FUCK UP – Lernen von Versagern

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aus Fehlern lernen
aus Fehlern lernen
Vertuschen, verschweigen oder lächeln und sagen: Stimmt, ich habe einen Fehler gemacht. Wie du auf Fehler reagierst, sagt viel darüber aus, welche Erfolgschancen du dir gönnst. Ob du vor lauter Angst, einen Fehler zu machen, die Füße stillhältst. Oder ob du mutig voranschreitest, weil du weißt: aus Fehlern lernen ist keine Schande. Sondern die einzig vernünftige Art, damit umzugehen.

Aus Fehlern lernen: Warum haben wir solche Angst davor?

Tu dies nicht, tu das nicht, lass das lieber. Übernimm dich nicht. Schuster, bleib bei deinem Leisten. Im Alltag begegnen sie uns immer dann, wenn wir eine Veränderung anstreben: All die negativen Annahmen darüber, was passieren könnte, wenn wir uns mal ein Stück zu weit vorwagen.

Unterlaufen uns dann tatsächlich Fehler, folgen die entsprechenden Rückmeldungen: Habe ich dir doch gleich gesagt. Hättest du mal auf mich gehört. Selbst schuld. Wen wundert es da, dass Fehler in unserer Kultur zumeist mit Scham, Schuld oder Angst verbunden sind? Fehler werden nicht als notwendige Erfahrungen bewertet, als Chance, unser Wissen und Können zu korrigieren oder zu erweitern. Sondern als persönliches Eingeständnis einer Unfähigkeit. Die Resultate sind Angst und Stillstand.

Aus Fehlern lernen, um in Bewegung zu kommen

Fehler machst du, wenn du etwas tust, was du noch nicht perfekt kannst. Klingt banal. Aber was heißt das eigentlich? Du hast den Mut, etwas Neues auszuprobieren. Du willst vorankommen. Du willst dich verbessern, dich tiefer mit einer Sache beschäftigen, du willst dich steigern, deine Grenzen erweitern. Wie sollte das möglich sein, wenn du keine Fehler machen darfst?

Wer Fehlern ängstlich aus dem Weg gehen will, muss den Stillstand leben. Wenn jeder Schritt in den Abgrund führen könnte, bleibst du am besten stehen. Dumm nur, wenn dir dann an genau dieser Stelle der Himmel auf den Kopf fällt.

Keine Innovationen ohne vorangehende Fehler

Ob du stehst oder gehst: Fehler können dir immer passieren. Entscheidend ist es daher, Fehler nicht vermeiden zu wollen, sondern den richtigen Umgang mit Fehlern zu trainieren. Aus Fehlern lernen heißt: umsichtig handeln und dennoch wagemutig bleiben. Fehler als Erkenntnisquelle nutzen, aus der echte Innovationen hervorgehen. Viele wichtige Entdeckungen sind das Ergebnis von Fehlern, das gilt fürs Teflon ebenso wie fürs Penicillin. Statt Fehler zu ignorieren, nimm sie zur Kenntnis und analysiere sie: Was kannst du noch verbessern? Welche Ursache ist für den Fehler verantwortlich? Wie und was kannst du aus Fehlern lernen?

Mit Fehlerakzeptanz lebt es sich entspannter

Von Vorteil ist es dabei, wenn du dich ernst nimmst, aber nicht als Nabel der Welt betrachtest. Viele Menschen entwickeln enorme Fehlerangst, weil sie die Reaktionen anderer fürchten. Untersuchungen zum sogenannten Spotlight-Effekt zeigen aber, dass wir die Aufmerksamkeit, die einem Fehler oder Missgeschick zukommt, oft überschätzen.

Gleiches gilt für die übertriebene Sorge, dass Fehler zu einem Verlust an Sympathie führen. Gerade wenn du ein Macher, ein Lenker, ein Mensch mit großem Selbstbewusstsein bist, schadet es nicht, wenn dir ab und zu mal ein Fehler unterläuft. Das zeigen Untersuchungen zum sogenannten Schönheits-Effekt ebenso wie zum Pratfall-Effekt.

😍😚😄 GENIALER FAKE

Aus Fehlern lernen beginnt mit dem Eingeständnis von Fehlern

Im beruflichen Alltag versuchen viele Menschen stattdessen, Fehler zu vertuschen. Denn leider hat es sich noch nicht in allen Chefetagen herumgesprochen, dass Fehler die Chance zur Selbstkorrektur bieten. Typisch ist es dann beispielsweise, dass man einen Sündenbock anstelle der Ursache sucht.

Dabei wäre es in den meisten Situationen viel einfacher, gemeinsam an einer Lösung zu arbeiten. Statt: „Ich habe Ihr Autor nur gerammt, weil Sie so dämlich geparkt haben“, könntest du auch sagen: „Stimmt, da war ich wohl einen Moment unaufmerksam.“ Statt den Materialfehler, den ein Kunde reklamiert, zurückzuweisen, könntest du ihn zum Anlass nehmen, die Produktionskette zu optimieren. Es ist nichts Schlimmes daran, zuzugeben, dass man einen Fehler gemacht hat. Noch besser ist es, wenn du irgendwann sagen kannst: Ich habe einen Fehler gemacht. Und ich weiß jetzt auch, warum. Heureka! Denn nur auf diese Weise kommst du im Leben voran. Und übrigens auch in der Liebe.

Aus Fehlern lernen durch eine neue Fehlerkultur

Übertriebene Angst und ein Feedback, das Fehler nur benennt, um Menschen bloßzustellen, zerstört jede Kreativität und Leistungsbereitschaft. Oder führt zu einer „Generation Null Fehler„, die letztlich an ihrer vermeintlichen Fehlerlosigkeit zerbricht. Demgegenüber sind die „Fuck-up-Nights„, in denen Gründer von ihren Fehlern berichten, bereits Teil einer positiven Fehlerkultur. Schließlich ist gerade der aktuellen Gründerszene bewusst: Ohne den Mut, Fehler zu machen, kannst du nichts erreichen oder bewegen. Du musst sie nur nicht alle selbst machen. Du kannst auch aus Fehlern lernen, die andere gemacht haben, wenn du sie dafür nicht verhöhnst, sondern ihnen zuhörst.

Gönn dir was. Auch deine Fehler!

Aus Fehlern lernen heißt, sich alle Chancen auf persönliches und berufliches Wachstum zu gönnen. Wobei „Wachstum“ nicht zwangsläufig „Expansion“ bedeutet. Vielleicht stellst du irgendwann fest, dass es dir nicht liegt, Unternehmer zu sein oder das nächste Adventure-Event zu buchen. Dann ist das auch okay. Denn die Absicht „null Fehler“ zu machen, kann auch dazu führen, dass du dir Ziele steckst, die zu den ehrgeizigen Plänen deiner Eltern passen, nicht aber zu deinen eigenen Wünschen und Vorstellungen.

Wenn es aber tatsächlich nur die Angst vor Fehlern ist, die dich zurückhält, wenn all die Warnungen, die Komfortzone besser niemals zu verlassen, dazu geführt haben, dass du dich bei jeder Herausforderung fragst: Kann ich das überhaupt? Dann mach dir bitte eines klar. Du wirst es nur herausfinden, wenn du das Wagnis eingehst. Und wenn du bereit bist, das dritte Axiom auf dem Weg zum Erfolg als Chance für dich zu akzeptieren, um aus Fehlern lernen zu können.

Und wenn du darauf jetzt richtig Bock hast, dann nutze einfach die Möglichkeiten, die dich dir biete, den Wandel zu wagen, beispielsweise durch