Der Weg zum TOPSPEAKER

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Motivationtipps
Motivationtipps

Du willst dich bei deinen Vorträgen verbessern? Du willst in Präsentationen überzeugen und deine Botschaften klar platzieren? Du willst vielleicht sogar selber Speaker werden? Dann solltest du was zu sagen haben! Das mag trivial klingen, doch leider kann das nicht oft genug gesagt werden, denn es gibt viele sogenannte Keynote Speaker, die viel reden, ohne dass sie etwas sagen oder gar zu sagen hätten. Wenn du ein guter Redner werden willst, fokussiere dich zunächst auf das, was du sagen willst. Welche Botschaften hast du mitzuteilen? Auf welche Erfahrungen berufst du dich? Welches Vorwissen hat dein Publikum? Wo könntest du an dieses Wissen anknüpfen? Welche Ziele verfolgst du mit der Tätigkeit als Speaker?

1. Checke deine Voraussetzungen

Bevor du dich methodisch deinem großen Ziel näherst, checke als erstes deine Voraussetzungen. Erst wenn du weißt, wo du stehst, weißt du, wie du deinem Ziel näherkommen kannst. Also: Wo genau stehst du gerade? Hast du schon Vorträge gehalten? Wie war das Feedback aus dem Publikum? In welchen Themen kennst du dich besonders gut aus? Mit welchen Themen bist du emotional verbunden? Last not least: Warum möchtest du überhaupt Speaker werden? Viele Menschen fühlen sich von den Lautsprechern der Szene angesprochen und glauben, schnell das große Geld machen zu können, wenn sie als Speaker tätig werden. Abgesehen davon, dass dies eine völlig ungünstige Motivation ist, muss der Zahn auch gezogen werden, weil es das schnelle Geld vermutlich nur im Lotto gibt. Als Keynote Speaker musst du langfristig denken und kurz- bis mittelfristig erste Erfolge einfahren.

2. Was ist deine Motivation Speaker zu werden?

Nachdem du dich mit den Voraussetzungen befasst hast und weiterhin Speaker werden möchtest, ist es an der Zeit, weitere Konkretisierungen vorzunehmen. Du kannst hierfür unterschiedliche Motivationstests machen, die aus der Psychologie stammen und teilweise im Internet frei zugänglich sind. Empfehlenswert ist das Reiss Motivation Profile, in welchem von 16 Lebensmotiven ausgegangen wird. Das Modell ist fester Bestandteil im Repertoire zahlreicher Berater, Coaches und Trainer. Der Vorteil des Reiss Motivation Profile liegt in seiner Einfachheit und Universalität.

3. Sieh dir verschiedene Speaker an – und vor allem das Publikum

Du hast die passende Motivation und kannst sie auch benennen? Glückwunsch! Dann ist nun der nächste Schritt dran. Sieh dir Speaker an und lass deren Auftritte auf dich wirken. Analysiere nicht zu viel, sondern sieh und höre den Keynote Speaker so, als würdest du im Publikum sitzen und einfach nur neugierig sein auf das, was dir der Redner mitteilen wird. Gucke dir verschiedene Speaker an; natürlich bieten hier Videoplattformen im Internet einen wichtigen Zugang, doch du solltest auch einmal live dabei sein, um auch die Atmosphäre solch einer Veranstaltung wahrnehmen zu können. Richte deinen Fokus zudem auf das Publikum und beobachte, wie dieses agiert bzw. reagiert. Schafft es der Speaker, eine lebendige Beziehung zwischen sich und seinen Zuhörerinnen und Zuhörern herzustellen? Was fühlt das Publikum? Welches Feedback gibt es? Wo verliert der Speaker vielleicht den Kontakt zum Publikum? Du findest zahlreiche Keynote Speaker auf Youtube oder auf den Webauftritten der Redner selbst.

4. Lerne das Handwerkzeug der Speaker

Jetzt wird es schon etwas theoretischer, doch keine gute Praxis kommt ohne Theorie aus! Deshalb: Befasse dich mit sämtlichen Themen, die dich als Speaker direkt oder indirekt berühren. Hier hast du einige Vorschläge: – Kommunikationstheorien – Kommunikationspsychologie – Motivationspsychologie – Rhetorik – Storytelling – Präsentationsformen – Körpersprache – Unternehmensberatung – Fachthemen zu deinen Vortragsthemen – Gruppenpsychologie – Zuhörerpsychologie – Publikumsforschung – Marketing (insbesondere Marketingpsychologie) Wenn du dich mit diesen Themen befasst, wirst du schnell merken, dass noch weitere hinzukommen können. Wichtig: Du musst nicht alles auf den Prüfstand stellen. Vielmehr solltest du ein Gespür für die Beschreibungen und Erklärungen bekommen, damit du deine Praxis verstehen kannst. Als Einführung eignet sich das Online-Lexikon Wikipedia, weil dort unter den entsprechenden Schlagwörtern nicht nur viele nützliche Informationen gebündelt sind, sondern weil du dort auch Hinweise auf weiterführende Literatur erhältst. Wikipedia ist eine Plattform, auf der jeder Mensch mit einem Internetzugang Veränderungen vornehmen kann. Deshalb ist das Lexikon hier als ein erster Zugang zu verstehen, keinesfalls als Fachliteratur und schon gar nicht als Praxis-Leitfaden. Kombiniere bei deiner Recherche Literatur, die dir die Theorie näherbringt, mit Literatur, in der es um die Praxis als Speaker geht. Beachte einen Fallstrick: Es gibt gute Angebote im Internet, die es dir möglich machen, innerhalb kurzer Zeit die Grundlagen der Keynote Speaker zu erlernen. Aber diese Angebote sind auch immer nur so gut wie jene, die sie nutzen. Natürlich kann man innerhalb weniger Wochen schon sehr viel lernen, gerade was die Praxis betrifft, doch setze dich mit so vielen Methoden wie möglich auseinander, die dir helfen, richtig gut zu reden. Die etablierten Speaker und auch die Mentoren haben ein bestimmtes Repertoire an Methoden. Diese sollten auf jeden Fall dein Ausgangspunkt sein. Nun kann es aber sein, dass einige dieser Methoden nicht ganz zu dir passen. Deshalb suche weiter und beschäftige dich mit den zugrundeliegenden Theorien der Methoden.

5. Bereite deinen ersten Vortrag vor

Du hast schon einmal kleinere Vorträge gehalten? Gut! Du weißt also, wie es ist, vor Menschen zu sprechen. Noch keinen Vortrag gehabt? Auch gut, dann hast du jetzt die Chance, deinen ersten Vortrag als Speaker gründlich vorzubereiten. Du kennst inzwischen einige Methoden der Redner, hast dich eingelesen in die Themen der Kommunikation und Rhetorik, und du hast schon einmal nach den Größen der Speaker-Szene gegoogelt. Du weißt ganz genau, wie dein Publikum reagieren sollte und du hast das Feuer der Sehnsucht in dir, die Leute so zu elektrisieren, wie es die Lautsprecher der Szene tun. Dann los! Worauf wartest du? Bereite deinen ersten Auftritt vor! Wie du an deinen ersten Vortrag gelangst, ist nicht allzu wichtig. Du kannst systematisch in den Zielgruppen angefragt haben oder du wurdest von jemanden angesprochen, ob du nicht einmal vor mehreren Menschen über Themen reden möchtest, in denen du dich sehr gut auskennst und die auch das Publikum interessiert. Natürlich gibt es zur Vorbereitung deiner Reden auch wieder unzählige Methoden, die du nutzen kannst. Diese gründen sich alle auf einem wesentlichen Prinzip, und das ist das Prinzip der Systematik und Unterhaltung. Du musst deine Inhalte in eine logische Reihenfolge bringen und bei der Planung darauf achten, dass du keinen Frontalunterricht machst, wie es in Schulen des 19. Jahrhunderts üblich war. Du musst Spannung erzeugen und mit dieser spielen, das Publikum einbeziehen, gezielt Pausen setzen etc. All das ist in der Vorbereitung zu berücksichtigen. Der erste Schritt in der Vorbereitung ist denkbar einfach: Finde ein passendes Thema. Grenze das Thema scharf ein, so dass alle Zuhörerinnen und Zuhörer wissen, worum es geht.

Beispiel für einen schlechten Thementitel: Angst vorm Reden und wie du es schaffst, es zu besiegen. 

Was ist an diesem Vortragstitel ungünstig? Zum einen wird nicht gesagt, was mit „Reden“ gemeint ist. Geht es um das Reden vor Publikum, das Reden am Telefon oder das Reden im Meeting? Weiterhin ist zu bemängeln, dass die Grammatik nicht stimmt: Das zweite „es“ ist falsch. Korrekt muss es heißen: „(…) und wie du es schaffst, sie zu besiegen.“ Damit wären wir schon bei dem nächsten Punkt: „besiegen“. Kann man Angst tatsächlich besiegen oder ist es nicht eher ein individueller Entwicklungsprozess, der letztlich darin mündet, dass man Situationen anders bewertet? Ebenso ist „Angst“ kein allzu klug gewähltes Wort. „Angst“ ist ein Signalwort, aber jeder Mensch versteht darunter etwas anderes – und last not least: Wer diesen Begriff nutzt, um ein Publikum anzusprechen, der wirft diesem indirekt vor, dass es Angst vor etwas hätte. Damit suggeriert der Redner dem Publikum auf zwei Ebenen ungute Gefühle:

1. Auf der visuellen und emotionalen Ebene: Angst wird mit konkreten Bildern und Emotionen verbunden, die ihrer Natur nach negativ sind. 2. Auf der Ebene der Selbst- und Fremdbilder: Wenn sich Menschen zusammentreffen unter dem Motto „Angst“, dann ist das für jeden Einzelnen ein Eingeständnis, dass er Angst hätte. Das kann zu unguten Gefühlen führen, weil man sich gewissermaßen entblößt. Deshalb ist es besser, positive Formulierungen zu verwenden und ein Thema so konkret wie möglich zu benennen. Beispiel für einen guten Thementitel: Reden vor Publikum – Wie du mit der richtigen Rhetorik deine Zuhörerinnen und Zuhörer gewinnst

Im nächsten Schritt solltest du dir überlegen, welche Inhalte du mitteilen möchtest. Zu den Inhalten gehören u. a.: 

– Theorien – Praxiserfahrungen von dir oder anderen Experten – Fallbeispiele – humoristische Einlagen Diese Inhalte musst du gliedern, damit dein Publikum dir folgen kann. Bei schriftlichen Texten spricht man vom Lesefluss und der Leserführung. Das gilt auch für gesprochene Texte: Du bist der Experte und nimmst dein Publikum an der Hand, um es von Thema zu Thema zu führen. Stell dir das Ganze so vor, als wärst du ein Fremdenführer und würdest mit einer Gruppe Touristen eine Wanderung machen. Du könntest die Gruppe willkürlich von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten führen und die Gruppe kann durchaus staunen, aber viel wird sie nicht in Erinnerung behalten. Deshalb könntest bzw. solltest du die Gruppe so führen, dass eine Ge-schichte entsteht, die sie unmittelbar erfahren kann anhand der Sehenswürdigkeiten, die du ihr präsentierst. Didaktisch ist es klug, wenn du deine Zuhörerinnen und Zuhörer bei deren Vorwis-sen abholst. Das sind Themen, die die meisten im Publikum kennen, mit denen sie Erfahrungen haben oder mit denen sie sich sogar identifizieren. Das soll keinesfalls eine lange Abhandlung sein. Eine kurze Geschichte aus dem real life reicht oft, um die volle Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen. Viele Speaker machen den Fehler, dass sie sofort in ein Thema hineinstürzen, ohne das Vorwissen der Zuhörerinnen und Zuhörer zu berücksichtigen. Das Problem ist, dass das Publikum sich dann erstmal alleine orientieren muss, um dem Speaker folgen zu können.

Bis zu dieser Stelle sind also drei Fragen für dich zielführend: 

– Über welches Thema möchtest du sprechen und wie willst du das Thema als Titel benennen? – Welche Inhalte möchtest du präsentieren und in welcher Reihenfolge (Begründe dir selbst die Reihenfolge, um dir deiner eigenen Logik sicher zu sein.)? – Welches Vorwissen hat das Publikum und wo gibt es Anknüpfungspunkte für dein Thema? In der Vorbereitung solltest du vor einem Spiegel deinen Vortrag üben. Wenn du eine Kamera hast, filme dich und checke deine Körpersprache. Bereite zudem eine Präsentation vor. Hierfür gibt es spezielle Programme, aber auch Standard-Formen wie Microsoft Power Point sind probate Mittel. Versuche beim Üben so frei wie möglich zu sein. Lerne bloß keine ganzen Sätze auswendig, sondern halte dich an Stichpunkte und bilde die Sätze um diese herum spontan. Das ist viel lockerer und für das Publikum angenehmer zu hören. Als Speaker brauchst du Routine. Je genauer du die Vorbereitung machst, desto routinierter wirst du.

6. Stell dich dem Feedback

Du hast deinen gut vorbereiteten Vortrag gehalten und erste Erfahrungen vor einem Publikum gesammelt? Herzlichen Glückwunsch! Nun weißt du, dass Vorbereitung eine Sache ist und die Umsetzung nochmal eine ganz andere. Kein Grund, sich auszuruhen! Wenn du dich jetzt noch gepusht fühlst von deinem Vortrag, ist es Zeit, für eine kleine Ernüchterung: Gönne dir Feedback, und dieses sollte so kritisch wie möglich sein. Niemand kann sich durch Lob verbessern, auch wenn sich dieses wunderbar anfühlt. Nimm Lob dankbar an, aber suche nach kritischen Meinungen. Du kannst mit einem Mentor für Speaker bzw. einem Trainer zusammenarbeiten, der dich während deiner Vorträge beobachtet und dir danach detailliertes Feedback gibt. Du kannst aber auch selber aktiv werden, indem du nach deinem Vortrag beispielsweise Fragebögen verteilst, die dein Publikum anonym beantworten kann. In diesen Fragebögen stellst du offene und geschlossene Fragen zu deinem Vortrag. Mit den Ergebnissen kannst du einen Soll-Ist-Abgleich vornehmen. Der wiederum gelingt dir nur, wenn du einen Maßstab für gute Speaker hast. Diesen kannst du von einem Trainer erhalten oder dir durch die Theorie erarbeiten. Zusätzlich zu den Fragebögen sind auch persönliche Gespräche hilfreich. Aber nochmal: Du brauchst Menschen, die tatsächlich kritisch würdigen können und nicht nur ob ihrer Freund-schaft zu dir nette Worte übrig haben. Fragen, mit denen du konstruktives Feedback erhalten kannst, sind z. B.: – Was hat dir an dem Vortrag besonders gefallen? Warum? – Was war weniger gut und was hat deiner Meinung nach gefehlt? – Welche Botschaften konntest du aus dem Vortrag mitnehmen? – Wie bewertest du das Rednerverhalten des Speakers? – War die Lautstärke angemessen? – Welche Themen wünschst du dir noch als Vorträge? – War die Präsentation gut strukturiert und einsehbar? – Hast du während des Vortrags Langeweile verspürt? – Was war dir zu dem Vortragsthema bereits bekannt? – Worauf sollte der Speaker in Zukunft achten? Das sind nur einige Leitfragen, um dich auf die richtige Spur zu bringen. Sicher fal-len dir viele weitere Fragen ein. Als Speaker solltest du kritikfähig sein. Das heißt: Kritik suchen, Kritik reflektieren und entsprechende Handlungskonsequenzen ziehen. Wie du mit Kritik umgehst, ist in der Karrierebibel kurz und bündig beschrieben.

7. Arbeite an den Details

Als Speaker musst du im Detail arbeiten. Das wird oft übersehen, wenn Menschen einen Redner sehen, denn sie sehen nur das fertige „Produkt“, den Vortrag und die Atmosphäre im Publikum. Es ist ein bisschen wie mit einem Zauberkünstler. Als Zuschauerin oder Zuschauer siehst du die verblüffenden Tricks, aber du weißt nichts von den Details, die überhaupt erst die Verblüffung ermöglichen. Ein Magier muss sich genau wie ein Speaker vorbereiten, alles muss exakt stimmen. Wenn etwas nicht stimmig ist, bemerkt es das Publikum – entweder direkt, weil es sieht, dass etwas nicht stimmt, oder indirekt, wenn sich Fragezeichen in den Gesichtern der Zu-hörerinnen und Zuhörer aufbauen, die nicht in Ausrufezeichen verwandelt werden. Deshalb: Widme dich den Details! Mit einem Trainer für Speaker ist es natürlich am einfachsten, an den Details zu feilen. Doch auch ohne einen Trainer hast du die Chance, die kleinen Rädchen im Getriebe zu schmieren. Doch Obacht: Es gibt keine pauschalen Details. Jeder Speaker ist genauso einzigartig wie die Themen und Vorträge selbst. Deshalb gibt es immer andere Details, die es zu beobachten oder zu verändern gilt. Die wichtigs-ten Fragen sind: – Passen verbale und nonverbale Aussagen zusammen? – Wie werden Spannungsbögen gebaut? – Sind Bilder, Schriftart und Schriftgröße deiner Präsentation angemessen für die Publikumsgröße? – Sprichst du laut und deutlich? – Beziehst du das Publikum aktiv ein? – Stimmt deine Zeitplanung? – Hast du Zeitpuffer für Fragen aus dem Publikum? – Nutzt du deine technischen Fähigkeiten optimal aus, um die Präsentation vorzu-bereiten? – Ist das Thema überhaupt aktuell? – Ist dein Spickzettel wirklich nur ein Spickzettel und kein komplettes Redeskript? – Bist du entspannt? – Wie gehst du mit Lampenfieber um? Die Arbeit am Detail mag etwas pingelig klingen, wenn du denkst, dass es die Hauptsache sei, einen strukturierten und klaren Vortrag zu halten. Doch sieh dir ruhig die Speaker an, die die Details ausblenden. Du spürst deren Unsicherheit, deren Starrheit, ihr Konzept um jeden Preis durchzuboxen, ohne auf das Publikum Rücksicht zu nehmen, und du merkst am Publikum, dass es ab einem bestimmten Punkt nur noch abwartet. Erinnert dann doch ein bisschen an deine Schulzeit, oder? Wann klingelt es endlich zur Pause? Doch nicht jede Lehrerin bzw. jeder Lehrer war so langweilig, dass du nur auf die Pause gewartet hast. Jeder kennt diesen Lehrertypus, der engagiert ist, begeisterungsfähig, der Feuer entzünden kann, der authentisch ist, der viel weiß, der es schafft, die Schülerinnen und Schüler zu inspirieren. Dieser Typus wirkt nicht sonderlich vorbereitet, weil er spontan agieren kann, aber das Gegenteil ist der Fall: Nur weil er die Details ergründet hat, kann er so guten Unterricht machen. Mit einem Speaker ist es genauso. Je mehr du auf die Details eingehst, desto besser kannst du spontan handeln, was Lebendigkeit ist. Du brauchst einen Plan, um von diesem abweichen zu können.

8. Finde deinen eigenen Stil

In den Details wird sich dein eigener Stil herausbilden können. An anderer Stelle nicht! Je aktiver du die Detailarbeit betreibst, desto authentischer wirst du, weil du dich immer mehr zu deinem wahren Kern vorarbeitest. Die etablierten Methoden der Speaker sind deine erste Annäherung. Je mehr Erfahrung du sammelst, desto freier wirst du und desto einmaliger werden deine Methoden. Das braucht aber Zeit. Die solltest du dir gönnen. Deshalb ist deine Stilveränderung nichts, was du auf Knopfdruck tun könntest. Je mehr du als Speaker auftrittst, desto routinierter und einmaliger wirst du.

9. Finde das passende Publikum

Du brauchst für deine Themen die passenden Zielgruppen. Es würde dir und deinen Zuhörerinnen und Zuhörern nicht viel nützen, wenn du über Network Marketing erzählst und das Publikum aus Verwaltungsbeamten besteht. Mit einem Trainer kannst du dich gemeinsam auf die Suche nach passenden Zielgruppen machen. Aber auch alleine kannst du schon eine gute Auswahl treffen. Überlege dir, mit welchen Menschen du bisher zusammengearbeitet hast, in welchen Branchen deine Themen von Bedeutung sein können und wie sich die Branchen künftig entwickeln könnten. Nicht jeder, der dich zu einem Vortrag einlädt, hat auch einen Mehr-wert von dir als Speaker, wenn die Lebenswelten bzw. Themen aneinander vorbeisteuern. Deshalb solltest du bei der Wahl deiner Zielgruppen auf die Qualität und nicht so sehr auf die Quantität setzen.

10. Erneuere dich

Der letzte Schritt hängt fast mit Schritt 8 zusammen. Doch nur fast, denn Schritt 10 ist deutlich komplexer. „Erneuere dich!“ ist ein Appell, dich immer wieder weiterzubilden, niemals zu rasten und dich niemals auf Lorbeeren auszuruhen. Erneuere dich, wenn du deine Themen aus neuen Blickwinkeln siehst, wenn es neue Erkenntnisse gibt, wenn dir deine Vorträge langweilig erscheinen, wenn du dich nur noch wiederholst. Erneuere dich, wenn du merkst, dass aus deiner Routine statische Aufführungen geworden sind. Erneuere dich durch die Kritik deines Publikums und betreibe regelmäßige Weiterbildungen mit einem Trainer oder autodidaktisch. Speaker wird man nicht, Speaker ist man Ein beruhigendes Wort zum Schluss: Wenn du zum Speaker berufen bist, wirst du Speaker. Wenn nicht, dann nicht. Deshalb kann man nicht sagen, dass man Speaker werden würde. Es gibt keine anerkannte Ausbildung oder Ähnliches. Man muss in sich spüren, dass man etwas zu sagen hat, dass man reden will und zuhören kann. Man ist Speaker, und dann gilt es, die Fähigkeiten und Fertigkeiten zu optimieren. Ein Trainer ist natürlich die beste Unterstützung, die du haben kannst, weil er viel Erfahrung besitzt und dich aus einer distanzierten Sicht wahrnehmen kann. Aber auch alleine kannst du schon sehr viel tun, um als Speaker solide Grundlagen zu errichten.

FAQ  zum Weg der Topspeaker

Wie wird man Speaker?

Gar nicht. Man ist es schon. Man will den Menschen etwas sagen. Natürlich kannst du dich auf deine Vorträge vorbereiten – mit Trainer oder alleine, wobei ein Mentor immer die bessere Wahl ist.

Wie komme ich an Aufträge?

Aufträge, also Vorträge bzw. Reden, erhältst du entweder durch Einladungen zu Events oder indem du auf die Menschen zugehst und nach Möglichkeiten für Vorträge fragst. Alternativ gibt es auch Agenturen für Speaker, die diese an entsprechende Events vermitteln.

Kann ich als Speaker finanziell gut leben?

Ja. Nein. Vielleicht. Das hängt ganz von deinem Status ab. Du solltest nicht der Illusion verfallen, gleich zu den Top Ten der Szene zu gehören, die locker ihren Lebensunterhalt als Speaker bestreiten können. Es gibt viele Speaker, die nur nebenberuflich tätig sein können, weil es finanziell knapp wird. Deshalb: Erstmal kleine Brötchen backen, kurzfristige Aufträge nutzen, aber langfristig planen. Bedenke die intensiven Vorbereitungszeiten, die Weiterbildungs- und Materialkosten, Steuern, Versicherungen usw.

Sollte ich andere Speaker kopieren?

Nein, das Publikum würde merken, dass du nicht authentisch wärest. Es käme zu Brüchen zwischen dir und deinen Zuhörerinnen und Zuhörern. Du kannst dir andere Redner als Vorbilder nehmen, aber ein Kopieren wird so oder so gar nicht möglich sein, weil du schlicht ein ganz eigenständiger Mensch bist.

Wie sollte ich üben?

Am besten durch regelmäßige Vorträge, durch Zusammenarbeit mit einem Trainer, durch das Sprechen vor einem Spiegel oder vor einer Kamera.

Was ist das Wichtigste in der Vorbereitung?

Sprache des Publikums finden, Vorwissen des Publikums nutzen, Inhalte strukturieren, Spannungen aufbauen, Fokus auf Körpersprache, gründliche Recherche.

Wie lange braucht es, bis ich ein guter Speaker bin?

Ein ganzes Leben oder wenigstens bis zum Ende deiner Karriere als Speaker.

Wie gehe ich mit Lampenfieber um?

Lampenfieber ist völlig normal und manchmal auch gut, weil es dir einen gewissen Push gibt. Je besser du dich vorbereitest, desto besser kannst du mit Lampenfieber umgehen, weil du weißt, wo du während des Vortrags hinmöchtest. Bereite dich so vor, dass du nicht an dein Konzept gefesselt bist, sondern frei sprechen und denken kannst. Weiterhin kontrolliere die Aufregung über die Körperfunktionen: Atme tief und langsam in den Bauch, entspanne dich in den Schultern und im Bauch.

Was ist der Vorteil eines Trainers?

Ein Trainer für Speaker verfügt meistens über eigene Erfahrungen als Speaker und er arbeitet mit verschiedenen Experten zusammen. Er kennt die Stärken und Schwächen der Branche, weiß, worauf es bei guten Reden ankommt und kann sich am einzelnen Speaker ausrichten, um diesen in seiner Individualität zu fordern und zu fördern. Er begleitet, berät, kritisiert, gibt Impulse und Visionen.

Sollte ich wirklich Speaker werden?

Ja, wenn du dir sicher bist, dass du was zu sagen hast, dass du konkrete Zielgruppen kennst und einen langen Atem hast. Nein, wenn du nur ans schnelle Geld denkst oder glaubst, einen Vortrag in wenigen Minuten vorbereiten zu können und damit wäre alles gut.

Was zeichnet gute Speaker aus?

Erfahrung, Hingabe, Kritikfähigkeit, Strukturiertheit, Spontanität, Selbstvertrauen, Respekt, Gründlichkeit, Zielorientierung u. a.

Wie kann ich Aufträge finden?

Über Agenturen, über das eigene Netzwerk, durch einen eigenen Webauftritt, durch Mund-zu-Mund-Propaganda, durch gezielte Anfragen in Unternehmen oder öffentlichen Einrichtungen.