Warum dich diese Übung zum Sinn des Lebens bringt

Übungen für den Sinn des Lebens

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Dein Sinn des Lebens kommt nicht einfach um die Ecke. Das wissen wir bereits. Wir müssen um die Ecke gehen, damit wir ihm begegnen. Also tun wir das. Gehen wir um die Ecke. Denken wir anders und finden es heraus. Ich habe ein paar Übungen für dich vorbereitet, die dich deinem Sinn des Lebens aktiv entgegentreten lassen. Wenn du die kommenden Fragen in den verschiedenen Übungen wahrheitsgemäß beantwortest, wirst du herausfinden, was du in deinem Leben wirklich willst. Die folgenden Fragen sind eine gute Übung, um dich selbst einmal so wirklich nach den Dingen zu befragen, die dir eventuell schon lange auf der Zunge brannten. 

Sei nicht gleich entmutigt, wenn es dir beim ersten Anlauf schwerfällt, die Fragen zu beantworten. Versuche deinen Fokus auf die Übungen zu legen und dich voll und ganz auf dich selbst zu konzentrieren. Das kann nicht immer leicht sein, vor allem dann nicht, wenn man das davor noch nie so intensiv gemacht hat. Versuche auch, dir gegenüber ehrlich zu sein. Es bringt in diesem Fall nichts, sich selbst anzulügen. Es geht hier wirklich nur um dich. Sei dir dessen bewusst. Wenn du dich darauf einlassen kannst, ist das schon mal ein sehr guter Anfang. 

Erstaunlicherweise funktionieren die Übungen sehr gut. Das heißt, ich habe diese Übungen bereits mit einigen Menschen, die auf ihrer Suche nach dem Sinn des Lebens waren, gemacht. Gemeinsam haben wir die Antworten auf die verschiedenen Fragen aufgeschrieben und danach in eine Richtung kanalisiert. Selbstverständlich ist es gemeinsam oft einfacher, sich auf gewisse Übungen einzulassen. Wenn du dich an dieser Stelle entschieden hast, dich alleine auf die Suche nach deinem Sinn des Lebens zu begeben, dann musst du genau jetzt deine innere Willenskraft aktivieren. Wenn es dir besonders schwerfällt, kann ich dir als Coach dabei helfen, diese Übungen gemeinsam durchzugehen. 

Ganz wichtig ist es, dass du all die Antworten auf die Fragen für dich selbst aufbewahrst. Wirf sie nicht gleich frustriert in den Müll. Wenn du diese Übungen einmal gemacht hast, hast du viele Antworten auf wirklich wichtige Fragen in deinem Leben zusammengefasst. Du kannst dir diese immer wieder durchlesen und vor Augen halten. Du kannst die Übungen aber auch in anderen Lebensphasen noch einmal machen und die Antworten dann vergleichen. Es ist interessant zu sehen, wie man sich selbst über bestimmte Zeiträume verändert. Oft bleiben wir nicht bei einem Ziel oder einem Sinn. Die Antworten auf die Fragen zeigen dir, wo du dich aktuell im Leben befindest. Sie sind eine Momentaufnahme deiner jetzigen Lebensphase. Doch worauf warten wir. Lass uns starten. 

Übung 1: Wer bin ich? 

Die Frage aller Fragen. Wer bin ich? Diese Frage hört man nur zu oft. DU hast aber immer noch keine Antwort. Also wer bist du eigentlich? Und wer sind die anderen?

Wenn ich diese Frage in den ersten Kennenlerngesprächen mit meinen Klienten stelle, kommt zunächst der Name, gefolgt von Alter und Beruf. Wenn ich dann frage, wer sie wirklich sind, stoße ich zunächst erst einmal auf ganz überraschte Gesichter. Du bist bereits einen Schritt weiter. Du weißt bereits, dass das nicht das ist, was ich an dieser Stelle wissen will.

Die Frage „Wer bin ich?“ ist nicht einfach zu beantworten. Du kannst dieser Frage aber mit anderen Fragen entgegenkommen. Ich habe hier zehn Fragen für dich. Diese Fragen können dir helfen, dich selbst besser kennenzulernen. Diese Fragen beinhalten all die Fragen, die um die zentrale Frage nach dem „Wer bin ich“ kreisen.  

Folgende Übung ist es, die Fragen einmal selbst zu beantworten und einmal Menschen beantworten zu lassen, die dich besonders gut kennen. Zu jeder Frage sollten jeweils drei bis fünf Antworten aufgeschrieben werden. Am Ende vergleichst du die Antworten. Stimmen die Aussagen der anderen mit den Aussagen von dir selbst überein? Was kannst du von den Antworten der anderen lernen? Hast du etwas Neues über dich erfahren, was du davor noch nicht wusstest? 

Das sind die Fragen für dich:

  1. Worin siehst du deine Stärken?
  2. Worin siehst du deine Schwächen?
  3. Gibt es etwas, worauf du besonders stolz sein kannst?
  4. Wo siehst du Möglichkeiten, die sich dir bieten? 
  5. Welche Dinge könnten dich bedrohen oder eine Gefahr für dich darstellen?
  6. Woher beziehst du deine Energie?
  7. Was ist deine Leidenschaft? 
  8. Was glaubst du, gibst du deinem Umfeld? 
  9. Welcher Beruf würde zu dir passen?
  10. Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Das sind die Fragen für deine Mitmenschen: 

  1. Worin siehst du meine Stärken?
  2. Worin siehst du meine Schwächen?
  3. Gibt es etwas, worauf ich besonders stolz sein kann?
  4. Wo siehst du Möglichkeiten, die sich mir bieten? 
  5. Welche Dinge könnten mich bedrohen oder eine Gefahr für mich darstellen?
  6. Woher beziehe ich meine Energie?
  7. Wie siehst du meine Leidenschaft? 
  8. Was gebe ich meinem Umfeld? 
  9. Welcher Beruf würde zu mir passen?
  10. Wo siehst du mich in fünf Jahren?

Übung 2: Die Grabrede 

Folgende Übung ist es, eine Grabrede zu halten. Das klingt wahrscheinlich erst mal etwas makaber. Aber glaube mir, diese Übung ist wirklich gut für deine Suche nach dem Sinn des Lebens. Stell dir vor, das Ende deines Lebens kommt und du schläfst selig ein. Nun steht deine Beerdigung an. Wie auf jeder Beerdigung sollen deine Verwandten oder Freunde eine Rede über dich halten. Unsere Übung ist es, diese Grabrede zu formulieren. 

Um dies zu tun, mache dir bitte einmal ein paar Gedanken über dein Leben. Dafür kannst du folgende Fragen zu Hilfe nehmen: Was möchtest du auf deiner Grabrede über dich hören? Welcher Mensch möchtest du in deinem Leben gern gewesen sein? Was sollen die Menschen über dich sagen? Was sollen die Menschen über dich denken? Wie möchtest du in Erinnerung bleiben? 

Wenn du dir darüber Gedanken gemacht hast, geht es nun an die Grabrede. Schreibe zunächst eine optimale Version deiner Grabrede, wie du sie dir wünschen würdest. Dazu formulierst du fünf Sätze, wer du gerne gewesen sein möchtest. Das heißt, du schreibst eine Grabrede über dich selbst, wie du sie gerne am Ende deines Lebens von dir hören möchtest. 

Zusätzlich schreibst du eine Grabrede mit fünf Sätzen, wie sie jetzt lauten würden. Was würden die Menschen jetzt über dich sagen. Vergleiche diese zwei verschiedenen Grabreden miteinander. Bist du bereits der, der du an deinem Lebensabend sein willst? Wenn nicht, finde die Punkte heraus, die dich noch von der Person differenzieren, die du am Ende deines Lebens sein willst. Beschreibe die Punkte dabei so detailliert wie möglich. 

Übung 3: Spiel des Lebens 

Du kennst sicher das Brettspiel „Spiel des Lebens“. Oder du hast wenigstens schon einmal davon gehört. Ein Brettspiel, in dem es darum geht, sich einen möglichst perfekten Weg ins Ziel zu bahnen. Dabei gibt es Hürden zu meistern, die jenen aus dem realen Leben sehr ähnlich sind. Man kann Spielkarten ziehen, Kinder bekommen, heiraten, Karriere machen oder auf seinen Schulden sitzen bleiben. Ein ganz herrliches Spiel, um sich an Abenden zu amüsieren. Bereits am Anfang des Spieles musst du dich für einen Weg entscheiden. Du kannst entweder einen Kredit für deine Bildung aufnehmen oder gleich einen Job anfangen. 

Was mich immer wieder an diesem Spiel fasziniert, ist, dass man oft gar nicht allzu lange überlegt, welchen Weg man gleich am Anfang des Lebens einschlagen möchte. Man wählt einfach eine Option aus, da man es einfach ausprobieren kann, ohne wirkliche Konsequenzen davontragen zu müssen. Das Einzige, was dir wirklich passieren kann, ist, dass du verlierst. Aber es ist ja immerhin nur ein Spiel und hierbei leben wir viel öfter nach dem Motto „No risk, no fun“. Während des Spieles sind die meisten von uns oft absolut locker und vom eigenen Vorhaben überzeugt. Was mich aber am allermeisten an diesem Spiel fasziniert, ist die gewisse Vogelperspektive, die man auf seine Spielfigur hat. Ich bin auf diesen Überblick auf das Leben im Spiel im realen Leben sehr neidisch. Denn in Realität gelingt es einem nicht immer, den nötigen Abstand zu Geschehnissen zu haben. 

Während des Spiels musst du dann verschiedene Ziele erreichen, um im Rennen zu bleiben. Nun stell dir einmal vor, wir befinden uns im Spiel. Und du könntest ein Spielbrett für genau dieses Spiel kreieren. Dein persönliches Spiel des Lebens quasi. Stell dir nun sieben Ziele vor, die deine Spielfigur erreichen muss, um ans Ende zu kommen. Was sind deine sieben Ziele für dein Spiel des Lebens?

In der folgenden Übung möchte ich von dir, dass du dir sieben Etappen überlegst, die du in dein Spiel-des-Lebens-Spielbrett integrieren möchtest. Was müssen deine Spielfiguren während des Spiels erreichen, um ans große Ziel zu gelangen? Müssen sie ein schickes Auto fahren? Haben sie die Wahl zwischen einer Wohnung und einem Haus? Wie sieht es mit Kindern und Familie aus? Was ist mit dem Beruf? Und welche Ziele muss deine Spielfigur noch erreichen? Du kannst auch Persönlichkeitsmerkmale oder Werte integrieren. Nimm dir ausreichend Zeit, um dir über die Etappen auf deinem Spielbrett Gedanken zu machen. Schreibe diese Etappen in der Spielreihenfolge auf.

Was du aus dieser Übung erkennen kannst, sind die Ziele, die deine Spielfigur in deinem Spiel des Lebens erreichen soll. Wie wichtig sind dir diese Ziele in deinem realen Leben? Sieh dich nun einmal kurz als Spielfigur in deinem eigenen Leben. Spiele dein eigenes Spiel des Lebens. Die formulierten Zwischenziele für deine Spielfigur kannst du stellvertretend für dein reales Leben betrachten. Während du vielleicht bereits einige Etappen schon erreicht hast, was sind die Punkte, die noch nicht eingetreten sind? Wie kannst du diese erreichen? Welche Spielkarten benötigst du dafür? Versuche die Vogelperspektive aus dem Spiel in dein reales Leben zu übertragen. Was wäre, wenn dein Leben ein Spiel wäre? Wie würdest du es spielen? Was wäre deine Taktik, um zu gewinnen? 

Übung 4: Wenn du der einzige Mensch auf dieser Welt wärst

Für diese Übung brauchst du ein wenig Zeit und Muße. Denn diese Übung ist wirklich nicht ganz einfach. Stell dir bitte vor, dass du der einzige Mensch auf dieser Welt bist. Nur du existierst auf dem ganzen Planeten. Folglich gibt es auch kein Geld, keine Freunde und keine Attraktionen. Wirklich nur du bist auf dieser Welt. In dieser Übung möchte ich, dass du dir darüber Gedanken machst, was du tun würdest, wenn es niemand anderen gäbe.

Was tust du? Wie beschäftigst du dich? Wie verbringst du deine Tage? Wie schenkst du dir Freude? Wie belohnst du dich? Woher bekommst du deine Aufmerksamkeit? Gibt es dann noch ein Wochenende? Schreibe mindestens fünf verschiedene Aktivitäten auf, die du ausführen würdest. Überlege dir Szenarien, in welchen nur du die Hauptrolle übernimmst. Wird es dir langweilig? 

Vielleicht fragst du dich jetzt, was das mit der Suche nach deinem Sinn des Lebens zu tun hat. Wie du bereits weißt, wird dein Sinn des Lebens da lauern, wo du am meisten Freude empfindest. Du findest deine Erfüllung dort, wo du dich glücklich fühlst. 

Ich kann dir sagen, wenn ich zum Beispiel diese Frage beantworten müsste, dann würde ich auf die Liste schreiben, dass ich viel Sport machen würde und gesund essen würde. Ich würde versuchen, auf hohe Berge zu steigen, oder andere Naturspektakel erkunden. Ich würde mich auf Abenteuer einlassen und dazwischen meine Zeit mit Lesen, Malen und Schreiben verbringen. Ich würde versuchen, mir ein Nest zu bauen, in dem es gemütlich ist. 

Wenn du deine Liste fertig hast, dann habe ich eine andere Frage an dich. Warum machst du die Sachen, die du soeben auf die Liste geschrieben hast, nicht auch dann, wenn es andere Menschen auf der Welt gibt. Warum halten dich andere Menschen auf, die Dinge zu tun, die du jetzt auf die Liste geschrieben hast? Frage dich, wie und warum dich andere Menschen von Sachen abhalten könnten. Ich möchte, dass du dich fragst, wie du deine Punkte von der Liste ausführen kannst, ohne dass dich andere Menschen stören könnten. Wenn du deinem Sinn des Lebens folgen willst, dann dürfen dich andere Menschen nicht davon abhalten, Dinge zu tun, die du gerne tun willst. 

Im Leben wird es immer gesellschaftliche Grenzen geben, die dir verbieten weiterzugehen. Es werden dich oft die Klammern deines sozialen Umfeldes daran hindern, komplett frei zu sein. Diese Freiheit kannst du lediglich in deinem Inneren erhalten. In deinem Kern, dort, wo deine Veränderung anfangen wird. Löse dich also bitte von den Gedanken, dass du irgendwann die Sachen machen kannst, die du dort auf der Liste stehen hast. Du wirst immer ungebetene Zuschauer haben. Befreie dich von diesen Gedanken und folge deinem Ziel.