Trau dich, sichtbar zu werden – über die Angst, uninteressant zu sein

4 Tipps für mehr Sichtbarkeit

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sichtbar werden
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Was bedeutet Sichtbarkeit? Der offiziellen Definition nach bedeutet sichtbar sein für Andere erkennbar und wahrnehmbar sein. Glücklicherweise sind wir dies in der Regel zu jeder Zeit – wieso sollte man sich also aktiv trauen müssen, sichtbar zu werden?

Meine persönliche Definition von Sichtbarkeit ist jedoch leicht abgewandelt:

Sichtbar sein bedeutet für mich nicht nur irgendwie wahrgenommen zu werden, sondern in einer von uns gewünschten Weise. Es bedeutet aktiv den Mut zu finden, offen über Werte, Ziele, Stärken und Schwächen zu kommunizieren. Man könnte es auch gleichsetzten mit dem Wort Authentizität. Doch auch hier bleibt die Frage offen, was authentisch sein konkret bedeutet. So ist unser Verhalten doch auch immer abhängig von unserem Umfeld. Selbst die engsten Freundschaften haben eine jeweils eigene Dynamik und wir passen uns ihr immer etwas an oder nicht? Und wie verhält man sich authentisch gegenüber Personen, denen man vielleicht sogar unsymphatisch ist?

Soziales Verhalten und das externe Umfeld sind sehr wichtige und wertvolle Faktoren in unserem Leben. Der Artikel stellt deshalb die Prämisse auf, dass wir nicht in jeder Situation zu 100% authentisch sein können – das ist jedoch auch nicht notwendig. Nehmen wir an, wir befinden uns in einer stressigen Situation auf der Arbeit. Es gibt Situationen, da muss das eigene Ego zurücktreten und einfach gehandelt werden. Es bleiben jedoch auch genug weitere Situationen in unserem Leben, in denen Raum für unsere Sichtbarkeit und Authentizität bleibt. Darauf möchte sich der Artikel nachfolgend fokussieren.

Beginnen wir mit einem kurzen Selbsttest. Je mehr dieser Fragen Du intuitiv mit einem „Ja“ beantworten kannst, desto eher traust Du dir deine Sichtbarkeit schon zu. Ich erlaube mir, diese Hypothese aufzustellen, da ich ehemals alle Fragen mit „Nein“ beantwortet habe und gerade erst selbst daran arbeite, meine Antworten abzuändern. 

Ein kurzer Check-Up

  • Kannst Du Themen benennen, die Du aus dem Stehgreif 3-5 Minuten vor Anderen präsentieren kannst – und willst?
  • Glaubst Du, dass Du Anderen (beispielsweise auf Social Media) mit deinem Wissen einen Mehrwert vermitteln kannst, der wirklich inspirieren kann?
  • Kommunizierst Du klar, wenn Dir etwas gefällt/ nicht gefällt?
  • Hältst Du deine Persönlichkeit für uneingeschränkt wertvoll für Andere, privat und im Arbeitsumfeld?
  • Traust Du dich, deine Stärken und Schwächen (auf der Arbeit) zu kommunizieren?
  • Traust Du dir zu, mit deinen Talenten (viel) Geld machen zu können?

In der Zusammenfassung geht es um die Frage, ob Du dir erlaubst, deinen Charakter und die Themen, die dich beschäftigen, offen zu kommunizieren und ob Du glaubst, der Welt etwas Positives geben zu können, egal in welcher Form und in welchem Ausmaß.

Lass mich Dir versichern, die Antwort auf diese Fragen ist selten final. Ganz banal kann es auch einfach abhängig von der Tagesform sein. Wichtig ist nur, dass sich unterm Strich eine positive Tendenz ergibt. Vielleicht hast Du diese längst entwickelt – in dem Fall freue ich mich sehr. Falls Du wie ich noch vor kurzer Zeit Probleme damit hast, dich interessant und wertvoll zu finden und dies offen zu kommunizieren, habe ich meine persönlichen Learnings zusammengefasst.

1. Die meisten Menschen interessieren sich nicht für Dich – deshalb habe keine Angst, offen zu kommunizieren.

Was sollen die Anderen denken? Diese Frage hielt mich lange davon ab, Stories auf Sozialen Medien zu machen und meinen Kanal aufzubauen. Doch ziemlich wahrscheinlich denkt ein Großteil deines (weiteren) Umfeldes eben nicht über dich nach. Der Mensch ist sehr stark mit sich selbst beschäftigt und das ist auch wunderbar so – es macht Dich frei.

2. Du kannst Dich an alles gewöhnen

Natürlich gibt es trotzdem eine handvoll Menschen von denen Du weißt, dass sie über Dich nachdenken. Oft sind dies gerade geliebte Personen. Mein Tipp hier wäre, ihnen von deinen Gedanken zu erzählen und dann den ersten Schritt zu gehen. Ich persönlich habe angefangen auf Instagram Stories zu machen, in denen ich mein Gesicht zeige und spreche. Zunächst war es der Horror, nun stellt es keine Hürde mehr dar.

3. Deine Kanäle, dein Zuhause

Hier beziehe ich mich ebenfalls auf die eigenen Medien, z.B. Soziale Medien. Natürlich ist es kein Muss, darüber zu kommunizieren. Solltest Du es jedoch wollen und es dich nicht trauen, sag Dir immer: Mein Kanal ist mein zuhause. Hier spreche ich über alles, was ich möchte. Wer es nicht hören möchte, darf gerne gehen. Mit der Zeit werden die Leute bleiben, die Dir gerne zuhören. 

4. Du hast immer etwas zu erzählen

Dieser Punkt ist sehr eng mit dem vorherigen verbunden. Ich hatte lange Probleme mir dies zu zugestehen. Mein Tipp hier wäre: Lese dich ein Thema ein, was dich interessiert und kommuniziere zunächst die Sachinformation. Oft können wir es besser legitimieren, nützliches Wissen zu teilen als persönliche Geschichten zu erzählen.

Ob und in welcher Form Du kommunizierst ist am Ende sekundär. Es geht einzig darum seinen wahren Wert kennenzulernen und diesen zum Ausdruck bringen zu können, wenn Du es wünscht. Eines ist sicher, wir alle haben den gleichen und einen sehr hohen Wert!