Bei der Kreativitätstechnik der Gegenposition nimmst du bewusst die gegensätzliche Position ein. Das bedeutet, dass du dich auf eine Idee festlegst, die schon verworfen wurde, oder auf einen Prozess, den ihr abgeschafft habt. Du argumentierst jetzt für diese Seite, die ihr eigentlich nicht mehr wolltet.
Warum habt ihr die Idee wieder verworfen? Weshalb hätte das niemals funktionieren können? Was wäre, wenn ihr diese Idee nun doch noch implementiert? Spinne diesen Prozess weiter. Was würde dann passieren? Was müsste sich verändern, damit diese Idee doch umsetzbar für euch würde? Wie würde es sich entwickeln, wenn der eigentlich bereits abgeschaffte Prozess nun doch wieder Einzug hält? Wie würde das vermutlich weitergehen? Die bewusste Gegenposition ermöglicht es Dir, Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen.
Was hinter der bewusst gegensätzlichen Position steckt, ist es, dein Bewusstsein zu erweitern. Du verstehst, warum Ideen abgelehnt oder Prozesse abgeschafft worden. Du befasst dich gedanklich mit den Hintergründen und ermöglichst deiner Kreativität, Lösungen dafür zu finden. Vielleicht hätte der Prozess gar nicht abgeschafft, die Idee gar nicht abgelehnt werden müssen, wenn sich andere Faktoren verändern? Dieser neue Blickwinkel eröffnet deine Kreativität neue Möglichkeiten, zusätzliche Ideen zu generieren.
Oft versteifen wir uns auf eine Perspektive und versteifen uns dann gedanklich darauf. Es kann sehr hilfreich sein, sich aus dieser „gedanklichen Einbahnstraße“ zu befreien und nochmals aus der Meta-Perspektive auf das vermeintliche Problem zu schauen. Oft ergeben sich dann ganz neue Möglichkeiten!
