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Wir sind nicht perfekt

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Perfektionismus ist für Schwache // Perfekt sein ablegen
Perfektionismus ist für Schwache // Perfekt sein ablegen

 Wer ist schon perfekt? Der Weg zur persönlichen Entfaltung

Als Motivationstrainer und Lifecoach begegne ich immer wieder der selben Frage von Klienten und Lesern: Wie kann ich mein Leben und mich selbst verbessern? Das Streben nach Perfektionismus ist so alt wie wir Menschen selbst und wohnt im Grunde jeder Spezies unseres Planeten inne. In der Antike zog dieses Denken auch in die griechisch-römische Kultur ein und Dichter und Denker machten sich auf die Suche nach dem perfekten Drama, der perfekten Körperform und dem perfekten „Ich“. Was bedeutet das für uns? Können wir uns durch Selbstoptimierung zum perfekten Menschen machen? In den folgenden Abschnitten zeige ich dir, wie sich die Gedanken großer Künstler und Philosophen auf unser Leben übertragen lassen und was wir daraus lernen können – perfekt sein, das kann schließlich jeder.

1. Das Non plus Ultra

In der Kunst und Ästhetik spielt Perfektionismus seit jeher eine tragende Rolle. Antike Philosophen wie Aristoteles und Homer

Perfektion
Perfektion, pixabay von jplenio unter CC0

haben schon vor über 2000 Jahren festgestellt: Das perfekteste Vorbild ist die Natur. Während und nach der Renaissance wurden diese Werte wieder aufgegriffen – in der Kunst in Form von Realismus und später dem künstlerischen Naturalismus, also dem Bestreben, die Natur möglichst exakt nachzuahmen. Dabei ist die Natur keineswegs fehlerfrei – Asymmetrien, Ecken und Kanten machen ein naturalistisches Bild erst authentisch und perfekt. Der wichtigste Schritt auf dem Weg zur Perfektion ist also das Loslassen von der Vorstellung eines allgemeingültigen Ideals. Die Grundlage jedes Motivationstrainings ist die individuelle Zielsetzung – achte darauf, dass dein Ziel realistisch bleibt und wirklich deiner Natur entspricht.

2. Die Kunst des Scheiterns

Perfektionismus
Perfektionismus, pixabay, von Gerald unter CC0

Schon in der griechschen Antike wusste man: Der beste Weg zum Erfolg ist Fehler machen. Makel und Fehler zeigen nicht nur in der Kunst, sondern auch in deiner persönlichen Entwicklung an, wie der nächste Schritt aussehen sollte. Egal, ob es um berufliche Ziele geht, eine zwischenmenschliche Beziehung, oder ob du eine neue Sprache erlernen möchtest: Jeder Moment des Scheiterns ist auch eine Lernerfahrung, solange du den Mut hast, reflektiert weiterzumachen. In meinen Motivationsseminaren vermittle ich meinen Klienten effektive Techniken, um selbstbewusster auf Fehler reagieren und an sich arbeiten zu können. Reflektiertes Handeln ist die Grundvoraussetzung für jede Erfolgsgeschichte – echte Fehler machst du nur, wenn du erfolglose Verhaltensweisen wiederholst und trotzdem andere Ergebnisse erwartest. Lerne von dir selbst und passe dein Verhalten diesen Erkenntnissen entsprechend an.

3. Schluss mit Normen – jeder ist perfekt

„Werde der, der du bist“, hat der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche schon vor rund 100 Jahren zum Thema geschrieben. Was könnte damit gemeint sein? Zwei Annahmen stecken in diesem Ratschlag: Perfektion ist für jeden etwas anderes, es gibt also keine perfekte Norm. Groß, klein, breit, schmal – alles kann perfekt sein, wenn ein Betracher es als makellos empfindet. Der wichtigste Betrachter bist du selbst – mach dir deine persönlichen Ideale bewusst und befreie dich von den Erwartungshaltungen anderer. Ein zweiter wichtiger Punkt: Die perfekte Version deinerselbst steckt längst in dir. Verlässt du dich auf deine eigenen Prinzipien, wird es dir leichter fallen, dein eigenes Potenzial zu erkennen und zu nutzen.

4. Wer braucht schon Perfektionismus?

Vielen großen Genies stand allzu verbissener Perfektionismus zeitlebens im Wege – Franz Kafkas letzter Wunsch in einem

Perfektion
Perfektion, pixabay, von Bess-Haiti unter CC0

Brief an Max Brod lautete, seine unveröffentlichten Werke sollen allesamt ungelesen verbrannt werden. Kafka erlag dem Perfektionismus und war bis zu seinem Tod mit keinem seiner Werke zufrieden. Glücklicherweise hielt Brod sich nicht an die Anweisung im Testament und Kafkas Jahrhundertwerke bereichern heute die Weltliteratur. Dass Kafka als Schriftsteller längst Perfektionismus erreicht hatte, war ihm bis zu seinem Tod nicht klar – doch genau diese unsichere Natur des Autors macht seine Werke erst zu kafkaesken Geschichten. Wer sich von perfektionistischen Ansprüchen frei macht, hat also die besten Chancen, echten Perfektionismus zu erreichen. Weil Perfektionismus untrennbar mit Natürlichkeit zusammenhängt, solltest du jeden Schritt deiner Natur entsprechend gestalten. Ein erstes Ergebnis muss nie perfekt sein, sondern ist immer nur ein Arbeitsschritt auf dem Weg in die Zukunft. Betrachtest du reflektiert das Ergebnis, fallen kleinere Punkte auf, die du nach deinen Vorstellungen neu bearbeitest.

5. Perfektionismus im Alltag – Dein persönlicher Motivationsplan

Ob du dich im Beruf verbessern willst, an einem großen Projekt arbeitest oder deine sozialen Kompetenzen schärfen möchtest – Perfektion kannst du mit dem richtigen Plan in jedem Lebensbereich erreichen. Lass dich dabei nicht von der Vergangenheit entmutigen, sondern konzentriere dich auf deine Gegenwart. In kostenlosen Hörbüchern und Podcasts begleite ich dich Schritt für Schritt auf dem Weg zu einem effektiveren Selbstmanagement. Perfektionismus ist das, was du aus deiner Gegenwart machst – mit einem fundierten Motivationstest kannst du deine gegenwärtigen Stärken und Schwächen präzise ausloten und mit diesen Werkzeugen eine perfekte Zukunft für dich schaffen.

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