Kein Geld ausgeben und Vokabeln lernen mit Karteikasten
Für das Vokabeln lernen gilt der Karteikasten als bekannteste Lernmethode. Dabei zielt die Karteikasten-Technik auf ein gründliches, vollständiges Lernen. Wenn du diesen Kasten für entscheidende Lernmengen verwendest, muss er gepflegt werden, da er auch nur so funktioniert. Diese Lernmethode hat einige Vorteile: Sie ermöglicht dir ein lückenloses Vokabeln lernen. Damit erhältst du einen exakten Überblick darüber, wie viele Vokabeln du momentan lernst. Du kannst genau überblicken, wie viele du davon schon aktiv beherrschen kannst. Andererseits ist es möglich für dich zu sehen, wie viele der Vokabeln dir nicht leicht fallen zu lernen. Diese kann du dann gezielt lernen, dass du sie auch nicht erneut vergisst. Beim Vokabeln lernen mit dem Karteikasten stellst du sicher, dass du dein erworbenes Wissen selbst nach mehreren Jahren noch aktiv beherrscht.
Als Erstes solltest du die Vokabeln auf Karteikarten im Format von DIN A6 oder A7 schreiben. Für jede Vokabel verwendest du eine Karte und setzt die Vorder- und Rückseite für die Lerninhalte ein. Als Lerninhalte sind die Dinge wie beispielsweise Vokabelkarten gemeint, mit denen sich das Wissen angeeignet wird, während das Lernmaterial den Stoff wie z. B. das Lehrbuch darstellt, aus dem es möglich ist, diese Lerninhalte zu erstellen.
Schau dir dieses kurze Video an. So lernst du Selbstverantwortung zu übernehmen:
https://www.youtube.com/watch?v=iZ9pBd_J7dU
Lerninhalte haben viele verschiedene Dimensionen. Das heißt, wenn du beispielsweise englische Vokabeln lernen möchtest, ist es erst einmal naheliegend, dass du das Wort auf Englisch und seine deutsche Bezeichnung lernen wirst. Das wären zweidimensionale Lerninhalte. Weil eine Karteikarte selbstverständlich auf beiden Seiten beschreibbar ist, wirst du das englische Wort auf die Vorderseite und das deutsche auf die Rückseite schreiben. Bei manchen Sprachen gibt es zwangsläufig mehr als zwei Dimensionen. Zum Beispiel im Chinesischen sind es die Schriftzeichen, den Ton, die Aussprache und die Bedeutung, also vier Dimensionen. Gerade aus diesem Grund ist diese Sprache etwas schwierig zu lernen. Aber auch bei leichteren Lerninhalten ist es sinnvoll beim Vokabeln lernen gleich vorab weitere Dimensionen aufzunehmen. Wenn du beispielsweise Latein lernst, ergibt es Sinn den Genus von Substantiven auch mit zu lernen. Selbst die Deklination gehört dazu, damit du die Vokabel beherrscht. Wenn du demnach Latein mit vierdimensionalen Karteikarten lernst, hast du zwar ein bisschen mehr Arbeit, sorgst jedoch für vollständige Lerninhalte und vergrößerst deren systematische Relevanz. Kombinationen dieser Vokabel mit weiteren Worten oder Beispielsätze, selbst bedeutende Abgrenzungen zu ähnlichen Begriffen usw. kannst du ebenso auf die Karteikarte schreiben.
Jetzt fängst du an mit dem Vokabeln lernen. Nachdem du sie erstmalig gelernt hast, stellt sich nun die
Frage, wann du diese für die nächste Wiederholung in die Hand nimmst. Weil du diese Vokabeln erst einmal angeschaut hast, sind diese ziemlich schnell erneut aus dem Gedächtnisleistung verschwunden. Ein kurzfristiges Wiederholen ist daher erforderlich. Es ist sinnvoll, dass du diese Vokabeln spätestens nach einem Tag wiederholst. Diese hast du jetzt einmal gelernt und auch einen Tag später erneut aus dem Gedächtnis abgerufen. Daher wird der Zeitabschnitt bis zum nächsten Wiederholen größer. Jetzt solltest du für dich ausprobieren, wie lange du die Vokabeln nach dem Wiederholen behältst. Versuche es noch einmal nach zwei bis drei Tagen. War das Abrufen dieser Vokabeln erfolgreich, kannst du es wieder nach fünf Tagen probieren usw. Wichtig ist dann eine farbige Karte zu nehmen und hierauf mit dem Bleistift das Datum zu schreiben, an dem diese Karten wiederholt werden sollen. Hierbei ist es besonders hilfreich mehrere Trennwände im Karteikasten einzufügen, damit du den Überblick behältst. Und jeden Begriff, den du beim Vokabeln lernen nicht mehr wusstest, legst du erneut in das vorderste Fach.
Nun geht es um das konkrete Anwenden dieser Lernmethode. Du solltest dir nun überlegen, wie viel Zeit du für das Vokabeln lernen täglich hast. Am besten ist es, wenn du nach etwa 30- bis 45-minütigem Lernen immer eine Pause zu machst.
Einfacher und schneller Vokabeln lernen mit der Schlüsselwortmethode
Neben dem Wiederholen beim Vokabeln lernen, gibt es noch eine andere Lerntechnik: Das Vernetzen von Begriffen mit anderen Dingen, insbesondere in einer Geschichte. Hier handelt es sich um eine Assoziationstechnik, die einfach einen zusätzlichen Zugang zum Wissen im Gedächtnis anlegt und es in einen ganz fiktiven Zusammenhang bringt. Diese Lernmethode ist so leistungsfähig, dass du damit beim Vokabeln lernen unglaublich erfolgreich sein kannst. Sicherlich kennst du das Gefühl, wenn dich jemand beim Vokabeln lernen abfragt: Ich weiß es, Augenblick mal… Und dann weiß du den Begriff doch nicht. So etwas passiert dir bei der Schlüsselwortmethode nicht. Denn du benötigst wahrscheinlich zwei bis drei Sekunden für die Herleitung deiner Antwort, aber du kommst mit Sicherheit drauf. Diese Assoziationstechnik eignet sich hervorragend für das Vokabeln lernen.
Bestimmt hast du schon mal selbst Eselbrücken gebildet. Exakt nach dem gleichen Prinzip funktioniert die Schlüsselwortmethode. Sie ist aber genauer. Bei ihr fügst du deiner Vokabel ein Wort dazu, welches eine Mittlerfunktion hat. Diesen Mittlerbegriff entnimmst du direkt der Fremdsprachen-Vokabel und verbindest ihn über eine Geschichte mit der deutschen Bedeutung. Das ist ziemlich raffiniert, da die beiden Teile dem Gedächtnis leicht zugänglich sind. Beim Vokabeln lernen erfolgt daher mit der Schlüsselwortmethode ein Doppelschritt: In der Vokabel suchst du einen Hinweis auf ein weiteres Wort. Das ist dann das Schlüsselwort. Weiterhin verbindest du die Bedeutung des Begriffs mit dem Schlüsselwort in einer kleinen Geschichte.
Beim Vokabeln lernen lässt sich das Schlüsselwort aus dem Wortstamm oder aus dem Klang der Vokabel ableiten. Am besten, du nimmst das Naheliegendste, was den Klang des Begriffs hergibt – entweder in seiner richtigen Aussprache oder auch seiner Wortteile. Alles, was dir gleich einfällt, wird dir später beim Überlegen immer wieder leicht einfallen. Es reimt sich entweder auf deine Vokabel oder klingt so ähnlich. Die Vokabel kann ebenso zu zwei Schlüsselworten werden, die eine Verbindung zu der Bedeutung aufbauen. Der Schlüsselbegriff ist wie die Schlüsselgeschichte eine ziemlich persönliche Angelegenheit. Er braucht keinen zu beeindrucken oder besonders verrückt sein. Denn er stellt beim Vokabeln lernen ein technisches Hilfsmittel für dein Gedächtnis, also ein Werkzeug dar. Du solltest mit dem Suchen nach einem Schlüsselwort im Einzelfall nicht zu viel Zeit verbringen. Es genügt ja, wenn es einigermaßen okay ist. Der Schlüsselbegriff kann ebenso aus einer dritten Sprache entnommen werden.
Geschichten erzählen beim Vokabeln lernen
Nimm den kürzesten Weg. Hast du als Bedeutung ein Substantiv oder als Schlüsselwort ein Verb oder umgekehrt, dann verbindest du sie direkt. Hier ein Beispiel aus dem Französischen: Aller heißt laufen. Als Schlüsselwort, kommt laufen infrage. Somit ergibt sich eine Schlüsselgeschichte: alle Sportler laufen. Hier kannst du dir beispielsweise viele Leute vorstellen, die bei einem Marathon laufen usw. Diese Vorgehensweise ist einfach, aber funktioniert.
Zerlege die ganze Vokabel in Schlüsselworte. Dabei suchst du dir nicht ein Schlüsselwort, sondern du versuchst, jede Silbe deiner Vokabel mit einem Schlüsselwort wiederzugeben. Vielleicht klingt das schwierig, ist jedoch auch ziemlich einfach und wird von vielen zum Vokabeln lernen verwendet. Nun ein Beispiel aus der lateinischen Sprache: Cubare bedeutet liegen. Hier sind die Schlüsselworte Kuh und Bahre. Als Schlüsselgeschichte ergibt sich: die Kuh befindet sich auf der Bahre. Wenn du als Schlüsselbegriff lediglich die Bahre nimmst, kannst du nach der obigen Methode beim Vokabeln lernen so vorgehen: Auf der Bahre bleiben. Somit ist es auch einprägsam. Ein weiteres Beispiel aus dem Französischen: Fiore heißt Blumen. Als Schlüsselworte können hier Vieh und Ohren eingesetzt werden. Somit hast du folgende Schlüsselgeschichte: Beim Vieh wachsen Blumen aus den Ohren. Das Bild solltest du dir mit möglichst vielen Details einprägen.
Oder du formulierst deine Schlüsselgeschichte etwas aufwendiger. Immer wieder gibt es von
Lernenden besonders kreative Geschichten zu hören. Wenn dir zu Schlüsselworten rasch eine gesamte Kette von Assoziationen einfällt, dann verwende sie für deine Geschichte. Dabei ist es nur wichtig, dass im Kern stets der Schlüsselbegriff die entscheidende Rolle spielt. Denn Geschichten, die zu aufwendig sind, erschweren dir das Vokabeln lernen. Bei manchen Vokabeln ist jedoch ein kreativer Einsatz erforderlich. Als Beispiel kann hier das englische Wort confession genommen werden, das Beichte oder auch Geständnis bedeutet. Dann folgt die Schlüsselgeschichte: Peter gehört der katholischen Konfession an und geht daher regelmäßig zur Beichte. Zu dieser Szene gehört auch ein detailreiches Bild dazu.
Kombinationstechnik für schnelleres Vokabeln lernen
DAS SELBSTEXPERIMENT
Sprache lernen in 90 Tagen – Challenge #2 von 11 in The 1 Challenge:
http://www.the1challenge.com/challenge-2-von-11-sprache-lernen-in-90-tagen-2/