Peter Thiel: Milliardär, Visionär und rachsüchtiger Querdenker?

Peter Thiel: Alles über seine kuriose Ansichten und Tipps für Gründer:innen!

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Pether Thiel

Wir alle hatten schon einmal Berührungspunkte mit Paypal oder kennen es zumindest oder? Ich persönlich kann sagen, dass Paypal zu meiner bevorzugten Zahlungsart geworden ist. Peter Thiel, Investor und Founder, hat den Dienst zusammen mit Max Levchin ins Leben berufen. Thiel polarisiert weiterhin durch teilweise kuriose Ansichten und politische Statements. In diesem Artikel erfahrt ihr alles über die Geschichte des Mannes, der unsere Art des Bezahlens revolutioniert hat. 

Wer ist Peter Thiel?

Beginnen wir mit einigen grundsätzlichen Infos zu seiner Person und seinem Werdegang. Wie oben bereits erwähnt ist Peter Thiel ein international bekannter Investor und Gründer.

Wo wurde Peter Thiel geboren?

Er wurde 1967 in Frankfurt am Main geboren. Seine Familie wanderte jedoch zeitnah mit ihm nach Amerika aus. Dort verblieben sie zunächst in Cleveland, wechselten den Wohnort jedoch aufgrund der Arbeit des Vaters häufiger. Teilweise lebte die Familie sogar in Afrika. Ab 1977 lebte Thiel dann in Kalifornien. Wir sehen, dass Thiel seit frühster Kindheit ein buchstäblich bewegtes Leben führt.

Was hat Peter Thiel studiert?

Seinen Bachelor of Arts schloss Thiel an der Stanford University in Philosophie ab. 1992 erlangte er darüber hinaus den grad des Juris Doctor an der Stanford Law School.

Wie reich ist Peter Thiel?

Sein aktuelles Vermögen wir auf 4,7 Milliarden USD geschätzt. Dies variiert jedoch je nach Quelle. Definitiv jedoch ist er Miliadär. 

Ist Peter Thiel verheiratet?

Ja, 2017 heiratete er seinen langjährigen Partner Matt Danzeisen. Weiterhin hat er seit 2011 auch die neuseeländische Staatsbürgerschaft. Das Paar hat eine Tochter.

Peter Thiel: Die Gründung von Paypal

1998 lernte Thiel den Informatiker Max Levchin kennen. Im Dezember des gleichen Jahres gründete er zusammen mit ihm und Luke Nosek in Palo Alto die Firma Confinity. Im März 2000 wurde schließlich Paypal gegründet. Daran beteiligt war wohlgemerkt auch Elon Musks Firma X.com. Thiel investierte 280.000 US-Dollar und wurde Chief Executive Officer (CEO) des Unternehmens. 2002 brachte Thiel PayPal an die Börse. Seither entwickelte sich das Unternehmen zu einem der bekanntesten Zahlungsdienste.

Die Gründung von Palantir

Thiel ist ein Silicon Valley berüchtigt und dies nicht nur positiv. Ein Grund dafür ist sein Investment in Palantir, ein US-amerikanischer Anbieter von Software und Dienstleistungen, der sich auf die Analyse großer Datenmengen (Big Data) spezialisiert. Dabei wird Palantir auch zur Aufklärung von Terror verwendet. Es kam jedoch zum Vorschein, dass Palantir seit vielen Jahren Zugang zu polizeilichen Datenbanken in New Orleans bekommen hat. Der Konzern hat diese Behördendaten genutzt, um sein System zur Vorhersage von Straftaten versuchsweise anzuwenden. Damit einher geht der bittere Beigeschmack von mangelndem Datenschutz. Weiterhin wurde 2016 eine Diskriminierungsklage aufgrund von rassistischer Diskriminierung von asiatischen Wettbewerben gegen Palantir erhoben. All das hat einen negativen Overshadowring Effekt auch auf Thiel.

Peter Thiel: weitere Investitionen

Thiel investiert oder investierte bereits in namenhafte Big Player wie Facebook, SpaceX oder AirBnB. Sein Portfolio ist jedoch sehr breit gestreut, so supported er beispielsweise auch deutsche Startups. Alle weiteren Investments lassen sich übrigens auch auf Crunchbase.com einsehen.

Die Erfolge des Milliardärs können neidlos anerkannt werden. Trotz (oder vielleicht sogar genau deswegen) geriet Thiel in der Vergangenheit öfter in Kritik, vorrangig aufgrund seiner politischen Haltung und der Unterstützung von Donald Trump.

Die 10 Start-Up Gebote von Peter Thiel

Der Unternehmer und Investor benennt 10 goldene Regeln, anderen sich junge Gründer:innen orientieren können: 

Du bist der Unternehmer deines Lebens – Du entscheidest über den Verlauf deines Lebens.
Mache eine Sache einzigartig gut.
Versichere dich, dass die Personen, mit denen du verbunden bist, gut zu deinem Leben und zum Unternehmen passen und dass sie sich auch untereinander ergänzen. Gemäß dem Motto „Du bist der Durschnitt der fünf Menschen, mit denen Du am meisten Zeit verbringst“ appelliert Thiel daran, sich seine Beziehungen sorgsam auszuwählen. 
Monopolstatus anstreben. Baue eine Firma auf, die der Konkurrenz so weit voraus ist, dass niemand mit Dir konkurrieren wird. Arbeite daran, dich von dem Wettbewerb stark abzuheben.
Sei kein Fake-Unternehmer. Gründe eine Firma, weil Du eine Antwort auf ein generelles Problem gefunden hast.
Bewerte Substanz höher als Status und Prestige. Vom Status getriebene Entscheidungen sind nicht nachhaltig und langfristig ohne Wert.
Wettbewerb ist ein zweischneidiges Schwert. Du kannst dich darauf konzentrieren, die Leute um dich herum zu besiegen, aber man bezahlt es mit dem Preis, die Sicht auf das zu verlieren, was wertvoller und wichtiger ist.
Sämtliche Trends sind überbewertet. Strebe nicht nach den aktuellsten und heißesten Dingen, strebe nach einer soliden Lösung für ein generelles Problem.
Verharre nicht in der Vergangenheit. Sich auf Dinge zu konzentrieren, die nicht funktionieren, beeinträchtigt nur das Selbstvertrauen. Verwende nicht zu viel Zeit in die Analyse, warum etwas nicht funktioniert hat, bewege dich stattdessen nach vorne und ändere die Richtung.
 Finde den geheimen Weg für deinen eigenen Erfolg. Folge nie der Allgemeinheit.

Thiels politische Einstellung

Thiel bekennt sich klar als Republikaner und Beführworter von Donald Trump, so hielt er 2016 auf dem Parteitag der Republikaner in Cleveland unter Applaus eine Rede, in der er Trump als Retter von Amerika lobte.  Ebenso unterstütze Thiel Trump aktiv im Wahlkampf mit einer Spende von schätzungsweise 1,25 Millionen Dollar. Nach der Wahl war Thiel als einer von Trumps Beratern tätig.

Nach Ende der Amtsperiode setzte er sich auch für seine Nachfolger Blake Masters und J.D. Vance ein, welche von ihm jeweils 10 Millionen Dollar für ihre Wahlkampagnen erhielten. 

Thiel selbst möchte sich zunehmend aktiv in die Politik einbringen. So verkündete er 2022, sich aus dem Verwaltungsrat von Meta Platforms herausziehen, um sich stärker auf die Politik und Trumps Agenda fokussieren zu können.

Peter Thiels kuriose Ansichten 

Wir maßen uns nicht an, eine bestimmte politische Gesinnung als kurios zu betiteln (sehen wir die Anordnung direkt dahinter jedoch als kleines Augenzwinkern). Hiermit gemeint ist vielmehr das Interesse Thiels in Kryokonservierung. Damit gemeint ist die man das Aufbewahren von Zellen oder Gewebe durch Einfrieren in flüssigem Stickstoff. Mit Hilfe dieses Verfahrens ist es möglich, die Vitalität der Zellen nahezu unbegrenzt aufrechtzuerhalten. 

Bekanntermaßen sicherte sich Thiel bereits einen Platz in der Alcor Life Extension Foundation, um seinen Körper im Kälteschlaf zu konservieren. Ebenso wurde 2016 bekannt, dass sich Thiel Blut von jungen Spendern spritzen lassen möchte, um selbst einen verjüngenden Effekt zu erzielen. Thiel ist getrieben von dem Wunsch nach Unsterblichkeit.

Ohne diesen Hang zu Kuriosität und großen Visionen wäre Thiel jedoch vermutlich auch nicht an dem Punkt, andem er heute ist. 

Peter Thiel: Ein umstrittener Charakter

Ohne Zweifel ist Thiel hochgradig intelligent und ein genialer Geschäftsmann. Einige Quellen beschreiben ihn jedoch als ebenso nachtragend und rachsüchtig. Thiel selbst scheint das zu akzeptieren und sagte einst, lieber solle man ihn für böse als unfähig halten

Ein Beispiel für seine Macht ist der Prozess gegen den damaligen US-Klatschblog Gawker, welcher Thiel als homosexuell outete. Als Konsequenz daraus nahm Thiel eine indirekte Rache. Er unterstützte den Wrestler Hulk Hogan, welcher Gawker aufgrund der Veröffentlichung eines intimen Videos angezeigt hatte. Hogan gewann den Prozess und Gawker wurde zu einem Schadensersatz von 115 Millionen USD verurteilt, was den Bankrott für das Medium bedeutete. 

Ehemalige Kommilitonen der Universität Stanford beschrieben Thiel zudem als „seltsam“ und sogar „aggressiv“. Er machte keinen Hehl aus seiner herausragenden, akademischen Leistung und blickte auf seine Mitlehrenden oft von oben herab. So soll er in ein Jahrbuch eines Mitschülers einst „hoffentlich kannst Du mir irgendwann das Wasser reichen“ geschrieben haben. 

Auch in Silicon Valley selbst ist Thiel gefürchtet, so zumindest der Ruf. Der Ausdruck „jemanden thielen“ gilt als Synonym für Rache und Zerstörung.

Man sagt, alles habe einen Preis – so vielleicht auch Genialität. Jeder darf selbst entscheiden, was er oder sie über die Persönlichkeit Peter Thiel denkt.