Zukunftsentscheidend: Digitale Kompetenz aufbauen im Unternehmen

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Digitale Kompetenz
Digitale Kompetenz

Digitale Kompetenz aufbauen ist unverzichtbar, um ein Unternehmen zukunftsfähig aufzubauen. Am Markt schießen aktuell kleine Digital-Agenturen wie sonst nichts aus dem Boden. Die Gen Y-ler.innen bieten den klein- & mittelständischen Unternehmen ihre Dienstleistung an. Im Prinzip leihen sie den Unternehmen ihre digitalen Kompetenzen aus. Outsourcing kann eine gute Strategie sein. Doch bei wirklich wichtigen Kompetenzen, wie der digitalen Kompetenz, lohnt es sich diese Ressource im Unternehmen aufzubauen. Mit der digitalen Kompetenz besitzt das Unternehmen ein Grundverständnis von der allgemeinen Herangehensweise zur Anwendung von Technik. Das Ziel ist es bei den Entwicklungen des dynaxitären (dynamisch + komplex) Umfeldes dabei zu bleiben und eine geringere Abhängigkeit gegenüber den Digital-Agenturen zu besitzen.

Dieser Artikel soll ein Grundverständnis von der Digitalkompetenz geben und aufzeigen wie du digitale Kompetenz aufbauen kann. Vor der Definition ist es wichtig zu verstehen, wie eine Kompetenz zustande kommt. Erst dann kann ein guter Transfer ins eigene Umfeld gelingen. Es werden in diesem Text keine digitalen Schlüsselkompetenzen beigebracht werden, da die Kompetenzen für jedes Unternehmen individuell sind. Es werden eher die digitalen Grundkompetenzen in den richtigen Kontext gebracht, um das Vermitteln von digitaler Kompetenz zu ermöglichen. Am Ende ist es ein Veränderungsprozess, der von und durch Mensch, Technik und Umfeld erfolgreich umgesetzt werden muss.

Grundverständnis Kompetenz 

Gerade im Personalkontext ist es wichtig, die Kompetenzcluster des Unternehmens definiert zu haben. Anhand der aufgesetzten Anforderungsprofile kann der Ist- und Sollzustand bestimmt und dann entwickelt werden. Kennen Sie die allgemeine Formel der Kompetenz?

Fertigkeiten x,y,z + Fähigkeiten a,b = Kompetenz

Fertigkeiten hängen eng mit unseren Sinnen zusammen. Unsere Sehfertigkeit und Fingerfertigkeiten bestimmt zum Beispiel unseren Umgang vor Bildschirm und Tastatur. Ausgedrückt in der Fähigkeit „10-Finger-Schreiben“. Damit können wir dann zum Beispiel unsere weiteren Fähigkeiten in Word, PowerPoint und Excel kultivieren. Je nach Programm sind dann andere Fertigkeiten und Fähigkeiten wichtiger. Unsere sprachlichen, rechnerischen Fähigkeiten, aber auch das kreative Denkvermögen und die Fähigkeit zu visualisieren. Bevor die Digitalkompetenz im Detail erläutert wird, werden im Folgenden zum Verständnis 3 Kompetenzcluster vorgestellt:

Bild: Anforderungsprofil-Beispiel-Kompetenzen-Fähigkeiten

Digitale Kompetenz aufbauen

Die Digitalkompetenz kam mit der Ära der Informations- & Technologietechnik auf. Daraus ergibt sich doch folgende simplifizierte Definition: „Informationen mit Technik verarbeiten.“ Was sich daraus in den vergangenen 60+ Jahren entwickelt hat, füllt Bibliotheken und deswegen sind weitere Definitionen abhängig von Anwendungsfaktoren und weiteren Umständen. Deswegen sollen die 6 offiziellen Bereiche der digitalen Kompetenz aus dem EU-Referenzrahmen aufgezeigt werden. DigComp 2.1. unterscheidet digitale Kompetenzen nach 6 Kernbereichen, die durch 21 Fähigkeiten messbar gemacht worden sind.

Welche 6 Bereiche gehören zur digitalen Kompetenz?

Das digitale Kompetenzmodell der EU gibt eine gute Übersicht zu dem Thema. Die Digitalisierung in Deutschland richtet sich nach diesen Referenzen, um eine einheitliche Entwicklung zu ermöglichen. Diese sechs übergeordneten Fähigkeiten ergeben dann DIE DIGITALE KOMPETENZ.

Bild: Digitale Kompetenz Dig.Comp

Digitale Kompetenz aufbauen – 6 Bereiche

  1. Zur Informations- und Datenverarbeitungsfähigkeit gehört das Formulieren des Informationsbedarfs, also wie google ich richtig. Das Auffinden und Abrufen von digitalen Daten und die Beurteilung der Relevanz der Quelle und ihres Inhalts. Zu verstehen, dass alles, was im Internet steht, nicht unbedingt der Wahrheit entspricht. Speichern, Verwalten und Organisieren von digitalen Daten, Informationen und Inhalten. Lektion 1: Strg C, ins Word Dokument, Strg V oder rechts Klick und X speichern unter … 
  1. Kommunikation und Zusammenarbeit: Interaktion, Kommunikation und Zusammenarbeit mithilfe digitaler Technologien unter Berücksichtigung der kulturellen und generationalen Vielfalt. Neben WhatsApp und Facebook gibt es noch eine unzählige Menge an Plattformen. Dass hier die zwischenmenschlichen Regeln gelten, ist der implizierte Ehrenkodex. Jemand der sich nicht daran hält, ist im Real-Life auch ein Arsch und unzufrieden mit seinem Leben. Wichtig ist die Verwaltung der eigenen digitalen Identität und des eigenen Rufs. So wie im echten Leben, erzähle nicht jedem alles und hier gilt dieses Sprichwort noch mehr: „Sobald mehr als 2 Leute das Geheimnis wissen, ist es bereits ein Gerücht.“ Also teile nur das, was Du auch auf der Arbeit von Dir geben würdest.
  1. Die Erstellung digitaler Inhalte verfolgt das Ziel, Inhalte zu verbessern durch die Integration von Informationen und Inhalten in einen bestehenden Wissensbestand unter Berücksichtigung der Anwendung von Urheberrechten und Lizenzen – hier kommt schon des Deutschen Lieblingsthema: der Datenschutz. Dazu gehört es zu wissen, wie man verständliche Anweisungen für ein Computersystem schreibt. Also wie man zum Beispiel eine Software-Anleitung schreibt. Hier sind im praktischen Sinne auch die Fähigkeiten der Content Produktion zu verordnen. Das Beachten der Formate, Einbettung in den richtigen Kontext. Gerade das Thema Social-Media-Marketing fällt mit Punkt 2 zu den wichtigsten digitalen Kompetenzen, die am Markt benötigt werden.
  1. Die Fähigkeit Sicherheit herzustellen, beinhaltet den Schutz von Geräten, Inhalten, persönlichen Daten und der Privatsphäre in digitalen Umgebungen. Hier wurde die DSGVO eingeführt, um den bestmöglichen Schutz zu gewährleisten und gute Passwörter sind das A und O. Wichtig sind der Schutz der physischen und psychischen Gesundheit und die Sensibilisierung für digitale Technologien für das soziale Wohlbefinden und die soziale Eingliederung. Denn durchschnittlich schauen wir 3-5h auf unser Handy. Ein Großteil sieht diesen Kasten vor ihrem/ihrer Partner.in. Dazu kommt dann noch die Bildschirmzeit auf dem Arbeitsplatz … Zur Vernachlässigen sind auch nicht die Umweltauswirkungen digitaler Technologien und deren Nutzung. Die ganzen Cloudsysteme sind riesengroße Rechenzentren, deren Ressourcenaufbau- sowie Verbrauch enorm ist.
  1. Zu der Problemlösungsfähigkeit gehört das Erkennen von Bedürfnissen und Problemen zum Lösen von konzeptionellen Problemen und Problemsituationen in digitalen Umgebungen. Dazu gehört die Nutzung digitaler Werkzeuge, um zum Beispiel Innovation von Prozessen und Produkten herbeizuführen. 
  1. Die Analyse und Reflexion ist nicht explizit von der EU beschrieben. Hier geht es um das Zusammenfassen der Daten. Die hohe Kunst durch die Anwendung von Programmiersprachen künstliche Systeme zur Analyse zu benutzen. Die Reflexion bezieht sich unter anderem auf die Sinnhaftigkeit der Anwendungen, aber natürlich die Richtigkeit. Der Umgang mit großen Datenpools kann schnell zur Überforderung führen und zu Entscheidungen führen, die nicht der Realität zugutekommen.

Wie wichtig ist digitale Kompetenz (digitale Kompetenz aufbauen)?

In Punkt 3 wurde bereits ein Beispiel gemacht, welche Relevanz die digitale Kompetenz für das Unternehmen hat. Ob Produktdarstellung oder Personalmarketing ohne den richtigen Social Media auftritt wird das Unternehmen, Marketing-, Vertriebs- und Personal technisch in der nahen Zukunft nicht mehr wahrgenommen werden. Natürlich wird es noch Nischenanbieter geben, aber es ist deren Umsatzverlust, wenn der Produktkatalog von Quelle nicht mehr ausgeliefert wird. Wenn das Unternehmen von innen betrachtet wird, können folgende kritischen Zusammenhänge identifiziert werden und damit wir die Frage beantwortet, in welchen Bereichen liegen Stärken der digitalen Kompetenz?

Durch die Informations- & Datenverarbeitung werden Mitarbeiter befähigt, die richtigen Quellen zu identifizieren. Dies zahlt auf das Wissensmanagement ein und es hilft zudem die Position im Markt zu erkennen. Wer sind meine Wettbewerber, wo ist die Pain-Chain meiner Kunden und welche Businessmodelle bieten sich noch an …

Die Fähigkeit über digitale Medien richtig zu kommunizieren und Kooperationen zu fördern, optimiert die Kommunikationsfähigkeit im Unternehmen. Die Ablauforganisation wird unterstützt und durch kollaborativen Workspace können Ideen bewertet werden und Innovationen umgesetzt werden. 

Das Auge isst bekanntlich mit und das Vermitteln auf dem visuellen Kanal bringt ein einheitliches Verständnis. Mit der Fähigkeit Inhalte gestalten und entwickeln zu können profitiert das Unternehmen, aber auch dessen Kunden. 

Die anderen Fähigkeiten sind die Grundlagen um nicht nur die oberen Beispiele sicher und zielgerichtet umzusetzen. Es wird deutlich, dass die digitale Kompetenz ein unverzichtbares Instrument ist, um den globalen Herausforderungen von Heute und Morgen entgegentreten zu können: Zum Abschluss widmen wir uns der Frage:

Wie kann man digitale Kompetenz fördern? 

Wissen aneignen und Kreativität fördern – Google und YouTube haben Vor- und Nachteile. Zum Aneignen von Wissen sind diese beiden Plattformen aber unumgänglich. Hier sich alternativen rauszusuchen ist erstrebenswert, aber sie bilden die Grundlage. Es ist wichtig für große Softwareanwendungen Key-User zu ermitteln. Wenn eine Person bereits eine grundlegende Digitalkompetenz aufweist, ergibt es Sinn diese durch Fortbildungen zu fördern. Als Wissensträger kann diese dann die Kollegen unterstützen. Den Mitarbeiter muss die Angst vorm scheitern genommen werden. Freiräume helfen dabei einen sicheren Umgang mit der Software zu bekommen. Es ist ein Prozess. Natürlich muss man immer differenzieren zwischen den Anwendern.

Probieren Sie mal aus wie viele Mitarbeiter ihnen eine Google Rezension schreiben können. Der dafür benötigte Account kann dann genutzt werden, um Freeware zu benutzen. Da browsen Sie aber lieber mit Ecosia. Das Verlassen der ausgetrampelten Pfade durch Technik kann zu einem richtigen Erlebnis werden.

Für die Zusammenarbeit sind Tools wie Miro zu empfehlen. Der spielerische Umgang hilft den Anwendern sich besser zurechtzufinden. Motivieren Sie mit kleinen Aufgaben. Nur so kann die Weiterbildung der digitalen Kompetenz im Unternehmen gelingen. Nehmen Sie an OpenInnovation Prozessen teil, wie 42Hacks.

Der Veränderungsprozess der digitalen Kompetenz

Zusammengefasst ist es wichtig, die Anforderungen für das Unternehmen zu kennen. Identifizieren Sie die Fertigkeiten und Fähigkeiten, um die richtigen Kompetenzen zu entwickeln. Der damit einhergehende Veränderungsprozess muss mit Freiräumen und Gamification begleitet werden. Dann sind die Mitarbeiter gewillt sich den neuen Herausforderungen zu öffnen. Sie können sich mit dem Ziel identifizieren und am Ende wird die Arbeit erleichtert und qualitativ besser. Die Orientierung in der dynaxitären Welt wird stabilisiert und die Herausforderungen von Morgen werden identifiziert … Finden Sie Lösungen 2. Ordnung!