Organisationsmanagement: Wandel im Unternehmen mit gestalten

Erfahre hier, was Du in 2022 zum Thema Organisationsmanagement wissen musst.

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Organisationsmanagement

Management und der Aufbau skalierbarer Strukturen sind das A und O für Unternehmen. Mithilfe von gezielt gestaltetem Organisationsmanagement können Aufgaben effektiv und effizient verteilt, Abläufe strukturiert und der Aufbau des Unternehmens vorangetrieben werden. Das Management der Organisation ist oft im Human Resource Department angesiedelt. Zumindest arbeiten beide Bereiche eng zusammen, wenn es beispielsweise um die Entwicklung- und Pflege von Stellenausschreibungen oder Organigrammen geht. Dennoch betrifft die Thematik nahezu jedes Department im Unternehmen, sei es direkt oder indirekt.

Sehen wir das Thema Organisationsmanagement nicht als theoretisches Konstrukt, sondern machen wir es praktisch erlebbar! Generell gilt je größer die Organisation, desto notwendiger wird ein gezieltes Management. Ein Selbstständiger mit einem kleinen Team kann jedoch ebenso von dem Wissen profitieren, wie er sein Start-Up organisieren kann. Ebenso muss mit „Organisation“ nicht immer ein betriebswirtschaftliches Unternehmen gemeint sein, auch ein gemeinnütziger Verein benötigt Management. 

Letztendlich schaffen wir es nur mit der Hilfe des Managements und gezielten Strukturen, eine Organisation (welcher Art auch immer) zum wachsen zu bringen. In diesem Artikel erfährst Du deshalb alles, was Du zum Thema wissen musst. Angefangen von der Frage, wie Du selbst Organisationsmanager:in werden kannst, welche Aufgabenbereiche es gibt und was „agiles Organisationsmanagement“ bedeutet. Starten wir jedoch mit einer greifbaren Definition zum warmwerden.

Was versteht man unter Organisationsmanagement?

Ein Organisationsmanager oder ein Team übernimmt alle Aufgaben, die zur systemischen Gestaltung und kontinuierlichen Weiterentwicklung einer Organisation erforderlich sind. Mit „systemisch“ ist gemeint, dass Abläufe standardisiert werden. Sprich eine Aufgabe kann losgelöst von einer Einzelperson erledigt werden. Unter die übergreifende Definition fallen mehrere Teilbereiche:

  1. Strategie: Das Begleiten von Strategieprozessen, beispielsweise kann das Organisationsmanagement miteinbezogen werden, um ein strategisches Leitmotto/Ziel zu definieren. Dafür benötigt es Daten (z.B. im Bereich Human Resource) und Angaben über bisherige Strukturen.
  2. Prozesse: Um die Ziele der Organisation bestmöglich erfüllen zu können, steuert das Organisationsmanagement die Schnittstellen im Unternehmen. Beispiel: Ein Unternehmen möchte den jährlichen Umsatz um 5% erhöhen. Das Management-Team entwickelt dann beispielsweise neue Vertriebswege oder schafft einen direkten, kommunikativen Kanal zwischen Marketing, Produktentwicklung und Sales.
  3. Ressourcen: Gleichzeitig kümmert sich die Abteilung um die Erfassung von Ressourcen, insbesondere Human Resources. Hier wird erfasst, welche Stellen benötigt werden. 
  4. Strukturen: Wie oben angedeutet meinen systemische Strukturen die Verallgemeinerbarkeit von Aufgaben. Das Organisationsmanagement stellt sich die Frage, wie Aufgaben möglichst schnell und standardisiert übertragen werden können. Natürlich benötigt es trotzdem noch Fachwissen und Expertise der Mitarbeitenden.

Was macht ein Organisationsmanager?

Als Organisationsmanager:in kümmerst Du Dich (ähnlich wie als Projektmanager) also um übergreifende Strukturen. Du arbeitest nicht als Spezialist, sondern als Generalist. Es ist deine Aufgabe, das Unternehmen oder die Organisation als Ganzes zu sehen und mit den verschiedenen Abteilungen und Schnittstellen Kontakt zu haben. Du sprichst mit der Unternehmensleitung ebenso wie mit der Personalabteilung und der (internen) Unternehmenskommunikation. 

Weiterhin planst Du aktiv mit, wie sich das Unternehmen entwickeln soll. Du analysierst Prozesse, Arbeitsabläufe sowie den Status Quo und deckst Mängel auf. Wenn Dir Management Spaß macht und Du ein Organisationstalent bist, könnte der Job perfekt für Dich sein!

Organisationsmanagement Studium

Generell führen bekanntlich viele Wege nach Rom. Es gibt Studiengänge, die direkt die Begriffe „Organisation und Management“ und Namen tragen. Es ist jedoch genauso möglich, zunächst ein generelles BWL Studium zu absolvieren und sich entweder im Master zu spezialisieren oder bereits während des Bachelors. Innerhalb des Fachbereichs der Betriebswirtschaftslehre kannst Du Dich oft in vier Teilbereichen spezialisieren: Finance, Marketing, Sales oder Human Ressource. Am ehesten macht es Sinn, den letzten Bereich zu wählen, wenn Du Organisationsmanager:in werden möchtest.

Wenn Du Wirtschaftspsychologie studiert hast oder diesen Weg wählen möchtest, ist das ebenfalls möglich. Generell gesagt benötigst Du nur einen Hintergrund in dem Bereich Wirtschaft. 

Falls Du etwas anderes studiert hast, beispielsweise eine Geisteswissenschaft oder Kommunikationswissenschaft, ist ebenfalls alles offen. Lass Dich nicht von deinem Ziel abbringen. In diesem Fall kannst Du dich erstmal auf eine andere Stelle (z.B. in der internen Kommunikation) bewerben, nach etwas Erfahrung zu HR wechseln und dann über den praktischen Weg und Berufserfahrung an deinen Traumjob gelangen. Wenn Du den Wunsch verspürst, frage bei deinem Arbeitgeber aktiv nach, was für Qualifikationen erwartet werden und wie Du auf deinem Weg gefördert werden kannst. 

Organisationsmanagement Weiterbildung

Ein Weg, um Wissen aufzubauen, führt über Weiterbildungen. Diese kannst Du ganz bequem auch online absovieren. Titel der Weiterbildungen lauten beispielsweise Organisationsmanagement in SAP oder agiles Projektmanagement als Online-Seminar.

Organisationsmanagement SAP 

SAP ist einer der größten und renommiertesten Softwarehersteller für betriebswirtschaftliche Programme, welche in sehr vielen Unternehmen zur Tagesordnung gehören. SAP Programme kommen auch im Bereich Personal- und Organisationsplanung zum Einsatz. Eine gezielte Weiterbildung in SAP kann deshalb einen Wettbewerbsvorteil verschaffen.

Agiles Organisationsmanagement

Erinnerst Du Dich noch an unseren Artikel zum Thema „agiles Projektmanagement?“ Der Wandel von „statischen Strukturen“ zu „agilen Organisationen“ ist noch verhältnismäßig frisch. Eine gezielte Weiterbildung in diesem Zukunftsfeld könnte ein weiterer Schlüssel zu deinem Job als Organisationsmanger:in sein. 

Zunächst ist vielleicht die Frage zu klären, was der Begriff überhaupt bedeutet. 

Agiles Organisationsmanagement ist ein Führungsprinzip. In der Praxis versteht man unter Agilität Anpassungsfähigkeit, höhere Geschwindigkeit und Flexibilität. Dahinter steckt ein Mindset, die Arbeit für Kunden und Mitarbeitenden gleichzeitig zu optimieren und bestmöglich zu gestalten.

Dementsprechend kann man unter einem agilen Unternehmen eine Organisation verstehen, die in der Lage und Willens ist möglichst schnell auf neue Marktanforderungen zu reagieren. Im Zentrum von agilem Management steht der Kunden und der Mitarbeiter. Auf Seiten des Kunden bedeutet es, schnell auf Feedback und Wünsche zu reagieren, beispielsweise durch zusätzliche Feedbackschleifen oder kompetenzbasierte Projektteams. 

Agiles Arbeiten im Unternehmen selbst bedeutet, dass den Mitarbeitenden ein Höchstmaß an Flexibilität geboten wird. Hier fallen die Stichworte Hybrid Work, flexible Arbeitszeiten und Vertrauensarbeit. Spätestens seit der Pandemie und der Home Office Regelung fordern Mitarbeitende all diese Faktoren auch aktiv ein. Organisationen sind im Zugzwang, um Nachwuchstalente nicht an die Konkurrenz zu verlieren. 

Angesichts der allgemeinen Änderungen auf dem Arbeitsmarkt ist agiles Organisationsmanagement die Zukunft. Sich schnellstmöglich dementsprechend zu positionieren kann aus unserer Sicht sehr von Vorteil sein.  

Agile Methoden und Tools im Bereich Organisationsmanagement

Was wird nun in der Organisations konkret umgesetzt, um die Arbeitsweise agiler zu gestalten? Hierfür gibt es einige Methoden, die gerade im Bereich Human Resource Anwendung finden. 

Ein Beispiel hierfür wäre die agile Organisations- und Personalentwicklung: 

In fester Bestandteil hierfür sind Mentoringprogramme oder Coachings. Beides zielt darauf ab, die Mitarbeitenden zum selbstständigen Lernen zu befähigen. Ebenfalls darunter fallen Lernplattformen, die selbstständig vom Team durchgearbeitet werden können. Im Bereich Personalbeschaffung kann ein agiles Mindset in Form von Stellenausschreibungen und Bewerbungsgesprächen umgesetzt werden. So ist es nicht unüblich, dass beides mittlerweile sehr stark an den Bewerbenden ausgerichtet ist. Auf der Stellenausschreibung werden Vorteile aufgezeigt und das Bewerbungsgespräch ist längst mehr ein gegenseitiger Abgleich von Interessen und Sympathie. 

Ein weiteres Beispiel ist die Erarbeitung von Leitlinien und Strukturen in gemischten Teams verschiedener Level

Agiles Organisationsmanagement bedeutet, Kompetenzen aller Level miteinzubeziehen. So ist es nicht unüblich, dass ein Junior zusammen mit Senior Managern oder Midlevel Managern arbeitet, um Strukturen oder Leitlinien zu entwerfen. Agiles Organisationsmanagement versteht, dass es interdisziplinäre Kompetenzen und Vertreter jedes Levels braucht, um die Organisation bestmöglich im Sinne aller weiterzuentwicklen. Am Ende des Tages besteht jedes (betriebswirtschaftliche) Unternehmen aus uns Menschen. 

Organisationsmanager:in Gehalt

Hierzu lassen sich keine pauschale Aussage treffen, da das Gehalt je nach Organisation, geographischer Lage und Erfahrungswert variiert. Ein Durchschnittswert liegt bei circa 50.000€ brutto pro Jahr. Darauf lässt sich aufbauen, sodass mit der Zeit und Berufserfahrung das Gehalt sicherlich noch steigt. 

Fazit: Lohnt sich ein Job als Organisationsmanger:in? 

Wir können diese Frage mit einem klaren „Ja!“ beantworten, sofern Du für dich spürst, dass Dir dieser Job liegen könnte. Als Organisationsmanager:in kommt dir die aktive Rolle zu, (d)ein Unternehmen aktiv nach vorne zu bringen und Wandel mitzugestalten. Dabei sitzt Du immer an der Quelle und bekommst das Wichtigste aus den anderen Abteilungen immer mit. Du trägst außerdem mit dafür Sorge, dass agile Arbeitsmethoden vorangetrieben werden und deine Kolleg:innen das bestmögliche Arbeitsumfeld erhalten, was möglich ist. Wenn Du zukunftsorientiert bist, dich proaktiv einbringen und Änderung für Dich und andere bewirken willst, kannst Du Dich in diesem Berufsfeld sehr gut ausleben. Egal welche Art von Organisation – es braucht immer Talente, um Wandel zu gestalten.