Gesprächstechniken: Klarer kommunizieren

0
1041
Wiedereinstieg in den Job
Wiedereinstieg in den Job

Fehler in der Kommunikation passieren häufig deswegen, da wir davon ausgehen, dass alle anderen Beteiligten die gleichen Informationen haben wie wir. Das ist der häufigste Trugschluss, denn die anderen Menschen haben nur ihre eigenen Informationen. Sie können nicht in unsere Köpfe schauen und wissen nicht, welche Gedanken wir uns machen und warum wir so kommunizieren, wie wir es tun. In diesem Artikel schauen wir uns Gesprächstechniken an.

Gesprächstechniken helfen dir deswegen, erfolgreicher zu kommunizieren. Auf diese Weise kannst du anderen Menschen notwendige Informationen zukommen lassen, dir aber auch selbst Informationen holen. Der Grad der Information entscheidet darüber, wie erfolgreich Kommunikation ist. Paradoxerweise werden dir deine Kollegen, Freunde und Familienmitglieder die notwendigen Informationen aber nicht von sich aus geben. Du musst danach fragen, und zwar auf bestimmte Art und Weise. Das ist keine böse Absicht, sondern eine Eigenheit der Kommunikation zwischen Menschen.

Mit welchen Gesprächstechniken kommst du nun also an Informationen, mit denen du erfolgreicher kommunizieren kannst?

Gesprächstechniken: Fragen müssen gestellt werden

Kommunikation scheitert also auch daran, dass du nicht ausreichend informiert bist. Das bedeutet: du musst deinen eigenen Grad an Information über die Situation erhöhen, so gut es geht.

Direkte Fragen sind ein wesentlicher Bestandteil erfolgreicher Kommunikation. Versuche nie, Antworten auf die Fragezeichen in deinem Kopf durch Interpretation zu finden. Es muss eine deiner wichtigsten Erkenntnisse werden, dass du nicht weißt, was andere Menschen denken. Du kannst es zwar vermuten, final beantworten kannst du dir diese Frage allerdings nicht. Das können nur die anderen dir erklären. Das bedeutet nicht, dass du nicht interpretieren darfst und sollst, was jemand in einer bestimmten Situation gedacht hat. Gehe allerdings nicht davon aus, dass dem wirklich so ist, bist du die Bestätigung von der betreffenden Person eingeholt hast.

Dadurch, dass du Fragen stellst, verschaffst du dir einen verlässlichen Grad an Information. Deine Vermutungen werden jetzt entweder bestätigt oder widerlegt. Beides ist vollkommen in Ordnung. Es geht schließlich darum, dass du bestätigt sehen möchtest, dass du richtig informiert bist.

Beispiel Kommunikationstechnik:

  • Lisa streitet sich mit ihrem Freund, da dieser wiederholt zu spät gekommen ist. Dadurch musste sie eine halbe Stunde vor dem Kino auf ihn warten. Das passiert regelmäßig und sie kann nicht nachvollziehen, warum er sie dauernd versetzt. Sie interpretiert: er tut das aus Respektlosigkeit. Ihm muss es egal sein, dass sie sich unwohl dabei fühlt, lange auf ihn warten zu müssen.
  • Ihr Freund hat es allerdings schwer, sich zu organisieren. Er weiß selbst, dass er viel zu spät los fährt und dass ihm dann immer noch etwas einfällt, was er jetzt noch ganz dringend erledigen muss. Andernfalls würde er sich in ganz andere Probleme bringen. Er muss deswegen oft priorisieren und darunter leidet seine Freundin. Ihm tut es jedes Mal leid, wenn sie wieder einmal lange auf ihn warten musste, doch er findet es auch nicht schön, dass sie sich darüber nur noch streiten. Weil sie so wenig Verständnis für ihn aufbringen, reagiert auch eher nicht mehr verständnisvoll auf sie. Das wiederum interpretiert Lisa als Respektlosigkeit.

Die Situation eskaliert so sehr, dass die beiden schließlich eine Paartherapie versuchen. Hier sollen sie sich zunächst gegenseitig ihren Standpunkt erklären. Lisa erklärt, dass sie sich darüber sehr ärgert, ständig warten zu müssen, da eine gewisse Pünktlichkeit doch selbstverständlich sein sollte. Ihr war allerdings gar nicht bewusst, dass es ihrem Freund so schwer fällt, sich zu organisieren. Sie erkennt jetzt, dass da das Problem liegt und dass es nicht darum geht, dass es ihm egal ist, dass sie warten muss. Hätte sie ihn direkt gefragt, warum er zu spät kommt und warum das immer wieder passiert, dann hätte das Gespräch von vornherein anders laufen können.