Wie man mit Konflikten effektiv umgeht

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Feel Good Management
Feel Good Management

Konflikte gehören zum Arbeitsleben dazu – so war zumindest meine Erfahrung als Unternehmer. Manchmal konnte man sich nicht mit einem Lieferanten bezüglich des Liefertermins einigen, manchmal war ein Kunde mit der Qualität eines Produkts unzufrieden. Unter Umständen gab es auch Auseinandersetzungen der Mitarbeiter untereinander.

Entscheidungen treffen

Wenn ich feststellte, dass es in meiner Firma Konflikte gab, pflegte ich meine Abteilungsleiter damit zu beauftragen, eine Entscheidung zu treffen. War das nicht möglich, entschied ich selbst. Dabei hatte ich natürlich immer das Interesse meines Unternehmens im Auge. Sofern das zum Nachteil eines Mitarbeiters war, musste er sich danach richten – schließlich profitierte er im Gegenzug von einem sicheren Arbeitsplatz und einem ungekündigten Arbeitsverhältnis. Also würde er schon damit zufrieden sein, wenn der eine oder andere Konflikt nicht nach seinem Wunsch entschieden wurde. Ganz ähnlich hielt ich es bei Streitigkeiten mit einem Lieferanten oder mit einem Kunden. Manchmal wurde eine Entscheidung nach ihren Wünschen getroffen, meistens konnte ich mich aber ganz gut durchsetzen, so dass meine Interessen gewahrt blieben. 

Instrument der Mediation und Moderation

Erst im Zuge meiner Beschäftigung mit Feel Good Management kam ich in Kontakt mit dem Instrument der Mediation und mit der Moderation. Bisher hatte ich keine Veranlassung gehabt, mich mit diesen konstruktiven Methoden zu beschäftigen, so glaubte ich. Aber das Feel Good Management mit seinen verschiedensten Ansätzen verschaffte mir Zugang zu diesen Techniken, die mir bisher völlig unbekannt waren. Ich begann also, mich damit auseinanderzusetzen. Ich recherchierte, wie Mediation und Moderation funktionieren und was es mit dem Coaching auf sich hat. Ich las nach, wo die Vorteile für alle Beteiligten lagen und wie man sie richtig in Theorie und Praxis anwandte. Ich nahm sogar an der einen oder anderen Weiterbildung teil, die mir die Kompetenzen des Konfliktmanagements vermittelte. Ich lernte, welche Moderationstechniken es gibt und wann es sinnvoll ist, einen Mediator mit der Lösung eines Konflikts zu beauftragen. Vor allem aber begriff ich in dieser Phase: Ein Konflikt ist nur dann gut gelöst, wenn alle Beteiligten den Eindruck hatten, Gewinner zu sein. Es musste also eine konstruktive Lösung gefunden werden, die alle Seiten mit einem positiven Gefühl aus dem Konflikt gehen ließ. 

Vier-Tage-Woche bei gleicher Bezahlung

Schon kurze Zeit nach dem Einstieg in das vielversprechende Thema konnte ich die gerade erlernten Techniken in der Praxis anwenden, denn die ersten Konflikte ließen in meinem kleinen Start-up nicht lange auf sich warten. Ich probierte mich aus und nutzte die Fähigkeit der Moderation, als es um die Fragestellung ging, wie man eine Vier-Tage-Woche in unserem Start-up einführen konnte, so dass alle Mitarbeiter einen zusätzlichen freien Tag bei gleicher Bezahlung haben konnten. Das Ziel war klar, denn es ging darum, die Work-Life-Balance zu verbessern und einen besseren Ausgleich zu der sehr anstrengenden Zeit nach der Firmengründung zu schaffen. Doch es war auch offensichtlich, dass die optimale Verteilung der Arbeitszeit auf vier Tage und die Aufteilung auf die einzelnen Mitarbeiter an der einen oder anderen Stelle für Konflikte sorgen mussten. Wir entwickelten also gemeinsam unsere Lösungen und probierten sie aus. Schon nach den ersten zwei Wochen war klar, wo wir noch etwas nachjustieren mussten und wo wir schon auf einem guten Weg waren.

Grundlagen

Nach drei Monaten konnten wir alle voller Zufriedenheit sagen: Wir hatten die ersten Konflikte als Team gemeistert und hatten unsere Vier-Tage-Woche für alle erfolgreich eingeführt, ohne dass unsere Kunden unzufrieden waren. Ein besonderes Highlight war natürlich das Feedback aus meinem Team, denn jeder hatte das Gefühl, dass wir zu allen Konflikten konstruktive Lösungen gefunden hatten und dass alle im Interesse von Kunden, Unternehmen und Mitarbeitern gelöst werden konnte. Ganz nebenbei hatte ich meine Fähigkeiten in Sachen Konfliktmanagement in der Praxis eingeübt und ausgebaut. Jetzt gehören Seminare in Konfliktmanagement und in Moderationstechniken übrigens zur Grundausbildung, die jeder Einsteiger in meinem Start-up durchlaufen muss. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn erste Umfragen zeigen uns schon nach einigen Monaten, dass die Zufriedenheit im Team auf einem enorm hohen Niveau ist. Wer Feel Good Management leben will, kommt um die Kunst des Konfliktmanagements, um Moderation und Mediation nicht herum, doch gerade hier liegt Potenzial für alle Beteiligten und für ein effektives Wohlfühlmanagement, das man nicht ungenutzt lassen sollte! 

Ausblick

Warum es bei Feel Good Management so wichtig ist, die eigenen Verhaltensmuster zu reflektieren und zu optimieren und wie Mediation, Moderation und Coaching dazu beträgt, alle Beteiligten eines Konflikts zu Gewinnern zu machen, erfährst du in den nächsten Artikeln.