaft – das Anchoring aus der NLP-Technik hilft Dir dabei!
Unter NLP versteht man die Neuro-Linguistische Programmierung. Anchoring – auch als Ankerprozess bezeichnet – besteht aus einer Konditionierung. Dabei verursacht ein neutraler Reiz eine Reaktion. Durch NLP sollen positive Reize so verankert werden, dass sie in jeder beliebigen Situation einsetzbar sind. Das heißt, bei Prüfungen, Vorstellungsgesprächen, bei Phobien oder auch bei einem Vertrauensverlust sollen positive Gefühle so im Gehirn verankert werden, dass wir sie zu jederzeit abrufen können. Auch in einer unangenehmen Situation werden wir uns dann wohler fühlen. Ein negativer Anker entsteht zum Beispiel, wenn uns jemand auslacht. Tritt dann eine ähnliche Situation ein, fühlen wir uns sofort unwohl. Sind die Eltern in der Kindheit sehr dominant aufgetreten und machte uns das Angst, wird uns auch ein dominanter Vorgesetzter verunsichern!
Das Gleiche passiert auch bei einem positiven Anker! Ein bestimmter Geruch oder ein Geräusch erinnert uns auch im Erwachsenenleben an eine schöne Erinnerung aus der Kindheit. Wenn es Dir zum Beispiel gelingt, in Deinem Mitarbeiter durch das Anchoring ein schönes Gefühl aus seiner Jugend zu vermitteln, schaffst Du ganz automatisch mehr Vertrauen!
Damit sind wir fast am Ende unserer Empfehlung, wie Du Menschen nach einem schweren Vertrauensbruch zurückgewinnst.
Wirf jetzt noch einmal einen Blick auf den letzten Schritt, denn er zeigt Dir, welche Fehler Du auf Deinem Weg nicht begehen solltest.

10. Diese Fehler solltest Du vermeiden

Wie man im Eifer des Gefechts das zarte Pflänzchen „Vertrauen“ im Handumdrehen wieder zerstörst, kannst Du nachlesen:

Fehler Nr. 1: Dem anderen hinterher laufen.

Fehler Nr. 2: Planlos, ohne Strategie handeln.

Fehler Nr. 3: Liebesbekundung.

Fehler Nr. 4: Diskutieren.

Fehler Nr. 5: Mitleid erregen.

Fehler Nr. 6: Schuldzuweisung und Vorwürfe.

Fehler Nr. 7: Andere Leute mit reinziehen.

Fehler Nr. 8: Sich hängen lassen.

Vertrauen zurückgewinnen ist keine Kunst, aber es erfordert Zeit

Du hast jetzt viel zum Thema „Vertrauen zurückgewinnen“ gelernt. Du hast eine Anleitung in zehn Schritten erhalten und weißt, wie Du das Vertrauen Deines Mitarbeiters, Deiner Ehefrau oder Deines Kunden wieder gewinnst. Nun verspiele es nicht wieder, denn eine weitere Chance erhältst auch Du vom Schicksal vermutlich nicht. Gehe in Zukunft achtsam mit den Gefühlen Deiner Mitmenschen um, damit Du diesen Leitfaden nicht noch einmal benötigst!