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Mitarbeiterbeurteilungsgespräch: Mythos Rapport

Mitarbeiterbeurteilungsgespräch

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mitarbeiterbeurteilungsgespräch
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Arbeitswelt 4.0 bedeutet nicht nur Digitalisierung. Die neuen Innovationen beeinflussen neben der Ausstattung und den Prozessen auch den Menschen. Die Menschen benötigen neben dem Fachwissen weitere Fähigkeiten und Fertigkeiten um in der dynaxitären (Dynamisch + Komplex + Umwelt) den Überblick zu behalten.

Um den Überblick zu wahren, helfen die sogenannten Softskills, die ebenfalls nochmal unterteilt werden können in zum Beispiel analytische Fähigkeiten, Motivationale Fähigkeiten, Führungsqualitäten … Dazu gehört dann die Kommunikationsfähigkeit, Innovationsfähigkeit, Kooperationsfähigkeit, Informationsbereitschaft, … um nur ein paar zu nennen. Diese Softskills sind jedoch positiv entscheidend für die Qualität zur Führung der Mitarbeiter. 

Jede Führungskraft entwickelt ihre eigene Form der Führung durch Wissen und Erfahrungen. Eine Form davon ist das empathische Führen, welches die Achtsamkeit auf die Mitarbeiter in legt. Mit diesem Ansatz werden Mitarbeitergespräche zu einem interessanten Erlebnis.

Dieser Artikel soll dazu dienen, dieses Erlebnis des Mitarbeitergesprächs durch den Rapport erfahrbarer zu machen.

Formen von Mitarbeitergesprächen

Selbst wenn das Türangelgespräch zurecht an großer Wertigkeit genießt, haben Mitarbeitergespräche und Mitarbeiterbeurteilungsgespräche eine Berechtigung. Doch eines haben sie gemeinsam… das ist der Rapport, oder eben auch nicht. Jedoch vorab eine kleine Beschreibung zu den unterschieden. 

Das Mitarbeitergespräch ist strukturiert und behandelt unterschiedliche Themen. Wie zum Beispiel die Mitarbeitermotivation, bestimmte Herausforderungen oder ein generelles Update in Bezug zur Arbeit.

Das Mitarbeiterbeurteilungsgespräch ist klar strukturiert. Es geht um die Leistungsbeurteilung des Mitarbeiters, die an definierten Kennzahlen gekoppelt ist. Diese sind primärer Inhalt des Gespräches, sodass das Mitarbeiterbeurteilungsgespräch in der Regel förmlicher ausfällt. 

Das Türangelgespräch ist spontan und intuitiv. Die Themen können stark variieren. Von privaten Interessen, über die aktuelle Situation bis hin zum Wetter. Aber auch viele arbeitsbezogene Sachen sind Inhalt, die von besonderer Bedeutung sind. Können wir eben einmal das Besprechen … Kannst du mir bitte das einmal zeigen. Guck mal, um das besser zu machen, benutze doch bitte das … 

Was ist Rapport?

Der Rapport ist seit einigen Jahren in jedem Kommunikationsseminar, Training oder Workshop dabei. Es handelt sich im Grunde um die Zusammenkunft auf der Beziehungsebene, die benötigt wird, um ein zielführendes und respektvolles Gespräch zu halten. 

Rapport beschreibt eine Beziehung zwischen Menschen, die auf gegenseitiger Achtung, Wertschätzung und Vertrauen beruht. Rapport heißt auch Verbundensein, Gleichklang, Resonanz …

Jeder von uns kennt es, wenn wir mit Freunden zusammensitzen. Wir fühlen uns wohl und können uns so geben wie wir sind. Wir sitzen in ähnlichen Positionen da, sprechen in gleicher Manier, meistens. Lachen gemeinsam und folgen dem Gesprächspartner ohne mit der Wimper zu zucken. Ohne darauf zu achten sind wir kalibriert. Wie im Türangelgespräch … 

In dem Mitarbeitergespräch und dem Mitarbeiterbeurteilungsgespräch herrschen andere Bedingungen. Denn oft sind diese mit einigen Herausforderungen verknüpft. Jeder kennt es, wenn er zum Vorgesetzten geht und der Puls fängt an zu steigen. Ob das Eu- oder Disstress ist, liegt an uns, dies zu erkennen. Jedenfalls ist die Gesprächsatmosphäre je nach Anliegen oder Führungsstruktur angespannt, unsicher bis hin zu beängstigend. Aber auch wenn alles gut zu sein scheint, kommen manche Nachrichten an die Mitarbeiter und Kollegen nicht richtig ran. Es entstehen Missverständnisse. Das kann, wenn die Situation nicht aufgeklärt wird verheerende Folgen haben. 

Rapport herstellen in Gesprächen

Mit dem Rapport schaffen wir diese Zwischennuance zu erkennen, die es benötigt, um Missverständnissen vorzubeugen. Das schaffen wir, indem wir eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre aufbauen. Diese kreieren wir durch den Rapport. 

Wie schaffen wir nun Rapport?

Es gibt bestimmt genauso viele Möglichkeiten Rapport herzustellen wie es Führungsstile gibt. Eine Möglichkeit Rapport herzustellen ist über das Sinneskanalmodell VAKOG. Die Abkürzungen stehen für

  • V visuell
  • A auditiv
  • K kinästhetisch
  • O olfaktorisch
  • G gustatorisch

Das sind unsere Wahrnehmungskanäle. 

Jeder Mensch hat seinen präferierten Wahrnehmungskanal. Das kann man schnell ausprobieren, indem man sich eine Liste mit circa 50 Begriffen besorgt und beim Lesen der Begriffe seine erste Wahrnehmung notiert.

Kaffee – ich schmecke Kaffee

Schnee – ich fühle Schnee

Frisbee – ich sehe Frisbee

Auto – ich sehe …

Ich bin eindeutig ein visueller Typ.

Daraus kann einiges abgeleitet werden. Wie zum Beispiel die besten Lernmöglichkeiten. Damit ist vor allem die Informationsauffassungsgabe gemeint. Wenn diese positiv angesprochen wird, behält der visuelle Typ es am besten durch Bilder, der auditive Typ durch hören, der kinästhetische Typ durch fühlen. Olfaktorisch und Gustatorisch können dem Kinästhetischen untergeordnet werden. Dafür teilen wir das Kinästhetische nochmal in das Fühlen, anfassen, spüren … und dem Bewegen auf. Der ein oder andere wird es kennen, dass er beim Lernen mehr ausprobieren muss. Nicht zärtlich spüren, sondern holen und ausprobieren. Also passen wir das Modell zu VAKmog an. Klingt auch einfühlsamer.

Pacen und die Wahl der Führungskultur

Nun sind wir mehr oder weniger bereit für den nächsten Begriff und Schritt. Das Pacen. Also die Geschwindigkeit anpassen. Das geschieht durch unsere Verbalen, Nonverbalen und Paraverbalen Signale. Wie zum Beispiel die Körpersprache, Wortwahl, Atmung, Sprechgeschwindigkeit und Lautstärke. Das bringen wir nun in Einklang, um die bestmögliche Atmosphäre zu schaffen. Nutzen kleine Tricks über die Sinneskanäle, um erstmal auf die gleiche Straße zu kommen. Also aufmerksam darauf achten, wo der Mitarbeiter sich gerade befindet in seinen Gedanken. 

Sind wir in der Lage das strenge Thema anzusprechen oder scheint dem Mitarbeiter etwas zu beschäftigen, was zuerst gelöst werden muss. Denn nur dann kann er sich darauf konzentrieren was im Kontext der Arbeit ansteht. Als Führungskraft kann man und soll man nicht jede Herausforderung der Mitarbeiter lösen, doch ein guter Rat, tut jedem gut. Soweit muss man jedoch erstmal kommen …

Zum Abschluss des Prozesses und kommt das Leading. Wenn wir jetzt den Führungsstil heranziehen können wir das Ergebnis mehr oder weniger vorbestimmen. Ein empathischer Führer ist in der Lage in Peace zu führen. Ein autoritärer Stil wird es vermutlich gar nicht geschafft haben Rapport herzustellen. 

Abschluss des Mitarbeitergespräches

Wird aber auch den nächsten Mitarbeiter auf Dauer verbrannt haben. Das bedeutet, dass diese Gespräche Zeit beanspruchen. Das ist wiederum Abhängig von dem Thema und der Fähigkeit Rapport einzustellen. Es lohnt sich auf jeden Fall, denn am Ende wird das Umgesetzt, was umgesetzt werden soll und die Beziehung zwischen den Parteien wird sich ebenfalls positiv entwickeln.

Nehmen wir mit, dass die drei Gesprächsformen ihre Vor- und Nachteile haben. Dass wir durch VAKmog Vorteile haben in den Rapport zu kommen. Im Pacen nehmen wir die Geschwindigkeit der Körpersprache auf. Dann liegt die Entscheidung bei uns ob wir ins Peace oder Pech leaden.

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