Warum muss ich eigentlich elektrische Geräte regelmäßig prüfen?

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Um sicherzustellen, dass elektrische Geräte sicher verwendet werden können, ist es unerlässlich, sie in regelmäßigen Abständen zu prüfen. Wie häufig ein elektrisches Gerät geprüft werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Art des Geräts spielt hierbei ebenso eine Rolle wie die Häufigkeit der Nutzung und die Umgebung, in der es eingesetzt wird. 

Die Prüfung elektrischer Geräte ist gesetzlich geregelt

Für Betriebe, die elektrische Geräte verwenden, gilt in Deutschland die „DGUV Vorschrift 3“. Diese rechtliche Unfallverhütungsvorschrift besagt, dass elektrische Geräte regelmäßig auf ihre Sicherheit geprüft werden müssen. Je nach Gerät können die Fristen hierbei zwischen sechs Monaten und drei Jahren betragen. 

Die DGUV Vorschrift 3 legt sowohl die Anforderung an die Prüfung elektrischer Betriebsmittel als auch die Organisation und Dokumentation dieser Prüfungen fest. Sie verfolgt das Ziel, durch regelmäßige Prüfungen und Wartungen von Elektrogeräten sicherzustellen, dass jene Geräte sicher und zuverlässig funktionieren und somit Unfälle vermieden werden können. Sie gilt für alle Unternehmen innerhalb Deutschlands, unabhängig von ihrer Größe und Branche oder der Art der elektrischen Betriebsmittel. Jeder Arbeitgeber ist dazu verpflichtet, die DGUV Vorschrift 3 umzusetzen und seine Mitarbeiter entsprechend zu schulen. 

Prüfung erfolgt durch Elektrofachkraft

Die Prüfung elektrischer Geräte muss durch eine Elektrofachkraft erfolgen. Eine Elektrofachkraft kann Betriebsmittel nicht nur fachgerecht prüfen, sondern zudem Gefahrenquellen identifizieren und gegebenenfalls Verbesserungsvorschläge anbringen, die zur elektrischen Sicherheit beitragen. 

Prüfkonzept wird durch den Arbeitgeber erstellt

Bereits vor der ersten Inbetriebnahme muss ein elektrisches Gerät auf seine Sicherheit geprüft werden, ebenso wie nach jeder Änderung, Reparatur oder Instandsetzung. Es gibt jedoch keine pauschale Regelung für den Zeitabstand von Wiederholungsprüfungen. Deshalb ist der Arbeitgeber dazu verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung aller elektrischen Geräte durchzuführen. Anhand dieser Gefährdungsbeurteilung und der Herstellerangaben muss der Arbeitgeber ein individuelles Prüfkonzept erstellen, in dem konkrete Prüfintervalle für alle elektrischen Geräte und Anlagen des Unternehmens festgelegt sind. 

Weitere Faktoren für die Prüffristen elektrischer Geräte

Neben der Gefährdungsbeurteilung und der Herstellerangaben gibt es weitere Faktoren, die bei den Prüffristen elektrischer Geräte eine Rolle spielen.

Die Art des Betriebsmittels kann entscheidend für das Prüfintervall sein. Für medizinische Geräte, die ein höheres Risiko tragen, gelten strengere Vorschriften als für Bürogeräte. Des Weiteren ist es von Bedeutung, in welcher Umgebung ein Gerät eingesetzt wird. Geräte, die in einer feuchten oder staubigen Umgebung eingesetzt werden, müssen öfter geprüft werden als solche, die in einer sauberen, trockenen Umgebung verwendet werden. Auch die Nutzung des Betriebsmittels hat einen Einfluss auf das Prüfintervall. Je häufiger ein Gerät eingesetzt wird, desto anfälliger ist es für Defekte, was eine frühere Wiederholungsprüfung erforderlich macht. 

Nur durch regelmäßige Prüfungen und Wartungen kann sichergestellt werden, dass elektrische Geräte zuverlässig funktionieren und somit Unfälle vermieden werden können.