Kritisches Denken ist eine wertvolle Sammlung an Methoden und Werkzeugen. Sie zeigt dir auf, wo deine Gedanken durch Subjektivität und Emotionalität in die falsche Richtung gehen und dich zu Handlungen verleiten, die Probleme nach sich ziehen, anstatt sie zu lösen. Kritisches Denken ist gesteuertes Denken. Du lässt deinen Gedanken zwar immer noch freien Lauf, gibst ihnen aber von Anfang an den Stups in die richtige, produktive Richtung.
Kritisches Denken als Führungskraft vermitteln lernen
Bringe diese Denkweise auch anderen bei. Das bedeutet nicht, dass du dich wie beim Frontalunterricht vor sie hinsetzt und sie unterrichten sollst. Vielmehr zeigst du eine Offenheit für kritisches Hinterfragen, denn das passiert laufend. Dazu brauchst du nicht einmal eine führende Rolle. Das kannst du bereits deinen direkten Kollegen anbieten. Ein lockeres Gespräch in der Mittagspause, bei der ihr kritisch über eure Prozesse nachdenkt, kann eure kollektiven Gedanken in eine zielführende Richtung lenken. Gleichzeitig zeigt es deinen Kollegen, wie sinnvoll diese Denkweise sein kann. Sie lernen unterschwellig von dir. Als Führungskraft machst du es nicht anders. Frage dein Team direkt, was ineffizient ist und wo sie Verbesserungsvorschläge sehen. Lasse dich auf diese Diskussion mit ihnen ein und betrachte ihr Feedback „von der Front“ als wertvoll. Diese Einblicke haben nur sie, du kannst sie gar nicht haben – es sei denn, du trittst mit ihnen ins Gespräch. Gib ihnen vor, dass du kritisches Hinterfragen von ihnen wünschst. Sie werden von alleine damit zu dir kommen.
Mit kritischem Denken Probleme vollständig lösen
Einer der häufigsten und gewichtigsten Fehler bei der Problemlösung ist, dass das Problem nicht vollständig betrachtet wird. Kritisches Denken hebelt das aus. Denn hierbei stellst du mit den fünf „Warum?“ und den sieben „Na und?“ schon so viele kritische Fragen, dass die Vollständigkeit des Problems aufgedeckt wird. Häufig geben wir uns mit einer für uns angenehmen Antwort zufrieden, die uns aus der Verantwortung nimmt. Das löst jedoch das Problem nicht. Wir wiegen uns in einer Sicherheit, die wir gar nicht haben. Kritisches Denken hilft dir, das hinter dir zu lassen und stattdessen neutral heranzugehen.
Dein nächster Schritt besteht darin, kritisches Denken zu beginnen. Hinterfrage einfache Prozesse in deinem Alltag. Übe an kleinen Herausforderungen, was diese Denkweise für dich verändert. Dann wende deine Erkenntnisse auf den Beruf an. Führe mit deinen Kollegen, mit deinem Vorgesetzten oder deinem Team kritische Gespräche. Bringe in Erfahrung, welche Abhängigkeiten bestehen und wie vollständige Analysen der Situation dein Verständnis schärfen und vollkommen machen.
