Warum du glaubst, was andere sagen

Und warum ist dir die Meinung anderer so wichtig?

0
778

Machst du dir Gedanken darüber, was andere von dir denken? Ist dir die Meinung von anderen Menschen wichtig? Was machst du eigentlich, wenn niemand zusehen kann? Damit meine ich nicht, dass du in der Nase bohrst, wenn keiner hinschaut. Wer bist du, wenn dir niemand zusieht und dich bewertet? Damit du deinen Sinn im Leben finden und deine Ziele verfolgen kannst, ist es wichtig, dass du der Meinung anderer kein zu großes Gewicht schenkst. Denn dein Sinn des Lebens ist wirklich nur dein individueller und persönlicher Sinn. Genau wie deine Wertehierarchie, diese gibt es auch nur einmal. 

Darum sollten wir nicht zu viel auf die Meinung anderer geben 

Solange du dich sorgst, was andere über dich denken, wirst du nicht komplett so sein, wie du es eigentlich willst. Es wird dich immer ein Teil davon abhalten, dich komplett zu entfalten. Ist das nicht schade? Weil du dich sorgst, was andere über dich denken, gehen deine möglichen Potenziale verloren. Hast du darüber schon mal nachgedacht? 

Es gibt vor allem zwei Punkte, warum dich andere aufhalten können. Auf der einen Seite gibst du der Meinung anderer zu viel Gewicht. Auf der anderen Seite vergleichst du dich mit anderen Menschen. Eine Eigenschaft, die uns allen zu eigen ist. Er hat mehr Geld, sie läuft schneller. Die Haare wachsen besser und schneller, das Auto von deinem Nachbarn ist neuer. Das ganze Leben ist ein Vergleich. Stopp! Vergleichen bringt dich nicht weiter. Es gibt aber auch noch eine dritte Seite, warum dich das Denken über andere einschränkt. Du hast Angst, andere Menschen zu enttäuschen. Wir sind soziale Wesen und wollen im Normalfall unser Umfeld erfreuen und nicht vor anderen Menschen versagen. Wir sehen es als unsere Pflicht an, uns korrekt zu verhalten. Das könnte man auch moralisches Verhalten nennen. Bei manchen ist diese Moral ausgeprägter, bei manchen eingeschränkter. Fakt ist, dass das Denken über andere uns in gewissen Maßen einschränkt, egal ob wir uns vergleichen, enttäuschen oder die Meinung anderer zu hoch schätzen. 

Nehmen wir an, du entscheidest dich, bewusst auf tierische Produkte in deiner Ernährung zu verzichten. Nun bekommst du bestimmt von vielen Leuten Anerkennung, einige werden deine neue Esskultur aber ins Lächerliche ziehen. Ist es dir wichtig, was andere sagen? Eigentlich sollte es dir nicht wichtig sein. Verfolgst du ein Ziel, an das du glaubst, ist es wichtig, dich nicht wegen anderen Meinungen davon abbringen zu lassen. Genauso wenig solltest du deinen neuen veganen Lebensstil mit anderen vergleichen. Auch wenn es viele gibt, die sich schon seit zig Jahren vegan ernähren, du hast es eben erst jetzt geschafft. Und darauf kannst du stolz sein. Enttäuschen kannst du hierbei übrigens nur dich selbst.

Warum uns die Meinung der anderen wichtig ist

Warum ist es dir eigentlich wichtig, was andere über dich denken? Warum reicht es dir nicht aus, was du selbst von dir hältst? Oft ist es so, dass wir uns selbst nicht genügend Anerkennung schenken und deshalb den Zuspruch anderer brauchen, um uns gut zu fühlen. Wäre es nicht schön, wenn es dir reichen würde, was du selbst von dir hältst? 

Stell dir mal vor, du kannst dir selbst so viel Anerkennung geben, dass es dich nicht mehr interessiert, was Nachbar A und Kollege B von dir halten. Würde dich das Urteil der beiden dann noch kümmern? 

Um dich selbst wertzuschätzen, musst du ein Leben nach deinen Werten leben. Denn wenn du nach deiner Wertehierarchie lebst, wirst du ein Leben führen, dem du genügend Anerkennung schenken wirst. Dadurch bekommst du ausreichend Selbstvertrauen. Du musst dir dann die Anerkennung und Wertschätzung nicht mehr bei anderen Menschen holen. Wenn du der Mensch bist, der du sein möchtest, dann hast du deinen vollen Respekt. Vergiss aber nicht, dir auch Fehler und Scheitern zu erlauben. Keiner ist perfekt. 

Übung

Sammle jeden Tag kleine Erfolge, die du dir vor Augen hältst. Für diese täglichen Erfolge schenkst du dir Anerkennung und lobst dich. Mach das jeden Tag von dem Zu-Bett-Gehen. Du wirst sehen, es tut gut zu sehen, was du heute alles erreicht hast. 

Wie du Bezugswerte für dich nützlich machst

Zwar schränken uns die Meinungen anderer ein, dennoch kann man die Bezugswerte anderer auch als nützlich erachten. Denn ohne Bezugswerte kannst du Dinge auch nicht einschätzen. Ohne Bezugswerte gäbe es auch keine Ideale. Und ohne Ideale könnte man Dinge oft nicht einschätzen. 

Aber Vorsicht mit Idealvorstellungen. Bevor du ein Ideal als Ideal betrachtest, solltest du dieses überprüfen. Ist die Idealvorstellung auch deine Idealvorstellung? Und ist deine Vorstellung des Ideals überhaupt realistisch? Siehst du nur die Vorderseite des Ideals, oder hast du auch die Hinterseite betrachtet? Halten dich manche Idealvorstellungen von deinem Traum ab? Und wie kompatibel sind eigentlich deine Ziele mit Idealvorstellungen? 

Nehmen wir an, die Idealvorstellung ist es, ein großes Haus zu haben. Da es aber dein Ziel ist, möglichst viele Länder zu bereisen, wäre es dann nicht irgendwie komisch, ein großes Haus zu haben? Stell dir vor, du verbringst all deine freien Tage im Ausland oder auf anderen Trips. Während deiner Arbeitszeit kannst du das große Haus nicht genießen. Dennoch kostet das große Haus viel Geld, da ständig etwas anderes erneuert werden muss und die Heizkosten im Winter nerven dich auch. Außerdem muss dieses Haus sauber gehalten werden. Warum würdest du an dieser Idealvorstellung festhalten? Wäre es nicht sinnvoller, sich ein kleineres Zuhause anzuschaffen und das Geld in Urlaube zu investieren? Idealvorstellungen können sich auch mal täuschen. Prüfe deine Ideale, bevor du dein ganzes Leben danach ausrichtest. 

Übung 

Schreibe eine Liste mit deinen Idealvorstellungen. Bewerte anschließend diese mit Schulnoten von 1 bis 6. Auf welche Ideale kannst du eigentlich verzichten?