So gelingt Innovation im Unternehmen!

Warum wir Innovation brauchen und nicht nur Exnovation!

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Innovation

Mit dem Begriff der Innovation hattest du bestimmt schon Berührungspunkte. Sei es, weil dein Arbeitgeber verlangt hat, innovativ zu denken, oder weil jemand dir ein Produkt oder eine Dienstleistung als besonders innovativ verkauft. Innovation stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „Neuerung“. Eine Innovation ist also eine Idee oder ein Konzept, welches es vorher nicht gegeben hat.

Innovation vs. Exnovation?

Daneben gibt es auch noch den Begriff der Exnovation. Oft verwechseln wir Innovationen damit, da wir den Begriff schlichtweg weniger kennen. Als Exnovation bezeichnen wir den Prozess der Abschaffung eines alten Konzeptes oder Systems zugunsten eines Neuen. Die Idee dafür war also schon vorher da, doch die Lösung passte nicht mehr und deshalb erneuern wir sie. Um zu verstehen, wie Unternehmen denken müssen, um am Markt der Zukunft zu bestehen, ist diese Unterscheidung immens wichtig.

Warum Exnovation nicht ausreicht

Unsere Studie über die Arbeitswelt der Zukunft hat gezeigt, dass die Gesellschaft sich so wandeln wird, dass wir Neues schaffen müssen. Es reicht daher nicht, bestehende Systeme umzudenken und zu versuchen, Altes und Gewohntes passend zu machen. Das wäre eine Exnovation: Aus der bisherigen Idee wollen wir etwas an die Digitalisierung Angepasstes schaffen.

Beispiel Versicherung

Denk nur einmal an eine Versicherung. Algorithmen werden unsere Zukunft bestimmen und wenn sie falsch liegen, dann kann das verheerende Folgen haben. Sie treffen vielleicht falsche Entscheidungen. Maschinen und Roboter tun nicht mehr, was sie sollen, und verursachen materielle Schäden in ungeahnter Höhe. Privat dafür haften kann niemand – doch wenn jemand dafür Verantwortung tragen muss, dann doch der Entwickler des Algorithmus. Welche Versicherung könnte das heute abdecken? Welcher Zusatz würde alle Eventualitäten abdecken? Eine Anpassung bisheriger Versicherungsmodelle geht hier nicht weit genug. Womöglich reicht hier nicht einmal mehr das Konzept der Versicherung aus, sondern eine neue Art der Absicherung muss entwickelt werden.

Beispiel Bildung

Ein weiteres Beispiel sind die Bildungsangebote der heutigen Zeit. Bildung entwickelt sich im digitalen Bereich schon immer langsamer als die Anforderungen der Arbeitswelt. Das Lehrpersonal von morgen muss sich die erforderlichen Kenntnisse erst selbst aneignen, dann müssen wir Standards entwickeln. Reicht das aber aus, um die Anforderungen der Wirtschaft abzudecken? Wird es schnell genug gehen, um die neu geschaffenen Arbeitsplätze mit qualifiziertem Personal besetzen zu können? Wahrscheinlich nicht, und so bringt es auch nichts, das Konzept des Hochschulstudiums beizubehalten und lediglich einen neuen Studiengang einzuführen. Wir müssen Wege finden, Bildung und Wissen schneller und dennoch gleichbleibend hochwertig an Arbeitnehmer heranzuführen. Mit dem bestehenden System geht das nicht – Bildung muss sich innovativ verändern.

Manche Systeme, Prozesse und Methoden werden durch Exnovation digitalisiert werden können. Andere wiederum müssen wir abschaffen und dafür muss im Unternehmen die Bereitschaft zur Innovation geschaffen werden.

Wie passiert Innovation?

Im Innovationsmanagement gibt es einen dreistufigen Prozess. Er gibt einen Fahrplan dafür vor, wie Unternehmen innovieren können. Zu den drei Phasen der Innovation gehören:

  • die Impulsphase
  • die Bewertungsphase
  • der technologische Transfer

In der Impulsphase geht es um die Identifikation von Innovationsfeldern. Welche Technologien weisen die Zukunft? Welche relevanten Trends zeichnen sich ab und werden diese bestehen oder sind sie nur kurzlebig? In dieser Phase wird die Frage beantwortet: Auf welchen Zug lohnt es sich, jetzt aufzuspringen?

Die Bewertungsphase konkretisiert diese Erkenntnisse. Sie analysiert, ob die Beobachtungen eine Relevanz für die Branche besitzen. Hier wird getestet und experimentiert, inwieweit neue Trends und Technologien eingesetzt werden können, wo es Probleme gibt und wo wir Anpassungen vornehmen müssen.

Im Technologietransfer setzen wir das auf die Branche angepasste Produkt schließlich nicht mehr experimentell, sondern seriell ein. Es wird als neuer Standard etabliert. Altes wird nach und nach abgeschafft und ersetzt.

In einem solchen Innovationsprozess steckt auch viel Change Management. Letztlich ist es nichts anderes als das und du wirst dabei auf die gleichen Phasen der Veränderung stoßen, die du schon kennen gelernt hast.

Wie wird ein Innovationsteam erfolgreich?

Um innovativ das Unternehmen auf die Zukunft vorzubereiten, sollte ein dediziertes Team als Arbeitsgruppe an dieser Herausforderung arbeiten. Bestenfalls handelt es sich um ein fachübergreifendes Team aus Personen, die auch Entscheidungen treffen können, um von der Planung in die Umsetzung zu gehen. Doch welche Faktoren entscheiden über den Erfolg eines Innovationsteams?

  • Klare Zielsetzung
  • Unterstützung absichern
  • Einbindung von Experten und Fachkräften
  • Raum zum Lernen schaffen
  • Zeit und Raum für Kreativität erlauben
  • Fehlertoleranz
  • Bereitstellung ausreichender Ressourcen

Eine klare Zielsetzung entscheidet über den Erfolg des Projekts. Welches bestehende System funktioniert nicht mehr und woran liegt das? Welchen Anforderungen muss die Innovation gerecht werden?

Um diese Ziele zu erreichen, braucht die Arbeitsgruppe die Unterstützung des Unternehmens in Form von Experten, Fachkräften und anderen Ressourcen. Wir müssen das Projekt priorisieren. Zudem müssen wir akzeptieren, dass letztlich trotz aller gebündelten Ressourcen niemand wirklich weiß, was er tut. Innovation ist immer Neuland. Je mehr Toleranz für Fehler und den erforderlichen Zeitaufwand herrscht, desto besser können wir als Innovationsteam arbeiten und Kreativität entwickeln.