Gehirnleistung steigern um bis zu 600%

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Gehirnleistung steigern
  • Dein Hirn kann viel mehr als Du glaubst:

Japan 04. Oktober 2006

„Ist der Typ bescheuert!“ dachte ich über den Japaner Akira Haraguchi. Akira hat es geschafft 100.000 Stellen von der Zahl Pi auswendig wieder zu gegeben. „Na toll und ich habe schon wieder vergessen was ich meiner Frau vom Einkauf mitbringen soll, sobald ich im Laden stehe. Ganz peinlich ist es aber, wenn ich von Kunden, Kollegen, Nachbarn oder alten Bekannten mit Namen angesprochen werde und ich die Person nicht einmal zuordnen kann.“

Wie war noch Ihr Name? 

Wie konnte ich das nur vergessen? Wo habe ich das hingelegt? Ups, das habe ich vergessen. Das kennen wir doch alle. Sicherlich kennst Du Menschen mit einem fotografischen Gedächtnis. Und vielleicht war für Dich bis heute die einzige Erklärung dafür, dass diese Menschen Genies sein müssen und diese phänomenalen Gedächtnisleistungen von der Natur geschenkt bekommen haben. Mit einfachen Techniken wirst Du hier zum Genie, zum Supergehirn.

Nach diesem Artikel kannst Du Dir Zahlen, Daten, Fakten und vor allem auch Namen und Vokabeln einfach in allen Situationen besser merken und ein bisschen trainierst Du auch Deine Kreativität.

Der Mensch lernt sein Leben lang. Der neue Abteilungschef wird Dir vorgestellt, Du solltest Dir seinen Namen besser genau einprägen. Wie war nochmal sein Name? Du bist im Urlaub und möchtest wenigstens die wichtigsten Begriffe wie Guten Tag oder Danke und Bitte in der Landessprache beherrschen. Du musst Dir eine Telefonnummer merken, weil Du keinen Stift zur Hand hast. Mist, wie ging sie nochmal?

In diesem Artikel über Gehirnleistung steigern lernst Du:

  1. Der Gedächtnistest: Bestimme Deinen GQ – Eingangstest
  2. Wie Du deine Gehirnleistung um bis zu 600% steigerst
  3. Die sieben Mentalfaktoren für erfolgreiches Lernen
  4. Wie Du zum Genie wirst
  5. Tricks um Gedächtnisleistung zu maximieren
  6. Lerntechniken der Gedächtniskünstler
  7. Der Gedächtnistest-Finale: Wie hoch ist Dein GQ jetzt?

Nach dem Lesen dieses Textes wirst Du in der Lage sein, Dein Gehirn optimal zu nutzen. Auch der amerikanische Journalist Joshua Foer wurde nicht als Gehirnathlet geboren. Er ließ sich von Mentalkünstlern beeindrucken und nahm sich daraufhin vor, das auch können zu wollen. Er fing an, Gedächtnistricks zu üben. Was er durch Gedächtnisübungen erreichen konnte, liest du weiter unten.

Ein Gedicht auswendig lernen? Kein Problem. Eine neue Sprache lernen? Klappt mühelos. Sich die Namen der neuen Kollegen merken? Geschieht wie von selbst. Die Konzentration steigern und aufmerksamer sein? Geht ganz einfach. Das hier veröffentlichte Gedächtnistraining macht es möglich. Dieses Kapitel wird Dir die gut gehüteten Geheimnisse des Gedächtnistrainings verraten. Du wirst lernen, wie Du Deine Konzentration steigerst und Dir selbst die schwierigsten Begriffe mühelos merken kannst. Trainiere Dein Gehirn wie einen Muskel und Du wirst zum Genie!

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Der Gedächtnistest: Bestimme Deinen GQ – Eingangstest

„Das Gehirn ist nicht nur ein Gefäß, das gefüllt werden muss, sondern ein Feuer, das gezündet werden will.“ Plutarch

Keine Ahnung? Das wird sich jetzt ändern!

Mit Hilfe des Gehirnquotienten-Tests kannst Du Deine Gedächtniskapazität messen. Im Unterschied zum IQ, dem Intelligenz-Quotienten, der Deine Intelligenz bestimmt, wirst Du hier mit einem von dem deutschen Gedächtnisweltrekordler Dr. Karsten entwickelten und wissenschaftlich fundierten orientierten Test Deine Gedächtnisleistung herausfinden.

Der Test dauert insgesamt etwa eine Stunde und ist in 10 Module aufgeteilt. Zu jedem Test findest Du eine ausführliche Aufgabenstellung. Mit Hilfe des Eingangstests bestimmst Du Deinen Ausgangswert. Arbeite danach die Techniken und Strategien im Kapitel „Wie Du Deine Gehirnleistung um 600% steigerst“ durch und trainiere sie 4 Wochen in Deinem Alltag.

Erst dann machst Du den Abschlusstest im zweiten Teil dieses Kapitels und gehst in die Auswertung!

Gehirnleistung steigern
Gehirnleistung steigern

Was Du für den Gehirnquotiententest benötigst:

  1. eine Stoppuhr oder noch besser eine Uhr mit Count-Down-Funktion. Ach, nimm Dein Handy!
  2. einen Stift zu Schreiben
  3. ein Blatt zum abdecken
  4. 1 Stunde Zeit. Wenn Du keine Stunde am Stück Zeit hast oder Dich noch nicht so lange konzentrieren kannst, teile den Test in gut verdauliche Portionen – auch über mehrere Tage möglich.
  5. Ruhe und Entspannung

Hast Du das? Super! Dann fange jetzt gleich mit dem ersten Test an. Bitte lies zuerst die Beschreibung der Aufgabe und erst, wenn Du sie voll und ganz verstanden hast, fängst Du mit dem Test an.

Lade Dir hier das ganze E-book (inkl. GQ-Test) kostenlos runter:

Gehirnleistung steigern

Wie Du Deine Gehirnleistung um bis zu 600% steigerst

„Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.“

Hermann Hesse

Kathrin auf dem Flur, Düsseldorf 13. August 2016

„Seit ich Mandarin lerne, ist das Vertrauen in meine Fähigkeiten enorm gewachsen. Ich liebe die respektvollen Blicke und die Komplimente derer, denen ich von meinem neuen Hobby erzähle. Außerdem habe ich bemerkt, dass das Lernen meinen Kopf fit hält. Ich bin geistig viel flexibler als zuvor. Neben der Sprache interessiert mich natürlich auch Chinas Geschichte, Kultur und Literatur. So bilde ich mich kontinuierlich weiter, kann interessante Blickpunkte in Meetings und Gespräche einbringen und freue mich schon auf meinen ersten China-Aufenthalt. Eventuell ergibt sich ja sogar beruflich etwas Neues?“

Das Gehirn kann trainiert und verbessert werden.

Zur Erinnerung: Erfolgs-Axiom 9: Der Körper erneuert sich jeden Tag.

Falls Du drüber geblättert hast, dann ist jetzt der Zeitpunkt da, um zum Kapitel „Motivation auf Weltrekord-Niveau“ zurückzublättern und Dich über „Neuronale Plastizität“ zu informieren. Nach jedem praktischen Gedächtnistraining wirst Du Erfolge sehen und Dich stetig verbessern. Damit ist nicht nur gemeint, dass Du Deine Konzentration steigern wirst. Bei moderatem Training kannst Du zum Gedächtniskünstler werden. Deine Konzentration zu steigern, um Deine Aufmerksamkeit zu erhöhen, ist nur der erste Schritt. Im zweiten Schritt ist es wichtig, dass Du Dich mit der Funktionsweise Deines Gehirns vertraut gemacht hast, um besser verstehen zu können, wie Dein Gedächtnis Informationen verarbeitet, wie Du es gezielt beeinflussen kannst, wie es sich was merkt.

  • Schau dir als nächstes bitte dieses Video an:

Die 7 Mentalfaktoren für erfolgreiches Lernen

Die sieben Mentalfaktoren sind die Basis Mnemotechnik. Mithilfe dieser sieben „Einflussvariablen“ wird es Dir möglich sein, Dein Gedächtnis zu trainieren, Deine Gedächtnisleistung enorm zu verbessern und Lerninhalte abrufsicher zu erlernen.

Gehirnleistung steigern
Gehirnleistung steigern

1.Assoziation

Durch gedankliche Verknüpfung stellst Du eine Verbindung zwischen neu zu erlernenden Informationen und bereits im Langzeitgedächtnis abgespeicherten Inhalten her. Dank dieser Verknüpfung fällt es Deinem Gehirn leichter, sich die neuen Daten einzuprägen.

2. Fantasie

In klassischen Lehranstalten, wie der Schule oder der Universität werden die Schüler oftmals dazu angehalten sich auf das Wesentliche des Lernstoffs zu konzentrieren. Dies widerspricht jedoch eher der Funktionsweise unseres Gedächtnisses. Je fantasievoller und ausschweifender die zu lernenden Inhalte ausgeschmückt werden, desto nachhaltiger können diese vom Gehirn abgespeichert werden. Je mehr Sinne mithilfe der zusätzlichen Inhalte angesprochen werden, desto einprägsamer ist es.

3. Logik

Hast Du erstmal das System hinter den Informationen verstanden, wird es Dir leicht fallen, logische Zusammenhänge zu knüpfen und Dir so die Inhalte besser einzuprägen. Leider ist es oftmals schwierig so tief in die Materie einzutauchen, um eine Logik dahinter zu erkennen. Hierzu sei gesagt, dass Du Dir in solchen Fällen selbst eine „künstliche Logik“ kreieren kannst. Die Hauptsache ist, dass Du stets versuchst, eine Logik hinter den Inhalten zu entdecken. Willst Du Dir beispielsweise die Ziffernreihe 101001000100001000100101 einprägen, dann wird Dir das zunächst sehr schwer fallen. Erkennst Du aber die auf- und absteigende Folge der Nullen, wird Dein Gehirn die Zahlenfolge intensiv abspeichern.

4. Transformation

Beim Transformieren, lateinisch für Umwandlung, werden sehr abstrakte Lerninhalte, wie beispielsweise Zahlen in besser verständlichen, bildhaften Lernstoff umgewandelt. Für das Gehirn ist es schwer sich wenig anschauliche Informationen einzuprägen. Indem Du diese Inhalte in anschauliche Bilder transformierst, werden sie besser im Gedächtnis verankert. Möchtest Du Dir zum Beispiels die Ordnungszahl 92 des chemischen Elements Uran einprägen, stellst Du Dir bildhaft einen Ur-Ahn vor, der mit 92 Jahren gestorben ist.

5. Visualisierung

Eine weitere Einflussvariable, die sich auf die Verbildlichung von Informationen stützt, ist die Visualisierung. Das menschliche Gedächtnis hat die phänomenale Fähigkeit, im Geiste die unglaublichsten Bilder entstehen zu lassen, die so in der realen Welt gar nicht existieren. Mithilfe dieser Fähigkeit kannst Du Dir mentale Bilder erschaffen und so eine unglaubliche Gedächtnisleistung erzielen. Die visuelle Speicherkapazität des Gehirns wurde von Professor L. Standing bereits 1973 in einem Experiment mit Studenten bewiesen. Den Versuchspersonen wurde alle 5 Sekunden ein aussagekräftiges Bild gezeigt – insgesamt 1000 Stück. Im zweiten Test wurden den Studenten sogar zeitgleich 2 Bilder gezeigt. Eines davon war ihnen aus dem vorherigen Versuch bekannt, das andere war vollkommen unbekannt. Das Ergebnis: Im Schnitt erinnerten sich die Probanden an 992 der 1000 Bilder. Eben weil das Gedächtnis so gut auf Bilder anspricht, solltest Du Dir die Visualisierungskraft beim Lernen zunutze machen.

6. Emotion

Sind Situationen mit starken Emotionen verbunden, bleiben diese besonders gut im Gedächtnis haften. Emotionen spielen für das Gehirn auch insofern eine wichtige Rolle, als dass sie diesem helfen, Prioritäten zu setzen und Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. In einem der folgenden Tricks, um Dein Gedächtnis zu trainieren, wirst Du diesen Mentalfaktor wiederfinden.

7. Lokalisation

Dieser Mentalfaktor ist das wohl älteste und trotzdem unbekannteste Hilfsmittel, um das Wissen nicht nur unsortiert abzuspeichern, sondern um es in einer bestimmten Reihenfolge abrufen zu können. Hierfür werden die zu lernenden Inhalte einem speziellen Ort in einer Dir bekannten Umgebung zugeordnet und fest mit diesem Platz verankert. Wenn Du das Wissen wiedergeben möchtest, begibst Du Dich auf einen mentalen Spaziergang an diesen Ort und kannst so das Gemerkte wiederfinden, abrufen und in der richtigen Reihenfolge wiedergeben. Die Loci-Methode, welche später noch genauer erklärt wird, nutzt die Lokalisation gezielt für das effektive Einprägen von verschiedenen Inhalten.

Du hast nun die mnemotechnischen Mentalfaktoren kennengelernt, mit deren Hilfe es Dir ab sofort viel leichter fallen wird, Dir Informationen einzuprägen und dauerhaft in Deinem Gedächtnis zu verankern. Jetzt bleibt nur die Frage, wie Du Dir diese 7 Faktoren merken kannst. Dafür gibt es einen kurzen Merksatz, welchen Du Dir leicht einprägen kannst: „All Factors Lead TVery Efficient Learning“ (Assoziation, Fantasie, Logik, Transformation, Visualisierung, Emotion, Lokalisation)

Wie Du zum Genie wirst

„Es werden mehr Menschen durch Übung tüchtig als durch Naturanlage.“ Demokrit

Wir alle können zu Gedächtniskünstlern werden.

Zur Erinnerung:

Erfolgs-Axiom 4: Jeder hat alle notwendigen Ressourcen für die Zielerreichung, erfolgreiche Weiterentwicklung, Zufriedenheit und Veränderung in sich.

Erfolgs-Axiom 6: Im Prinzip kann jeder alles erreichen.

Erfolgs-Axiom 11: Es gibt keinen Ersatz für offene, geschärfte Sinneskanäle.

Dazu müssen wir uns einfach nur mit der Funktionsweise unseres Gehirns vertraut machen und uns einige Tricks gezielt zunutze machen. Du hast eben die mnemotechnischen Mentalfaktoren kennengelernt auf denen das Lernen und Merken Deines Gehirns basieren. Nun wirst Du weitere, leicht umsetzbare Tipps erhalten und erfahren, wie Du Dein Gehirn dazu bringst, sich die gewünschten Inhalte zu merken.

Gehirnleistung steigern
Gehirnleistung steigern

1. MotivationDer amerikanische Journalist Joshua Foer war im Jahr 2005 beispielsweise so beeindruckt von den Mentalkünstlern auf den Gedächtnis-Meisterschaften, dass er entschied „Das will ich auch können!“ Seitdem eignete er sich die Tricks der Gedächtnisgenies an, betrieb ein effektives Gedächtnistraining und verfolgte sein Ziel, selbst einmal die Gedächtnis-Meisterschaft zu gewinnen, mit vollem Eifer. Unabhängig von den Lerntricks, die sich Foer im Laufe der Jahre angeeignet hat, war es seine Grundeinstellung, die ihn bereits 2006 zum Champion der US Gedächtnis-Meisterschaft machte. Er hat anschaulich bewiesen, was Lernexperte Prof. Martin Korte von der Technischen Universität Braunschweig schon lange predigt: „Lernen kann jeder! Wenn man das Lernen allerdings mit negativen Dingen verbindet, lernt man schlechter. Besser ist, sich klar zu werden, warum man den bestimmten Stoff lernen möchte, also was die eigene Motivation ist.“ Die sogenannte intrinsische Motivation, die aus uns selbst heraus entsteht und nicht durch äußere Motivationsfaktoren wie Geld oder Macht, ist eine der stärksten Antriebskräfte des Menschen. Wenn wir etwas wirklich wollen, dann ist auch unser Gehirn bereit, dazu die nötigen Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Lernen fällt uns leichter, wenn wir einen Sinn dahinter sehen. Ganz klar, sobald Du einen Sinn hinter dem Lernen siehst und hochmotiviert bist Dir die Inhalte anzueignen, dann ist Dein Gedächtnis auch bereit dazu. Dadurch ist Dein Verstand aufnahmefähiger für das Gedächtnistraining und es fällt Dir leichter, Deine Konzentration zu steigern. Die positiven Resultate werden dann nicht mehr lange auf sich warten lassen.

2. Emotionale PriorisierungDu gehst also hochmotiviert an die neue Lernaufgabe heran und siehst sogar einen Sinn dahinter. Du lernst vorbildlich 3 Stunden am Nachmittag und siehst Dir danach zur Belohnung das mitreißende Fußballspiel oder den spannenden Krimi an. Danach legst Du Dich schlafen. Am nächsten Morgen, kennst Du zwar noch jedes Detail des Spiels, aber an die fleißig gelernten Vokabeln kannst Du Dich beim besten Willen nicht mehr erinnern! Wieso? Ganz einfach, Schuld daran ist die Funktions- und Speicherweise Deines Gehirns. Willst Du Dir bestimmte Informationen langfristig merken, müssen diese vom Zwischenspeicher, dem Hippocampus in die Großhirnrinde transportiert werden. Dieser Transport geschieht im Schlaf, um genau zu sein in der Tiefschlafphase. In dieser nimmt Dein Gehirn die gespeicherten Informationen aus dem Hippocampus und verarbeitet diese im Laufe der REM-Phase (2 Stunden Schlaf). Bei dieser Verarbeitung muss das Gehirn allerdings Prioritäten setzen, denn im Hippocampus finden sich ungefiltert allerlei Informationen zu den Erlebnissen des Tages. Würden alle Daten in die Großhirnrinde gelangen, wäre unser Speicher sehr schnell voll. Doch wie priorisiert das Gedächtnis nun, was verarbeitet wird und was in Vergessenheit gerät? Ein entscheidender Faktor für die Effektivität Deines Gedächtnistrainings sind, wie Du bereits gelernt hast, die Emotionen, die mit der Information verknüpft sind. Je stärker diese sind, desto höher ist die Priorität. Lernen wir also Vokabeln und sehen danach eine sehr spannende Sendung bei der wir mitfiebern und die für uns ein emotionales Erlebnis darstellen, merkt sich das Gedächtnis dieses Erlebnis, aber eben nicht die Vokabeln. Eine Emotionalisierung des Lernens selbst, könnte sich sehr schwierig darstellen. Du kannst Dir aber merken, dass es Dir leichter fallen wird, das Gelernte abzuspeichern, wenn Du es danach nicht mit emotionsgeladenen Erlebnissen verdrängst.

3. Werde aktiv!Emotionen sind einprägsam, Bewegungen aber auch. Möchtest Du Dir beispielsweise einen abstrakten Zusammenhang verdeutlichen und gut einprägen, solltest Du ihn mit einer dazu passenden körperlichen Bewegung verknüpfen. Dadurch wird er sich besser in Deinem Gehirn festsetzen. Zeigen wir beispielweise einem Kleinkind das Bild einer Tasse, wird es sich danach kaum an deren Form erinnern. Geben wir ihm die Tasse jedoch in die Hand, es kann diese anfassen und die Konturen mit den Fingern nachziehen, werden wir deutliche Unterschiede beim Erinnerungsvermögen feststellen können. Ebenso funktioniert auch Gedächtnistraining bei uns Erwachsenen. Diese Tatsache lässt sich einfach erklären. Werfen wir einen kurzen Blick auf die Funktionsweise unseres Gehirns. Wie Du bestimmt schon einmal gehört hast, besteht dieses aus einer linken und einer rechten Gehirnhälfte mit unterschiedlichen Funktionen. Erstere ist der Sitz des Sprachzentrums und denkt in abstrahierten Inhalten, wie Worten oder Zahlen. Die andere Hälfte dagegen denkt eher intuitiv in sensorischen Inhalten, beispielweise Bilder. Wollen wir uns etwas merken, fällt uns dies selbstverständlich leichter, wenn wir uns dazu mehrere Eingänge zum Gehirn bedienen und es damit komplett nutzen. Dazu musst Du nur die zu merkenden Inhalte, wie Vokabeln, den Einkaufszettel oder den Namen des Kollegen mit Emotionen oder sensorischen Eindrücken verbinden. Einige der erfolgreichsten Gedächtnistrainings-Methoden wenden genau diese Verbindung an. Im Folgenden werde ich Dir einige ausgewählte Techniken vorstellen, die Dir das alltägliche Lernen und Merken wesentlich erleichtern und automatisch Deine Konzentration steigern werden.

Tricks um Deine Gehirnleistung zu maximieren

„Wissen ist nur ein Gerücht, bis Sie es verinnerlicht haben.“ Robert Dilts

Um Gedächtnistraining zu betreiben, Deine Aufnahme- und Merkfähigkeit zu verbessern und Deine Konzentration zu steigern, ist es unumgänglich im Hier und Jetzt zu sein. Du wirst Dir nie die Vokabeln merken können, wenn Deine Gedanken um die Termine in der bevorstehenden Woche oder die Planung Deines Wochenendes kreisen. Je aufmerksamer wir arbeiten, desto fokussierter sind wir und umso leichter fällt es uns, zu lernen. Deine Gedächtnisleistung steigerst Du aber nicht mit Deiner bloßen Willenskraft, sondern indem Du Dir unterschiedliche Techniken aneignest. Konzentration ist per Definition die Zentrierung auf das Geschehen und die bewusste Steigerung der Aufmerksamkeit bei gleichzeitigem Ignorieren von inneren und äußeren Störfaktoren.

Insbesondere dann, wenn uns die Übung fehlt uns auf die Sache zu fokussieren, die wir gerade tun, lassen wir uns leicht von solchen äußeren Einflüssen aus dem Konzept bringen. Folglich ist die erste Maßnahme, um Deine Konzentration zu steigern: Reduziere die Störfaktoren auf ein Minimum. Schalte Dein Handy, den TV oder das Radio aus, schließe die Fenster, wenn Du an einer belebten Straße lebst und sage Deinen Mitbewohnern Bescheid, dass Du für die nächsten Stunden nicht gestört werden möchtest und erleichtere es Dir so, Dich auf das Wesentliche zu fokussieren.

Du bist vielleicht der Meinung, dass Dich kleinere Störungen nicht aus der Ruhe bringen, denn Du bist ja schließlich multitaskingfähig. Leider muss ich Dich hier eines Besseren belehren. Nicht mal mit dem besten Gedächtnistraining wirst Du diese Fähigkeit je besitzen. Beim Multitasking wird es Dir nie gelingen, eine Sache zu 100 Prozent zu erledigen.

Multitasking ist in den vergangenen Jahren zu einem geflügelten Wort geworden. Es hat uns in einer Zeit voller Stress, Zeitdruck und übervollen Terminkalendern das Gefühl gegeben, mehrere Sachen gleichzeitig spielend bewältigen zu können. Doch leider ist diese Fähigkeit nur ein Mythos, für Männer und Frauen. Der Neurowissenschaftler Earl Miller vom MIT hat bewiesen, dass wir Menschen nicht dazu gemacht sind, mehrere Dinge gleichzeitig zu bewältigen. Laut Miller sei der Mensch in den meisten Fällen nicht fähig, sich auf mehr als eine Sache zu fokussieren. Das Einzige, das wir lernen könnten, sei, uns besonders schnell nacheinander auf wechselnde Dinge zu konzentrieren. Um Deine Konzentration zu steigern und Höchstleistungen mithilfe Deines Gedächtnistrainings zu erzielen, musst Du Dich auf eine Sache fokussieren.

Die Wissenschaftler Clifford Nass und Anthony Wagner von der Stanford Universität gingen sogar noch einen Schritt weiter und fanden heraus, dass Menschen, die sich dauerhaft ablenken lassen, über die Zeit hinweg eine Fokussierungsschwäche entwickeln. Betroffene können nur noch schwer zwischen Wichtigem und Unwichtigem unterscheiden und sind außerdem nicht mehr in der Lage, schnell zwischen gleichzeitig ablaufenden Tätigkeiten zu wechseln. Zudem fällt es ihnen schwer, sich selbst zu kontrollieren und Ablenkungen zu ignorieren.

Fokussiere Dich also besser auf nur eine Aufgabe und schenke ihr Deine volle Aufmerksamkeit. Dies gelingt leichter, wenn Du Dir vorab eine Liste mit allen anstehenden Aufgaben schreibst. Visualisierst Du Dir nämlich Deine Erfolge, indem Du jeden erledigten Punkt auf Deiner Liste abhakst, führst Du Dir Deinen Fortschritt vor Augen und es fällt Dir leichter, Dich auf die Restaufgaben zu konzentrieren.

Die regelmäßige Ausübung von Sport hat eine weitere entscheidende Auswirkung auf Dein Gedächtnis. Insbesondere Ausdauersport hat einen positiven Effekt auf Dein Gehirn. Experten zufolge wachsen beim Laufen die Nervenzellen im Hippocampus nach. Diese Nerven sind sozusagen die Infrastruktur Deines Gehirns und ermöglichen so besseres Lernen. Außerdem wird beim Sport vermehrt die Aminosäure Tryptophan aus dem Blut ins Gehirn transportiert, wo sie zu Serotonin umgewandelt wird. Und wie wir alle wissen, ist Serotonin der natürliche Stimmungsaufheller des Körpers, der nicht nur unsere Leistung, sondern ebenso unsere Konzentration steigern kann. Bewegung kann aber noch viel mehr. Sie trägt nicht nur zu einer verbesserten Leistung des Gehirns bei, sondern kann auch den Lerneffekt selbst steigern. Womit wir nun bei dem Teil des Artikels angekommen sind, in dem ich Dir hilfreiche Tipps an die Hand gebe, mit welchen Du Deine Fähigkeit zu Lernen verbessern wirst sowie gezieltes Gedächtnistraining betreiben kannst.

Tricks um Deine Gehirnleistung zu maximieren

„So wie das Eisen außer Gebrauch rostet und das stillstehende Wasser verdirbt oder bei Kälte gefriert, so verkommt der Geist ohne Übung.“ Leonardo Da Vinci

  • Eselsbrücken-Methode

Beginnen wir mit dem wohl ältesten und bewährtesten Gedächtnistraining: der Eselsbrücke. Hier verwendest Du eine sprachliche Hilfe, um Dir Begriffe einzuprägen. Das Merken läuft sozusagen über einen gedanklichen Umweg, der allerdings einprägsamer ist, als der zu merkenden Begriff selbst. Eselsbrücken können beispielsweise kurze Reime sein oder ein Satz, dessen Anfangsbuchstabe Dich dabei unterstützt, Dir etwas zu merken. Gute Beispiele sind „Wer nämlich mit h schreibt ist dämlich“ oder der Satz „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten.“, mit dem wir uns leichter die Reihenfolge der Planeten im Sonnensystem merken können (Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto (ist 2006 rausgeflogen) US-Wissenschaftler haben 2016 klare Hinweise gefunden für einen neuen 9. Planeten, der die 10 fache Masse der Erde hat).

  • Das Zahlen-Symbol-System

Gibt es etwas Peinlicheres als an der Kasse zu stehen und sich partout nicht mehr an den PIN seiner Kreditkarte zu erinnern? Oder wenn Du am Hochzeitstag mal wieder ohne Blumen dastehst, weil Du Dir diesen verflixten Termin einfach nicht merken kannst? Ja vielleicht, aber mit diesem Gedächtnistraining werden solche Situationen für Dich ab sofort der Vergangenheit angehören!

Mit der einfachen Zahlen-Symbol-Methode wirst Du nie mehr die wichtigsten Zahlenkombinationen vergessen. Egal ob PIN oder Datum, alles ist gespeichert und ganz leicht abrufbar. Im ersten Schritt gehen wir einen Umweg und Du musst dazu jeder Zahl ein ähnliches bzw. passendes Symbol zuordnen. Dabei transformierst Du die abstrakten Zahlen in anschauliche Bilder. Gedächtnistrainer Markus Hofmann sagt dazu: „Wer sich Zahlen merken möchte, muss es schaffen, aus rationalen Zahlen emotionale Bilder zu erzeugen. Das ist natürlich eine Vorarbeit, die man leisten muss. Und, nein, es ist nicht kindisch, sondern es ist kindliches Lernen.“ Die Zuordnung von Bildern und Ziffern gestaltest Du natürlich so, dass es für Dich einprägsam ist.

1

Kerze

2

Fahrrad

3

Dreieck

4

Auto

5

Hand

6

Würfel

7

Zwerge

8

Achterbahn

9

Kegel

0

Ei

Nun musst Du Dir für jede Zahlenkombination eine passende Geschichte mit den Symbolen überlegen. Den PIN für Dein Tablet 2-1-7-9 könntest Du Dir also so merken:

Ein Fahrrad fährt über die Straße und pustet eine Kerze aus, als Zwerge über den Zebrastreifen laufen und dabei umfallen wie Kegel.

!Noch ein Tipp: je skurriler die Geschichte ist, desto leichter wirst Du sie Dir merken können.

  • Alphabet-Methode

Eine ähnliche Technik, wie das zuvor beschriebene Zahlen-Symbol-System ist die Alphabet-Methode. Hier wird jeder Buchstabe im Alphabet mit einem Bild verknüpft. Diese Bilder werden aber nicht, wie bei der Zahlen-Methode, anhand der Form des jeweiligen Buchstabens bestimmt, sondern basieren auf dem Anfangsbuchstaben des Wortes. So könntest Du Dir beispielsweise für A das Bild Apfel merken. Willst Du Dir nun den Begriff „Relativitätstheorie“ einprägen und dieser steht neben dem Buchstaben A, dann stellst Du Dir vor, wie Albert Einstein, der Erfinder der Relativitätstheorie vor einer Tafel steht und in einen Apfel beißt. Auf diese Weise kannst Du Dir kinderleicht eine Liste von Wörtern merken und diese sogar in der richtigen Reihenfolge abrufen. Indem Du Dich intensiver mit den zu lernenden Inhalten beschäftigst, wirst Du auch einen Sinn hinter den Themen entdecken.

A = Apfel

B = Bär

C = Clown

D = Dach

E = Einhorn

F = Foto

G = Gurke

H = Haus

I = Igel

J = Juwel

K = Kreis

L = Luftballon

M = Mauer

N = Nordpol

O = Oberarzt

P = Pinguin

Q = Qualle

R = Regenwald

T = Tiger

U = U-Boot

V = Vogel

W = Wand

X = Xylofon

Y = Yacht

Z = Zitrone

  • Das Master-Zahlen System

Wir haben ja bereits erfahren, dass wir mithilfe von Mentalfaktoren das Gedächtnis und seine Merkfähigkeit beeinflussen können. So ist es nicht allzu verwunderlich, dass der deutsche Gedächtnissportler Dr. Gunther Karsten sich nicht nur auf seine überdurchschnittlichen Merkfähigkeiten verlässt, sondern auch Mentalfaktoren nutzt, um sein Merksystem sowie sein Gedächtnis zu trainieren. Und genau deshalb brauchst Du für das Merken einer 20 -stellige Zahl zukünftig nur noch 5 Sekunden. Probiere es hier in seinem Beispiel aus:

2  7  1  9  5  1  2  7  6  2  0  9  7  1  0  3  7  7  9  1

Kleiner Spaß:) Klappt natürlich noch nicht. Dann machen wir es anders:

N a c k e  P i l o t e n  k o c h e n  S p a g h e t t i s  i m  C o c k p i t

Ein Beispiel für die Nutzung von Mentalfaktoren ist das Major-System. Die Zahlen, die Du Dir merken möchtest, werden nacheinander in Wörter übersetzt. Diese Lernmethode lässt sich sehr gut auf längere Zahlenreihen anwenden.

Zahlen-Konsonaten-Kodierung

Zahlen-Konsonanten-Kodierung

Ziffer

Haupt- konsonant

Merkhilfen

weitere Konsonanten

0

z

0 ist im Roulette „Zero“

s, ß

1

t

1 hat einen Strich wie t

d

2

n

n hat 2 Striche nach unten

3

m

m hat 3 Striche unten

4

r

r ist der letzte Buchstabe von vier

5

l

L ist das römische Zeichen für 50

6

sch

Die ersten drei Konsonanten von „sechs“

ch, j, weiches c

7

k

Sie sehen (etwas) ähnlich aus

ck, g, hartes c

8

f

(das altdeutsche) f ist ähnlich zu 8

v, w, ph

9

p

p ist das Spiegelbild zu 9

b

Mit dieser Umkodierung von Zahlen in Konsonanten kannst Du richtig schöne Wörter und Merksätze erfinden. Für die Zahl 14, schreibst Du „1“ = t und „4“ = r und es ergeben sich Wörter wie TIER, TOR, TEER. Es wird Deinem Gehirn wesentlich leichter fallen sich solche Wörter zu merken, als lange Zahlenreihen.

Für weitere Informationen und hilfreiche Codierungstabellen zu dieser Technik schaue hier!

Master-System-Tabelle nach Dr. Gunther Karsten
0. Sau 20. Nase 40. Rose 60. Schüsse 80. Faß
(0)1. Tee (Service) 21. Naht (Messer) 41. Ratte 61. Schutt 81. Fit (Kniebeuge)
(0)2. Noah 22. Nonne 42. RAN (Mikrophon) 62. Scheune 82. Fahne
(0)3. Mai (Blumen) 23. Nemo (Kapitän) 43. Rum 63. Schaum 83. WM (Medaille)
(0)4. Reh 24. Narr (Hampelmann) 44. Rohr 64. Schere 84. Furi (Pferd)
(0)5. Lee (Jeanshose) 25. Nil (Schlauch) 45. Rolle 65. Schal 85. Falle
(0)6. Schi 26. Nische [Nasche] 46. Rauch 66. Schach 86. Fisch
(0)7. Kuh 27. Nike (Schuh) 47. Rock 67. Scheck 87. Waage
(0)8. Fee 28. Neffe 48. Reif 68. Schaf 88. Waffe
(0)9. Po 29. Nappa (Leder) 49. Raupe 69. Scheibe (Glas) 89. VIP (Krone)
10. Tasse 30. Moos 50. Lasso 70. Käse 90. Bus
11. Tot (Skelett) 31. Matte 51. Latte 71. Kette 91. Bett
12. Tanne 32. Mang (Motorrad) 52. Linie 72. Kanne 92. Bahn
13. Team 33. Mama 53. Leim 73. Kamm 93. Baum
14. Teer 34. Meer (Wassereimer) 54. Leier 74. Karre 94. Bier
15. Tollwut (Hund) 35. Müll 55. Lolli 75. Keule 95. Ball
16. Tasche 36. Masche 56. Loch 76. Koch 96. Buch
17. Theke 37. Mac (Burger) 57. Lack 77. Kacke 97. Backe (Ohrfeige)
18. Taufe 38. Mafia (Kettensäge) 58. Lava (Gestein) 78. Kaffee 98. Bifi (Wurst)
19. Taube 39. Map (Straßenkarte) 59. Lupe 79. Kappe 99. Papa
  • Loci-Technik (Routentechnik)

Du weißt bereits, dass der amerikanische Journalist Joshua Foer mithilfe seiner intrinsischen Motivation seine Gedächtnisleistung steigern konnte und so sein Gehirn zu Höchstleistungen angetrieben hat. Um eine Meisterschaft zu gewinnen, bedarf es allerdings noch weiteren Gedächtnistrainings. Besonders hilfreich war für ihn dabei die Loci-Methode, die Königsklasse der Gedächtniskünste. Der Begriff leitet sich von dem lateinischen Begriff „Locus“ ab, was so viel bedeutet wie Ort oder Platz. Du hast bereits gelesen, dass einer der Mentalfaktoren die Lokalisierung ist, welche es Dir dank der Verortung ermöglicht, Dir nicht nur die Inhalte einzuprägen, sondern diese auch in der gewünschten Reihenfolge abrufen zu können. Konkret richtest Du Dir bei der Loci-Methode sogenannte mentale Briefkästen an festgelegten Stellen ein. Mithilfe dieser kannst Du Dir ohne großen Aufwand eine Abfolge von Dingen merken, ohne, dass diese durcheinander geraten. Diese Methode wurde bereits in der Antike verwendet. Cicero soll sich den Ort an dem er eine Rede halten sollte vorher genau angeschaut haben und dort an verschiedenen Stellen mentale Briefkästen installiert haben, in welchen er den Inhalt seiner Rede abgelegte.

Bau Dir einen Palast!

Wird aus einer großen Anzahl von solchen mentalen Briefkästen ein ganzes Bauwerk errichtet, entsteht so ein Gedächtnispalast. Dieser ist ein fiktives Gebäude, das nur in Deinem Kopf existiert und Dir dazu dient, Dein Wissen langfristig abzuspeichern. Mithilfe dieses Palastes bringst Du Deine gelernten Inhalte in eine örtliche Struktur, die es Deinem Gedächtnis erleichtert, sich das Wissen einzuprägen. Selbstverständlich kannst Du auch ein bestehendes Gebäude oder einen realen Raum nutzen, um die Loci-Technik anzuwenden. Wichtig ist nur, dass Du Dir den Raum in größtmöglicher Detailgenauigkeit vorstellst und ganz eindeutige Plätze für die zu merkenden Inhalte auswählst. Außerdem ist es von großer Bedeutung, dass Du einen fixen Weg durch dieses Zimmer hast, um die Dinge immer in derselben Reihenfolge abrufen zu können. Je phantasievoller und greifbarer dieser Weg ist, desto besser.

Natürlich kannst Du ein und denselben Weg oder Raum immer wieder verwenden und mit neuen Inhalten versehen. Je visueller die abgelegten Informationen sind, desto leichter wird es Deinem Gedächtnis fallen, sich diese einzuprägen. „Der Schlüssel zur Merkfähigkeit ist es, visuell zu denken. Auch ungewöhnliche Bilder helfen, etwas „merk-würdig“ zu machen.“ Berücksichtigst Du diesen Tipp von Gedächtnistrainer Markus Hofmann und legst das zu Merkende in Deinem Gedächtnispalast in Form von lebhaften Bildern ab, wirst Du mit der Loci-Technik viel Erfolg haben.

Natürlich funktioniert die Loci-Methode nicht nur für das Auswendiglernen einer Rede. Du kannst Dir damit auch ganz leicht Namen merken. Dafür ist es am einfachsten, wenn Du Dir ein charakteristisches Merkmal des Menschen aussuchst. „Jetzt gilt es“, laut Markus Hofmann „den Namen mit dem ausgewählten Briefkasten zu verknüpfen – mithilfe eines Bildes: Ein Christian könnte ein Kreuz symbolisieren, ein Thomas eben eine Tomate. Wenn Sie sich die große Nase einer Person namens Thomas als Briefkasten merken, dann können Sie im Gedanken die Tomate auf seiner Nase ausdrücken.“

  • Deine Körperroute

Fällt es Dir schwer, Dich durch einen mentalen Raum zu bewegen, kannst Du auch eine Route über Deinen Körper verwenden. Arbeite Dich einfach Stück für Stück von Fuß bis Kopf vor und belege markante Körperteile mit den einzuprägenden Inhalten.

Die US-Präsidenten Ford, Carter, Reagan und Bush kannst Du Dir zum Beispiel so in der richtigen Reihenfolge merken: Ein Auto der Marke Ford fährt Dir über den Fuß, Deine Katze kratzt Dich am Knie, ein Reagenzglas hältst Du in der Hand und aus Deinem Kopf wächst ein Busch.

Den Merkbegriffen oder Zahlen weist Du nun einen Platz auf Deiner individuellen Route zu. So kannst Du, wenn Du Dir das Gemerkte abrufen möchtest, einfach Deine Route im Geiste abgehen und schon erinnerst Du Dich.

Ankerpunkt

Lokalisation

1

Füße

2

Knie

3

Hosentasche

4

Rücken

5

Bauch

6

Brust

7

Schultern

8

Hals

9

Gesicht

10

Kopf
  • Ganz einfach eine neue Sprache lernen

Fremdwörter klingen für uns alle oftmals Spanisch, selbst wenn es Französisch oder Russisch ist. Besser gesagt, die meisten tun sich sehr schwer damit, eine neue Sprache zu erlernen.

Möchtest Du ab sofort zu den Menschen gehören, die sich problemlos Fremdwörter und neue Sprachen aneignen? Dann wende diesen einfachen Trick an:

Suche Dir für die zu lernenden Vokabeln ein ähnlich klingendes Schlüsselwort. Wenn Du nun das zu Lernende mit dem Wort oder einer Silbe daraus verbindest, kannst Du Dir daraus einen Merksatz formen. Mithilfe des Hilfswortes und der Bedeutung des Vokabels erstellst Du Dir im Geist ein besser zu merkendes Bild. Verknüpfe das gemerkte Bild zusätzlich mit Emotionen.

Das Schlüsselwort muss dabei nicht zwangsweise aus Deiner Muttersprache stammen. Allerdings solltest Du die Sprache soweit beherrschen, dass Dir das Schlüsselwort geläufig ist und Du Dich nicht noch zusätzlich bemühen musst, Dir diesen Begriff zu merken. Ziel dieser Lernvariante ist nämlich, dass Du eine Assoziation zwischen bekannten und neuen Inhalten herstellst und Deinem Gedächtnis so die Arbeit erleichterst.

Laut einer Studie von Atkinson und Raugh aus dem Jahre 1975 ist die Schlüsselwortmethode umso effektiver, je ähnlicher sich die zu lernende Sprache und die Muttersprache sind. Um dies zu belegen, baten sie amerikanische Studenten für 3 Tage je 40 russische Wörter, also insgesamt 120 Worte, zu lernen. Bei der Abfrage am vierten Tag erinnerten sich die Probanden, die mit der Schlüsselworttechnik gelernt hatten, an 72% der Begriffe, die Kontrollgruppe dagegen nur an 46%.

Bei einer weiteren Untersuchung mit spanischen Vokabeln war das Resultat noch deutlicher: die Studenten der Kontrollgruppe erinnerten sich lediglich an 28% der Begriffe, wohingegen sich die Probanden, die mithilfe von Schlüsselwörtern gelernt hatten, noch an 88% erinnerten.

Eine aktuellere Studie von Lawson und Hogben im Jahre 1998 konnten die Effektivität dieser Methode zum Sprachenlernen ebenfalls belegen. Weitere Studien (Brigham u. Brigham 1998, Dretzke und Levin 1990, Levin et al. 1983 u.1983) bewiesen ebenfalls, dass sich diese Technik für das Lernen von Fakten eignet.

  •  „Wie war noch dein Name?“ dank Gehirnleistung steigern: Vergangenheit

Du kannst mithilfe von Gedächtnistraining nicht nur neue Sprachen lernen. Du wirst Dir auch ab sofort jeden Namen und das passende Gesicht dazu problemlos merken können. Wie? Na ganz einfach mit einer weiteren Technik aus dem Gedächtnistrainings-Repertoire: Die Ankermethode. Ähnlich, wie bei der eben beschriebenen Schlüsselwortmethode benutzt Du auch hier einen Hilfsbegriff und verwendest ihn als Anker für Dein Gedächtnistraining. Als Anhaltspunkt dienen dieser dieses Mal markante Eigenschaften der Personen, wie beispielsweise ein lautes Lachen, abstehenden Ohren oder eine Brille. Dazu musst Du einfach nur lernen Deine Konzentration zu steigern und auf Besonderheiten zu achten. Auf diese Weise wirst Du Dir nicht nur den Namen merken, sondern auch direkt Äußerlichkeiten zuordnen können und so den Namen selbst nach Jahren problemlos abrufen können.

Veranschaulichen wir die Methode an einem kurzen Beispiel. Den Namen des deutschen Komikers Mike Krüger könntest Du Dir beispielsweise so merken: Als Anker dient Dir seine große Nase. Das Wort Krüger klingt so ähnlich wie Krug. Merke Dir Mike Krüger also als jemanden, der seine große Nase überall reinsteckt, sogar in einen Krug.

Schon hast Du Dir dank Gedächtnistraining und der Ankertechnik den Namen eingeprägt. Natürlich ist der Name Krüger, mit der Ähnlichkeit zu dem Wort Krug und die markante Nase des Komikers ein einfaches Beispiel. Schwieriger wird es da schon bei „sinnlosen“ Nachnamen, also solchen, die auf den ersten Blick keine sinnvolle Bedeutung haben. Um diese trotzdem zu merken ist sowohl ein gezieltes Gedächtnistraining notwendig, welches Dir hilft, Deine Konzentration zu steigern und so Deinen Fokus zielgerichtet auf Dinge zu lenken, die Dir das Merken erleichtern. Dir solche Namen zu merken erfordert also etwas mehr Arbeit. Aber es lohnt sich, denn Du wirst der Einzige sein, der sich noch an den komplizierten Namen der netten, neuen Kollegin erinnert. Das bringt Deine Kollegen garantiert zum Staunen.

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Auswertung GQ-Test

Bitte trag in die Tabelle Deine Ergebnisse aus dem Eingangstest und dem Abschlusstest ein. Wenn Du aus allen 10 Disziplinen Deine Punkte addierst, erhältst Du Deinen GQ.

Test

Zeit

Eingangstest

Abschlusstest

Punkte maximal

1 Telefonnummern

5 Minuten

24

2 Bilder

1 Minute

25

3 Vokabeln

5 Minuten

26

4 Namen

1 Minute

20

5 Termine

5 Minuten

25

6 Binärzahlen

1 Minute

24

7 Geschichte

5 Minuten

26

8 Wörterpärchen

1 Minute

20

9 Spielkarten

5 Minuten

20

10 Texte

1 Minute

20

Gesamtpunktzahl:

230

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